Kapitel 2

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Rückblick:
Ich schloß die Tür hinter ihm. Fassen wir mal kurz zusammen, ich habe einen Zwillingsbruder und soll nach London ziehen? Geht es für einen Tag bitte noch bekloppter? Habe ich meine Tabeletten vergessen, oder was zum Teufel war das gerade?
Kurz schüttelte ich den Kopf.


Warum hatten meine "Eltern" mich denn weggeben und Liam behalten?
Wer waren diese "Eltern"?
Und was wird aus Destiny, wenn ich wirklich zu Liam ziehen sollte?
Sollte ich überhaupt zu Liam ziehen?
Mögen mich seine Freunde?

Langsam aber sicher qualmte mir der Kopf, von all diesen Fragen, also beschloss ich mich aufs Sofa zu legen bis meine "Mom" von der Arbeit kam.

Ich wurde erst geweckt, als unsere Haustüre etwas unsanft ins Schloss fiel. Ich schreckte hoch und schaute mich etwas verwirrt um.

"Hattest du Herrenbesuch?", fragte Mom leise.
"Wie kommst du denn jetzt bitte auf den Quatsch?", fragte ich sie sichtlich verwirrt.

Denn wenn Sie "Herrenbesuch" sagt, meint sie eher sowas wie, "Hattest du Sex?".

"In der Küche sind zwei Stühle benutzt und es riecht sehr stark nach After Shave," erklärte sie.
"Ja, ich hatte Besuch. Aber nicht so wie du denkst," sprach ich.
"Wie denn dann?", fragte sie neugierig.
"Ein junger Mann war hier, um mir etwas wichtiges mitzuteilen, worüber ich gern mit dir reden würde," sprach ich vorsichtig.
"Was gibt es denn?", fragte Mom, während sie sich mir gegenüber in den Sessel setzte.
"Nun ja, ich habe schon vor einigen Wochen Post vom Jugendamt aus Wolverhampton erhalten," sprach ich vorsichtig.
"Ist es das, was ich denke?", fragt Mom sichtlich nervös.
"Ich weiß nicht was du denkst, aber im Brief war meine Geburtsurkunde, wo als meiner Mutter Karen Payne und Geoff Payne drin steht," sprach ich, doch meine Mom unterbrach mich.
"Schatz, ich kann dir das erklären," sprach sie panisch.
"Ich bin ganz Ohr," sagte ich und schaute sie neugierig an.
"Karen war mal meine beste Freundin, als sie mit dir und deinem Bruder schwanger war, war sie völlig überfordert, da sie bereits zwei Mädchen zu Hause hatte. Sie wusste nicht, wie sie vier Kinder großziehen sollte, also bot ich ihr an, dich zu adoptieren, da ich keine Kinder bekommen kann. Karen war einverstanden. Anfangs kam sie dich regelmäßig besuchen und kümmerte sich um dich, doch irgendwann lies es nach und der Kontakt zu ihr brach ab. Das war der Zeitpunkt, an dem ich beschlossen hatten aus Wolverhampton weg zu ziehen. Da warst du etwas 2 Jahre alt. Es tut mir leid, Linn, ich hätte es dir vorher sagen sollen. Ich hoffe du kannst mir das irgednwann verzeihen," erklärte sie aufgebracht.

Ich wusste ehrlich gesagt zu diesem Zeitpunkt nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich habe noch Liam, meinen Zwillingsbruder und zwei ältere Schwestern. Einerseits ist es schön zu wissen, das man doch kein Einzelkind ist, aber nach fast 18 Jahren zu erfahren, dass deine Mutter nicht deine Mutter ist, ist dann doch nicht so einfach.

"Jetzt nochmal zum Besuch zurück, du hattest da etwas angedeutet, möchtest du mit etwa damit sagen, dass Liam hier war? Was wollte er nach all den Jahren?", fragte Mom mich neugierig.
"Ja, Liam war hier. Er hat mir erklärt, wer er ist und das er mich gern kennenlernen möchte und das ich zu ihm ziehen soll," gab ich ihr leise als Antwort.
"Du sollst bitte was?", fragte sie aufgebracht.
"Ich soll zu ihm ziehen, nach London," sprach ich mit deutlich festerer Stimme.
"Aber, aber das kannst du doch nicht einfach so tun," sagte sie aufgebracht.
"Natürlich kann ich. Ich werde in 15 Tagen volljährig und kann dann tun und lassen was ich will," sagte ih leicht wütend.
"Nicht in diesem Ton Fräulein. Außerdem musst du deine Schule beenden, wie stellst du dir das bitte vor?", sprach sie nun wütend.
"Liam würde mir helfen eine Schule zu finden, diese würde ich dann auch abschließen und dann vielleicht endlich auf der Royal Acadamy of Music Musik und Tanz studieren," versuche ich ihr London damit nahe zu bringen.
"Und wie willst du das finanzieren junge Dame?" fragte sie mich herausfordernd.
"Ich werde mir in London dann schon einen Job suchen und Liam ist auch noch da, um mich zu unterstützen," versuche ich es erneut.
"Liam kennt dich doch gar nicht, wieso sollte er dir dann bei allem helfen?", versuchte Mom nun an meine Vernunft zu appelieren.
"Liam ist verdammt nochmal mein Zwillingsbruder und er hat es mir selbst angeboten," platze mir nun doch der Kragen.
"Also willst du mir sagen, du willst nach London zu diesem Liam ziehen, und studieren gehen?", fragt sie.
"Das würde ich gern. Du weißt, an der Royal Academy of Music zu studieren war schon immer mein Traum," versuchte ich mein Glück.
"Das kannst du voll vergessen, ich habe dich nicht 18 Jahre lang durchgefüttert, damit du nun einfach abhaust. Du gehst jetzt auf dein Zimmer, Essen fällt für dich heute Abend aus und ab morgen will ich kein Wort mehr von Liam, London oder der Royal Academy of Music hören, ist das klar?", sprach sie wütend.

Bedroom FloorWhere stories live. Discover now