Kapitel 1

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Das ganze begann gut einen Monat vor meinem 18. Geburtstag, also vor sage und schreibe 7 Jahren, in denen ich mehr erlebt habe, als in den knapp 18 davor, aber nun erstmal zu mir.

Ich bin Linn Sophie Miller, geboren wurde ich am 23.08.1993 in Wolverhampton. Ich kam allerdings drei Wochen zu früh auf die Welt und hatte bzw. habe nur eine funktionierende Niere. Im Alter von zwei Jahren, laut meiner Mutter Destiny zogen wir nach Stafford, was ca. 26 km nördlich von Wolverhampton liegt.
Wenn Ihr mich fragt, eine relativ ruhige Stadt für die Größe von 63.681 Einwohner. Naja, auf jeden Fall bin ich dort groß geworden bzw. aufgewachsen.

Ich habe seit längerem das Gefühl nicht komplett zu sein, haltet mich nicht für bekloppt, aber es ist so, als ob ein Teil von mir selbst fehlt. In gewissen Situationen ist es sogar so kurios, das ich Herzstiche bekomme, was mich schon öfter dazu gebracht hat mich bei diversen Ärzten vorzustellen, wobei aber nie etwas festgestellt worden ist.

Mein Leben änderte sich am 27. Juli 2011, an diesem Tag erhielt ich einen Brief vom Jugendamt aus Wolverhampton und dieser Brief verschlug mir die Sprache.

 Juli 2011, an diesem Tag erhielt ich einen Brief vom Jugendamt aus Wolverhampton und dieser Brief verschlug mir die Sprache

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Es lag eine Geburtsurkunde drin, die angeblich meine sein sollte, aber das glaubte ich zu diesem Zeitpunkt absolut nicht. Ich behielt den Brief für mich und ignorierte ihn so gut wie möglich.

Am 08. August 2011 sollte ich es jedoch nicht länger für mich behalten. Eigentlich war es ein gewöhnlicher Montag, dachte ich jedenfalls. Ich hatte ausnahmsweise mal schulfrei, weil die Lehrer an irgendeiner Tagung teilnahmen, mir sollte es recht sein. Also war ich zu Hause und meine Mutter Destiny arbeiten.

Eigentlich öffne ich die Türe nicht, wenn ich alleine zu Hause bin, doch mein inneres Gefühl sagte mir, ich solle es diesmal tun. Also öffnete ich die Tür ohne groß darüber nach zu denken. Ich erstarrte als ich in ein Gesicht blickte, was mir unheimlich bekannt vorkam, mein eigenes nur in männlich.

Ich räusperte mich. "Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?", fragte ich freundlich.
"Sind Sie Linn Sophie Miller?", fragte mein Gegenüber nervös.
"Wer möchte das wissen?", fragte ich mich hochgezogener Augenbraun.
"Kann ich vielleicht reinkommen und es Ihnen erklären?", fragte er, während er sich leicht panisch umschaute.

Da irgendwas in mir sagte, ich solle Ihn reinlassen, weiß Gott was ich mir dabei gedacht habe, ließ ich Ihn mit einem kurzen Nicken in das Haus eintreten.
Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gewusst, wer er wirklich war, dann hätte ich Ihn vermutlich niemals reingelassen, aber zugegeben, nach diesen 7 Jahren möchte ich Ihn auch nicht mehr missen.

Ich führte den Fremden in die Küche und setzte mich Ihm gegenüber.

"Ja, ich bin Linn, aber wer sind Sie?", fragte ich den Fremden neugierig.
"Sag doch bitte du und ich bin Liam," antwortete er freundlich.
"Gut Liam, wie kann ich dir helfen?", fragte ich verwirrt.
"Nun ja," er kratzte sich am Hinterkopf, "das mag sich komisch anhören, doch ich suche meine Zwillingsschwester," erklärte er nervös.
"Und was hab ich damit zu tun?", fragte ich immer noch sichtlich verwirrt.
"Naja, sie heißt Linn Sophie Miller, kam am 23. August 1993 zur Welt und hat laut Unterlagen des Krankenhauses in Wolverhampton nur eine Niere, genau wie ich," erklärte er mir, während mir die Spucke weg blieb.

Bedroom FloorWhere stories live. Discover now