89. Kapitel

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Unser Wecker klingelt bereits um halb sieben. Um acht sind die Möbelpacker hier und bis dahin müssen wir fertig sein. Ich stehe auf und gehe ins Badezimmer, dusche schnell und ziehe mich dann an. Als ich zurück ins Schlafzimmer komme, hat Louis sich auf den Bauch gedreht. Die Decke ist bis zu seinen Hüften herunter gerutscht und er liegt in der Mitte des Bettes.

„Aufstehen, Lou." sage ich, doch er grummelt nur leise irgendetwas unverständliches. „Lou." versuche ich es erneut, doch er reagiert nicht. Ich seufze und setze mich zu ihm. „Wir müssen los, du Morgenmuffel." . „Selber Muffel." murrt er nur unzufrieden. Schmunzelt streiche ich ihm durch die Haare. „Aber wir ziehen heute um." Er reagiert nicht. Er öffnet nicht einmal die Augen. Irgendwie ist es ja wirklich süß. Sonst ist er immer der große, starke Tiger, dem niemand etwas anhaben kann. Wenn er normalerweise den Raum betritt, versprüht er Dominanz, die praktisch nicht zu ignorieren ist. Jetzt hingegen liegt er im Bett, will nicht aufstehen und gleicht mehr einer Babykatze, die ihre ersten Fauch-Versuche unternimmt. Es ist zu süß anzusehen. Dennoch werde ich ihn nicht einfach weiter schlafen lassen. Es wartet viel Arbeit auf uns und wenn er denkt, ich mache es alleine, hat er sich wirklich verkalkuliert.

„Komm schon." fordere ich ihn erneut und stehe wieder auf. Ich weiß, es ist gemein, aber schließlich muss auf der letzte Rest unserer Sachen eingepackt werden. Dazu gehört wohl oder übel unsere Bettdecke. Ich ziehe sie weg, falte sie zusammen und lege sie in den Karton. „Du Biest!" sagt Louis nur und sieht mich böse an. Ich kann nur lachen und zucke mit den Schultern. „Beweg deinen Arsch unter die Dusche. Wir müssen fertig werden." Er steht auf und kommt zu mir. „Komm mit." flüstert er und legt seine Hände an meine Hüfte. „Ich war schon duschen. Wenn du wach gewesen wärst, hättest du mitkommen können." antworte ich ihm, gebe ihm einen kurzen Kuss und nehme die Kopfkissen, um sie ebenfalls einzupacken.

Er stöhnt genervt, geht dann aber ins Badezimmer und kurz darauf höre ich das Rauschen des Wassers. Ich mache derweilen Frühstück. Louis kommt nur in einem Handtuch bekleiden in die Küche. „Danke, Engel:" sagt er, gibt mir einen Kuss auf die Wange und nimmt sich ein Brötchen. Wir beginnen zu frühstücken.

„Wir haben nur noch zwanzig Minuten." stelle ich fest. Er lächelt. „Ich freue mich auf unser neues Haus." Ich erwidere sein Lächeln nur allzu gern. „Was machst du eigentlich mit dem Haus hier?" frage ich ihn. Er schmunzelt. „Weißt du wer bald Geburtstag hat?" verwundert sehe ich ihn an. „Nein?"

„Liam." antwortet er mir und meine Augen werden groß. „Du willst dein Haus Liam geben?" Er nickt. „Es wird sein Geburtstagsgeschenk." erwidert er. Ungläubig sehe ich ihn an. „Das ist nicht dein Ernst." Er lacht nur und zuckt mit den Schultern. „Doch, wieso auch nicht?" - „Das ist ein Haus! Ein ganzes Haus, Louis!"

„Ja, und?"

Ich schüttle den Kopf. „Das ist Wahnsinn."

Er verneint nur. „Liam ist mein bester Freund und dazu noch der beste Sicherheitschef, den ich je hatte. Außerdem wohnt er nur in einer Wohnung in der Innenstadt." Ich verdrehe die Augen und seufze. „Ja, nur eine Wohnung, mitten in London." Das muss teuer genug sein! „Will er denn überhaupt ein Haus?" frage ich vorsichtig nach. Ehrlich gesagt, ich würde Louis zutrauen, dass er gar nicht darüber nachgedacht hat, ob Liam seine Wohnung nicht behalten möchte.

„Er will." erwidert er. „Aber er spendet sehr viel Geld an Hilfsorganisationen." erklärt er mir. „Ein Haus würde das verhindern. Er hätte viel weniger Geld zu Verfügung, müsste darauf sparen." - „Ja, so wie jeder normale Mensch auch." antworte ich nur.

„Jedenfalls möchte er eigentlich ein größeres Heim haben." - „Kennst du seine Wohnung denn?" Louis nickt. „Es ist eine Drei-Zimmer-Wohnung. Er würde gerne etwas, das ein wenig größer ist, aber dafür liegt ihm zu viel daran anderen zu helfen. Er meint deswegen immer, die Wohnung würde vollkommen reichen."

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Where stories live. Discover now