73. Kapitel

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Ich lasse mich auf das Sofa fallen und muss wohl oder übel darauf warten, bis Louis seine Zigarette zu Ende geraucht hat. Er kommt wieder rein. „Willst du jetzt vielleicht mit mir sprechen?" frage ich ihn genervt. Er antwortet nicht.

„Louis!" rufe ich, doch er ignoriert mich weiterhin. Ich stöhne genervt und stehe auf. Dann gehe ich ins Schlafzimmer und ins Ankleidezimmer. Ich nehme meinen Rucksack und stopfe einige Sachen hinein.

„Was tust du da?" höre ich ihn hinter mir fragen. Natürlich ist es gemein von mir, doch mir war klar, dass ich ihn auf diese Art und Weise zu reden bekomme. Ich drehe mich zu ihm um und halte den Rucksack fest umklammert. „Antworte mir." fordert er forsch, doch da muss ich einfach nur lachen. Ich lache bitter und schüttle den Kopf. „So wie du mir?" frage ich ihn erwartungsvoll.

„Harry, es geht nicht."

„Dann hättest du das von Anfang an sagen können."

Er schüttelt den Kopf. „Ich wusste es nicht, okay? Aber ich kann es dir wirklich nicht sagen."

Ich nicke verstehend. „Schon klar." Er lächle ein wenig, doch spüre einen Stich in meinem Brustkorb. „Es ist vermutlich so wichtig, dass du nur mit den Menschen darüber sprechen kannst, denen du vertraust."

Perplex blickt er mich an. „Du weißt ich vertraue dir!"

„Tust du das?"

„Natürlich!"

Ich zucke mit den Schultern. „Dann könntest du es mir sagen." Ich schlucke. „Weißt du noch? Keine Geheimnisse mehr." Er fährt sich durch die Haare. „Das ist etwas anderes."

„Ist es immer." erwidere ich nur verletzt. Er seufzt. „Bitte verzeih mir." Ich beiße mir auf die Unterlippe und versuche die aufkommenden Tränen und die Enttäuschung zu unterdrücken.

„Ich kann nicht." erwidere ich ehrlich und schüttle den Kopf. Ich würde so gerne einfach darüber stehen, aber ich bekomme es partout nicht hin. So oft habe ich es versucht und ihm immer wieder Zeit gegeben. Nach heute morgen dachte ich wirklich, dass es endlich funktioniert. Dass wir miteinander sprechen und dass wir Probleme gemeinsam lösen können.

Damit lag ich offensichtlich falsch. Leider.

Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich habe keine Idee mehr, wie ich ihm beweisen soll, dass er mir vertrauen kann, dass ich ehrlich versuchen werde, ihn zu verstehen und dass ich nichts tun werde, was ihn unglücklich oder auch nur weniger fröhlich macht. Heute morgen war ich so unglaublich glücklich darüber, dass er etwas gewagt hat, dass es ihm gefallen hat und dass wir etwas geschafft haben; zusammen. Doch jetzt? Jetzt erkenne ich meinen Louis von heute morgen kaum wieder. Die Schutzwälle, die fast alle weg waren, hat er mit einem mal wieder bis zur Decke hochgezogen und es gibt einfach kein Durchkommen. Für niemanden. Niemanden, der nicht schon weiß, was sich dahinter befindet.

Ich könnte Liam fragen. Er würde mir nichts sagen. Und wenn doch, wäre ich Schuld, wenn er seinen Job verliert. Dazu hat sich meine Einstellung nicht geändert. Ich werde es nicht tun.

Ich sehe weg. Es ist still zwischen uns. Niemand sagt irgendetwas. „Okay." hauche ich nur.

„Ich muss nochmal los. Ich beeil mich." sagt er und verlässt das Ankleidezimmer. Perplex laufe ich ihm hinterher. „Und du lässt das jetzt wirklich so hier stehen?" - „Ich muss. Es tut mir leid." Ich verdrehe die Augen, sage aber nichts. Ich verschränke die Arme vor der Brust. Er kommt auf mich zu. „Harold." - „Lewis." Er sieht mich kurz wütend an.

„Was?" frage ich nur aufgebracht. „Du hast doch so einen super wichtigen Termin!"

Er seufzt und lächelt leicht. „Du bist süß, wenn du wütend bist." Ich stöhne genervt. Ist das jetzt sein Ernst?!

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt