60. Kapitel

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Wir fahren zur Arena. Als ich aus dem Fenster blicke, sehe ich schon jede Menge Fans, sie auf dem Weg zur Arena sind. Die Arena liegt leicht erhöht. Rund herum sind Treppen und Wiesen, wo bereits viele der Zuschauer von heute Abend sitzen und warte. Eine Seitenstraße weiter gelangen wir in eine Tiefgarage und von dort aus in den Backstagebereich der Halle. Die meisten Crewmitglieder sind bereits vor Ort. Louis und ich sind mit einem der letzten Vans gefahren. „Was steht heute an, Liam?" fragt Louis, als wir aussteigen.

„Ein Interview mit einem Radiosender. Es wird ein Video für YouTube. Dann kommt noch ein Fernsehsender. Viele andere wollten auch Termine für Interviews bekommen. Dass du gestern einfach so einen neuen Song in die Setliste aufgenommen hast, hat für ordentlich Aufmerksamkeit gesorgt." berichtet Liam. Ich lächle ein wenig.

„Du hast um drei Uhr schon wieder frei. Um halb sechs ist Soundcheck." fügt Liam hinzu.

Wir machen uns an die Arbeit. Heute schaffe ich es zum Glück, mittags zu essen. Gleich ist Soundcheck. Ich setze mich in die erste Reihe und schau zu. Es ist so perfekt. Louis kommt von der Bühne runter zu mir. „Und? Was machen wir beiden jetzt noch?" fragt er leise und beugt sich zu mir. Er küsst mich verlangend, doch ich drücke ihn von mir weg. „Ich hatte eine Idee." beginne ich und er sieht mich überrascht an. „So?" Sein Unterton ist kaum zu überhören. Ich schüttle den Kopf. „Es geht nicht um Sex." Jetzt ist er wirklich ein wenig verwundert. „Wovon sprichst du dann?" ich lache ein wenig, als ich seine irritierten Gesichtsausdruck sehe.

„Es ist noch so viel Zeit bis zum Konzert." Er nickt. „Und... so viele deiner Fans sitzen draußen." spreche ich weiter. „Was hast du vor, Harry?" Will er wissen und mustert mich fragend. „Die Idee ist vielleicht ein wenig dumm, aber was hältst du davon, wenn ich ein paar heraussuche und sie mit in die Halle bringe."

„Wie kommst du auf diese Idee?" erwidert er. Ich zucke mit den Schultern. „Bei jedem Konzert sehe ich, dass wie lange sie auf dich warten und wenigstens ein paar von ihnen kann man doch eine Freude machen, oder nicht?" Er nickt. Noch ist er sich aber nicht sicher bei der ganzen Sache.

„Wie hast du dir das vorgestellt?"

„ich würde raus gehen und einfach ein paar deiner Fan sagen, dass sie mitkommen sollen. Ich weiß nicht, vielleicht wegen einer Sicherheitsangelegenheit oder so." erkläre ich ihn. „Wenn ich sage, dass sie treffen, dann werden alle durchdrehen." lache ich und schmunzelt ein wenig. „Könnte gut sein."

„Und außerdem kann ich gleichzeitig ein paar Fotos deiner Fans machen. Für Instagram und YouTube." Er überlegt ein wenig. „Du nimmst Jeff mit. Und noch einen Bodyguard."

Meine Augen werden groß. „Ist das wirklich okay für dich?" Er nickt. „Lass sie in die Halle. Über den kleinen Eingang an der Seite. Jeff hat einen Schlüssel. Ich werde dann dazu kommen, wenn alle hier sind." erwidert er. „Aber Harry. Sie werden dann auch dich sehen, das weißt du?" Ich zucke mit den Schultern. „Ich bin nur der Fotograf." antworte ich ihm und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. Er schüttelt lachend den Kopf. „Was ist?" will ich wissen. „Nichts." antwortet er mir. „Du bist nur viel zu gut für diese Welt."

Er ruft Jeff und einen weiteren Bodyguard heran und erklärt ihnen meinen Plan. Beide sind überrascht, finden die Idee aber nicht schlecht. Ich sehe auf die Uhr. Noch eine Stunde, bis die Türen geöffnet werden. Wir sollten uns beeilen.

Wir verlassen die Halle. Viele Augen liegen auf uns, aber das liegt einfach daran, dass ich von zwei muskelbepackten Männern verfolgt werde.

„Hey. Kann ich vielleicht ein Foto von euch machen?" frage ich eine Gruppe junger Frauen. Sie sehen mich verwundert an. Dann scheinen sie zu verstehen, dass ich zu Louis' Crew gehöre und für ihn arbeite. Sofort stimmen sie zu. Ich mache einige Bilder und bedanke mich. So mache ich das mit vielen weiteren Fans. Ich habe noch zehn Minuten Zeit. Ich gehe auf zwei junge Frauen zu. Sie sind vielleicht siebzehn oder achtzehn. Ich nicke Jeff zu. Er geht zu ihnen. „Entschuldigung. Sie beide müssten einmal mitkommen." sagt er und zeigt seinen Ausweis. Verwundert nicken sie. „Was ist denn passiert?" fragt eine weitere. „Gehören sie zu den beiden?" fragt der zweite Bodyguard. Sein Name ist Saywer, wie ich in der Zwischenzeit erfahren habe. Die junge Frau nickt. „Dann müssten sie auch mitkommen." sagt er so ernst, wie möglich.

Wir gehen weiter um das Stadium herum. Hier und da lenke ich die größer werdende Gruppe zu weiteren Fans und Jeff und Saywer sammelt sie praktisch ein. Mich beachtet mittlerweile kaum noch jemand. Es sind gut zwanzig Fans, sie ich zufällig auf der Menge gewählt habe. Jeff schließt die silberne, schwere Metalltür auf. „Folgen Sie mir." sagt er ernst. Sein Ton ist fast schon bedrohlich. Er geht so schnell, dass die Gruppe kaum Zeit hat, sich umzusehen. Es gibt auch nicht viel zu sehen. Ein kahler Gang. Weiße Wände und Neonröhren an der Decke. Dann öffnet er die nächste Tür. Wir befinden und in der Halle. Ich bleibe an der Seite stehen. Sie sehen sich verwirrt um. „Was wird das hier?" fragt ein junger Mann. Ich schätze ihn vielleicht auf neunzehn. Älter wird er kaum sein.

„Warten Sie bitte einen Augenblick." sagt Jeff und verzieht sich mit Saywer zu mir. Seitlich stehen wir zur Bühne. Ich höre ein wenig aus dem Stimmenwirrwarr heraus. Sie sind verwirrt, beschweren sich und wollen wissen, was geschieht. Verständlich.

„Wurdet ihr hier einfach so stehen gelassen?" höre ich auf einmal die Stimme meines Freundes. Es wird deutlich lauter in der Arena und ich sehe, wie sich die Fans um Louis drängen. Sofort schreiten Jeff und Saywer ein.

„Sie haben alle eine halbe Stunde Zeit. Kein Grund zu drängeln." stellt Jeff klar. Ich mache einige Bilder und Videos. Es ist rührend, wie er mit all diesem Menschen umgeht. Eigentlich kennt er sie nicht und doch unterhält er sich mit einer unglaublichen Leichtigkeit mit ihnen.

Ich gehe ein wenig näher, lehne mich an das Gitter an der Bühne. Louis wird gefragt, wie er darauf gekommen ist, dieses Meet&Greet zu machen, doch er zuckt nur mit den Schultern. „Es war nicht meine Idee." sagt er und ich bin sicher, er schmunzelt gerade ein wenig. Er steht mit den Rücken zu mir, aber dennoch habe ich dieses Bauchgefühl, dass er gerade lächelt. „Mein Freund hatte die Idee." erwidert Louis und ich beiße mir auf die Unterlippe. Schnell schieße ich ein paar Fotos, um mit der Linse vor der Nase mein Gesicht zu verdecken.

Die halbe Stunde geht um und die Fans werden wieder nach draußen gebracht. Ich will nicht wissen, was da jetzt los ist. Louis kommt zu mir und drückt mein leicht gegen das Gitter. „Hast du gute Fotos bekommen?" Ich nicke. „Ich habe schließlich dich fotografiert." erwidere ich neckend. Er küsst mich und taucht mit seiner Zunge in meinen Mund. Er foltert mich. Gekonnte Zungenschläge bringen mich aus der Verfassung und ich lege meine Arme um seinen Nacken. Ich ziehe mich näher zu ihm und er lächelt siegessicher.

„Louis!" höre ich plötzlich jemanden rufen.

Nein, nicht jemanden. Eine unfassbar hohe und grauenhafte Stimme. Ich beende den Kuss and sehe über Louis' Schulter in die eigentlich leere Halle. Ich spanne mich an. Louis dreht sich um. „Meghan." lächelt er. Sie küsst recht und links seine Wange. Er erwidert nur gezwungen. „Ich wollte auf jeden Fall noch Hallo sagen, bevor du auftrittst. Ich hab dich Backstage überall gesucht." sagt sie zuckersüß.

Das hast du ja jetzt getan. Dann kannst du ja jetzt auch wieder verschwinden!

Ich will das sie geht. Sie soll dahin abhauen, wo sie hergekommen ist. Das Einzige, was sie dar lassen könnte, wären ihre Anteile des Managements.

„Harry." sagt sie und sieht mich abwertend an. „Miststück." erwidere ich bissig und Louis sieht mich warnend an. „Tschuldige. Ich meine natürlich Meghan." korrigiere ich mich, doch mein Tonfall ist an Sarkasmus kaum zu übertreffen. „Du solltest ihn besser erziehen." rät diese Hexe meinem Freund. „Lass es." erwidert Louis monoton. „Du bist du angespannt." seufzt sie genervt. Sie beugt sich zu ihm und legt eine Hand auf ihren Oberarm. „Oder besorgt er es dir nicht richtig?" fragt sie. Ich kann es hören und genau das bezweckt sie. „Du weißt ja, wo du mich findest, Baby."

„Tut mir leid, Meghan, aber Louis und ich müssen jetzt wirklich los. Er muss noch gestylt werden." sage ich und lächle freundlich. Dann ziehe ich Louis in den Backstagebereich zurück. Meghan folgt uns. Ich verdrehe die Augen und seufze leise. Sie geht mit uns in die Garderobe und Lou betritt kurz danach den Raum. Sie sieht Meghan einen Moment lang an, widmet sich dann aber tonlos ihrer Arbeit. Sie sagt nichts, während sie Louis fertig macht. Meghan erzählt derweilen von ihrem neuen Büro. Ich höre nur halb zu. Ich ersteche sie lieber gedanklich. Louis unterhält sich mit ihr, als wäre nie etwas vorgefallen.

Ich verstehe diesen Mann einfach nicht. Deswegen verlasse ich den Raum. Ich will nicht länger mit ansehen, wie die beiden Blicke durch den Spiegel austauschen und sie ihn jede Sekunde anflirtet.


die schon wieder.... was haltet ihr von harrys kleiner idee gerade? und das was meghan da abzieht? passiert da noch etwas, oder wird sie weg sein nach dem konzert?

Always Us || Larry Stylinson AU #iceSplinters19Where stories live. Discover now