Sorry

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For @gieselle_wndrlnd as promised

>K8 4019, ich vermisse dich." In Windeseile zog ich mich um, machte mich fertig, schminkte mich mit allem Wasserfesten was ich in meiner Tasche finden konnte und schob dieses scheiß Infusionsgerät aus dem Raum. Auf dem Flur begegnete ich Charlie erneut.

"Na, möchtest du dir die Beine vertreten?"

"Etwas aber das scheint mit diesem Ding hier beinahe unmöglich."

"Ich verstehe was du meinst. Wenn du in spätestens 2 Stunden wieder da bist, kann ich ihn dir abmachen."

"Ja! Ich verspreche pünktlich zu sein."

"Na gut, dann komm." Meinte sie und führte mich ins Behandlungszimmer.

Nachdem der ganze Mist weg war, stellte ich mir einen Wecker und sprintete förmlich mit seiner Nachricht in der Hand durchs Krankenhaus.

Endlich vor seinem Zimmer angekommen, klopfte ich einmal und als ich ein herein hörte, spähte ich durch die Zimmertür.

"Hi" murmelte ich durch den Raum. Ein fremder Junge der sicher in meinem Alter war musterte mich Neugierig.

"Ich bin seine Freundin. Schläft er schon lange?"

"Achso, hey. Ja schon seit gut 2 Stunden."

"Ok danke. Lass dich nicht durch mich stören."

Ich setzte mich mit einem Stuhl an sein Bett und Musterte ihn. Ein Gips am linken Oberarm, ein Pflaster an der Stirn, eine Infusion an seiner linken Hand, 3 Sticker an seinem Oberkörper, welche mit einem nervigen Gerät verbunden waren und zu guter Letzt, die Blutdruckmaschiene an seinem Finger.

Unwillkürlich stiegen mir tränen in die Augen. Das wäre alles nicht passiert, wenn er nicht zu meiner Feier gekommen wäre. Es tut mir alles so leid!

„Em?"

„Du bist wach." freute ich mich.

„Wartest du schon Lange? Wieso hast du mich denn nicht geweckt?"

„Ich bin gerade erst gekommen. Wie fühlst du dich?"
Ich setzte mich an sein Bett und nahm seine Hand in meine.

„Gelangweilt. Ich fühle mich an dieses Bett gekettet. Das einzig Unterhaltsame ist wenn Car und ihr Freund mich besuchen. Warum weinst du denn?"

„Es tut mir so leid. Nur weil du zu meinem bescheuerten Abiball gekommen bist, wurdest du verletzt."

„Das war doch gar nicht deine Schuld."

„Aber mein Wunsch. Ich wollte dich dabei haben."

„Ohne dich wäre ich sicher nicht mal mehr am Leben."

„Ich mache alles nur Kaputt. Ich will dich nicht auch mit runter ziehen."

„Emily, hör auf so zu reden. Ich liebe dich. Du bist so eine liebenswerte, manchmal temperamentvolle, supersexy, mega intelligente Frau. Ich könnte noch einige Stunden so weiter machen. Liebst du mich nicht? Ist es das?"

„Gerade weil ich dich so sehr mag will ich dass es dir gut geht!"

„Kannst du bitte einfach mit deinen selbstzweifeln aufhören und mich küssen?"

„Ich würde so gerne...."

„Was ist los? Meinst du das etwa ernst?"

Ich hatte tränen in den Augen aber nein. Nicht jetzt. Ich will nicht wieder weinen!

„Bei unserer ersten Begegnung, erinnerst du dich?"

„Der Ball von Car. Was ist damit."

„Innerhalb der ersten 5 Minuten, die wir uns kannten wurdest du geschlagen, weil du dich mit mir unterhalten hast."

„Das war aber nicht deine Schuld. Dein Ex hat einfach etwas missverstanden."

„Auf Yixings Geburtstag vor einigen Wochen, ist genau die selbe Person auf dich losgegangen, weil du etwas mit mir hast."

„Und mir ist nichts passiert."

„Aber dir hätte etwas passieren können. Und darauf kommt es an. Aber Gestern, als du ANGESCHOSSEN wurdest, der schnerz und die Angst kam nach meinem erwachen wie eine Lawine auf mich zu. Und wegen wem ist das passiert?"

„Nicht wegen dir!"

„Wo wärst du gestern gewesen, wenn ich nicht deine Freundin wäre?"

„Zuhause?"

„Wo wärst du gestern gewesen, wenn ich mein Abitur verhauen hätte und der Präsident mich gestern nicht geehrt hätte?"

„Bei einer anderen Schule?"

„Wo wärst du gestern gewesen, wenn ich dich nicht gebeten hätte noch etwas zu bleiben?"

„Nein. Du nimmst nicht die ganze Schuld auf dich. Das was gestern passiert ist, war nur ein dummer zufall! Das Attentat hatte sicher weder etwas mit mir, noch mit dir etwas zu tun. Wir sind dem Typen nur in die quere gekommen."

„Du weißt, dass ich kein Abergläubischer Mensch bin und auch nicht an Schicksale und sowas glaube aber ich hatte einige Stunden Zeit nachzudenken. Du wurdest an dem Tag angeschossen, nachdem ich dir gesagt habe, ich würde mit dir zusammen ziehen. Ich hätte mir kein deutlicheres Nein wünschen können."

„Was soll das heißen? Wegen diesem dummen Zufall möchtest du nicht mehr mit mir zusammen wohnen?"

„Ich habe Angst. Versteh mich doch. Hätte ich gestern auch nur irgendwas gegen ihn anrichten können, hätte ich Hoffnung gehabt aber ich kann dich nicht beschützen. Ich kann nicht mit dir zusammen sein."

„Was redest du da für einen Schwachsinn? Du musst mich nicht beschützen! Ich beschütze dich. Wieso tust du das?"

„Weil ich dich Liebe." uuunnnd zu spät. Die erste träne verließ mein Auge und gefühlt 100000000 folgten ihr.

„Hör mir mal zu junge Dame, du kannst keinen Rückzieher machen! Wir sind in einer Beziehung und jetzt gerade bist du einfach nur Egoistisch. Du redest nur davon was du willst aber hast du vielleicht schon mal darüber nachgedacht, was ich brauche? Ich liege hier, nutzlos, nicht mal in der Lage alleine zu laufen und ich brauche dich. Ich brauche dein Lächeln um glücklich zu sein, ich brauche deine Berührung um mich lebendig zu fühlen und ich brauche deine Liebe um diese Zeit zu überstehen. Also schlag dir deine Gedanken aus dem Kopf, komm näher, halt meine Hand und sag mir, dass alles wieder gut wird!"

Man merkte, dass seine Gefühle ein Gemisch aus Trauer, Wut und angst waren. Trotz seiner Worte, strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht und sah auf meine Uhr. 1 stunde reicht auch.

„Es wird alles wieder gut, wenn du mich vergisst." flüsterte ich, verließ das Zimmer und hörte ihn meinen Namen rufen. Wie ein Wettläufer lief ich in Höchstgeschwindigkeit zurück zu meinem Zimmer und verschanzte mich dort im Bad.

Ich habe das richtige getan. Ohne mich geht es ihn besser. Ich mache nur alles Kaputt. Ich habe das richtige getan. Ohne mich geht es ihn besser. Ich mache nur alles Kaputt. Ich habe das richtige getan. Ich habe das richtige getan. Ich ..-

Es wie ein Mantra zu wiederholen reichte nicht. Es machte die Situation auch nicht besser. Ein Problem zu haben und nicht zu wissen was es ist, ist scheiße aber dann zu wissen, das man selbst für alle immer das Problem ist und sicher auch inner für jeden bleiben wird, ist zum Kotzen und komischer weise ist das genau das wozu ich plötzlich einen drang hatte. Mein ganzes Leben auszukotzen.

Alles was raus kam war eklig, es stank aber irgendwie ließ es mich auch leichter fühlen. Mein Kopf wurde etwas leichter und vieles drehte sich. Es war ein tolles Gefühl. Als könnte ich dem Moment kurz entfliehen.

IrresistableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt