Teil 6 - Eine Verkleidung mit Folgen - unbearbeitet

1 Aus Mathildas Perspektive

Lange hatte ich darüber nachgedacht, was ich bei der großen Faschingsparty, die meine Freundin Lara wie jedes Jahr ausrichtete, anziehen sollte. Letztendlich hatte ich mich für ein Kostüm als Zwerg entschieden. Dies passte zu meiner nicht wirklich großen Körperstatur und meinen relativ zierlichen Körpermaßen. Sich zu verkleiden, war ein Novum für mich. Aber da ich meiner besten Freundin versprochen hatte bei der Party mit der Bewirtung zu helfen, hatte ich dieses Jahr wohl keine andere Wahl. Ich war schon sehr gespannt, mit wem sie mich wohl zusammen an der Bar einteilen würde.

An dem Samstag, an dem die Party stattfinden sollte, war ich schon früh auf den Beinen. Schließlich war schon gegen 12 Uhr Treffpunkt im Weingut, wo schließlich die Party steigen würde. Direkt nach dem Umzug gegen 14 Uhr, würde es hier richtig rund gehen. Nachdem ich mich schick gemacht hatte, trat ich also den Hinweg an. Ich nahm dieses Mal in weiser Voraussicht den Bus. Als ich aus dem Bus ausstieg, dessen Haltestelle glücklicherweise direkt neben dem Weingut war, erwartete mich meine Freundin schon sehr aufgekratzt und ungeduldig.

„ Sehr süß siehst du aus! Dein Partner ist noch nicht da, aber ich zeige dir schon mal alles." Damit zog sie mich hinter sich her. Ich hatte gar keine andere Chance als ihr schnell zu folgen. Dabei spürte ich wieder das leichte Ziehen im Bauch. Das wohl mit meinem Frauenarztbesuch vorgestern zusammenhing. Ich versuchte es zu verdrängen, schließlich hatte ich gerade im Bus noch mehr oder weniger prophylaktisch eine Tablette genommen und schaute mich um.

„Wow, da habt ihr ja ganze Arbeit geleistet! Das sieht richtig toll aus!"

„Gell, finde ich auch." Lara strahlte.

„So also hier ist die Bar. Die Bedienungen werden zu euch kommen und ihr macht die Bestellungen dann fertig. Sie holen sie dann ab und ihr macht die nächste Bestellung. Okay? Es kann auch sein, dass jemand direkt was bestellt, dann hast du hier den Geldbeutel mit dem du dann abrechnest. Schau dich in Ruhe um, wo alles steht und in 15 Minuten ist Lagebesprechung draußen." Sie lächelte mich an und verließ dann den Raum.

Ich legte meine Handtasche an einen sicheren Ort und fing an mich umzusehen um nachher schnell arbeiten zu können. Ich war nun wirklich gespannt, wen mir Lara als Partner zugeteilt hatte. Als hätte sie es gehört, kam Lara mit einem Mann im Arztkostüm in meine Richtung gelaufen.

„So in 5 Minuten kommt ihr bitte nach draußen, zur Endbesprechung." Wir nickten beide und damit überließ uns Lara die Bar. Wir besprachen nochmal kurz die Abläufe, bevor wir schließlich nach draußen gingen, wo Lara und das restliche Team bereits auf uns warteten.

Nach der Einführung setzte ich mich gemeinsam mit Lara in die Sonne. Laut Lara würde es noch etwas dauern, bis die ersten Partygäste kommen werden.

„Du Mathilda, ist alles okay bei dir?"

„Bis auf das ich immer noch Krämpfe habe von dem Einsetzen der blöden Spirale am Donnerstag ist alles okay. Aber wenn ich regelmäßig die Tabletten nehme ist es ganz gut auszuhalten."

„Komisch. Ich hatte nur am ersten Tag Probleme und seitdem ist alles prima."

„Ich hoffe, das wird bei mir auch so."

„Bestimmt. Und ansonsten hast du heute ja den idealen Ansprechpartner als Partner an der Bar." Sie kicherte leise.

„Wie meinst du das???" Ich schaute sie mit großen Augen an.

Lara kam leider nicht mehr dazu meine Frage zu beantworten. Da einer der anderen aus dem Team wohl dringend ihre Unterstützung brauchte.

Ich genoss noch kurz die Sonne und trank meinen Kaffee aus. Kurz darauf kommandierte uns Lara schon nach innen, da gleich die ersten Gäste kommen würden. Der Umzug war nämlich bereits zu Ende. Schnell ging ich zur Bar, an der mich Marlon bereits erwartete. „Und bereit?" Er lächelte mich an. „ Ich bin gespannt. Ich mach das hier zum ersten Mal mit." „Na da sind wir ja schon mal 2." Ich erwiderte sein Lächeln, spürte aber gleichzeitig seinen musternden Blick, als ich kurz das Gesicht verzog. Blöde Spirale. Wenn ich gewusst hätte, dass das so schmerzhaft ist, hätte ich das nie gemacht.