Zusammen bleiben

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„Lass uns am besten zusammen den Ausgang suchen", meinte Ramon und Valerie war sichtlich erleichtert, hier nicht alleine gelassen zu werden. „Wollen wir nach links oder rechts?" fragte Ramon und, nachdem Valerie nach links zeigte, gingen sie in diese Richtung. „Ist klar, dass ausgerechnet uns sowas passieren muss", meinte Ramon grimmig, Valerie hingegen sagte gut gelaunt: „Ach, think positive, das Glas ist so gut wie voll und einen schönen Stein haben wir auch noch bekommen". Ramon war erstaunt, wie viel es brauchte, um seine Freundin aus der Fassung zu bringen. Während er hier Paranoia schob, hüpfte sie fröhlich durch die Gänge und sah das Ganze als eine Art Abenteuer. Nach 10-minütigem Herumirren in unendlich vielen Gängen der Lagerhalle, nur beleuchtet durch das schwache Licht der Decke, kamen sie zu einer angelehnten Tür, aus der viel stärkeres Licht strömte, als in ihrem düsterem Gang. Bevor Ramon sie davon abhalten konnte, öffnete Valerie schon die Tür und schaute sich in dem Raum um. Er war ziemlich groß und überall standen Presslufthammer, Stromgeneratoren und Schubkarren voller Erde rum. In der Ecke stand ein altes Bett, das aussah, als wäre es diese Nacht noch benutzt worden. Ramon jagte ein Schauer über seinen Rücken. Was, wenn der Typ zurückkam und sie hier drin erwischte? Valerie ließ sich davon nichts anmerken und musterte gespannt die Regale an der Wand, die voller alten Krimskrams wie Bücher, Pläne aber auch Konservendosen und Wasserflaschen war. „Ganz klar, hier lebt jemand", meinte Ramon, „los, lass uns verschwinden, bevor er zurückkommt!". Valerie war die Ruhe schlechthin und meinte nur „Ach, sicher eh nur ein Obdachloser, der sich hier Unterschlupf gesucht hat, die Halle steht immerhin schon seit Ewigkeiten leer". Unbeirrt lief Valerie weiter im Raum herum und nahm alles genauer unter die Lupe. Als Ramon in einem der Bücher stöberte, hörte er plötzlich ein lautes Kreischen und drehte sich schlagartig um. „Alles gut", hörte er seine Freundin sagen, die plötzlich von der Bildfläche verschwunden war. „Hier unten bin ich, unter der Plane ist ein Loch", tönte es aus der Mitte des Raumes und plötzlich merkte Ramon, dass da, wo vorher noch eine Plane ausgebreitet war, plötzlich ein Loch klaffte, in dem Valerie stand und probierte, wieder hoch zu klettern. „Nimm doch die Leiter hinter dir", meinte Ramon spöttisch und erst jetzt schien Valerie die alte Stahlleiter hinter ihr zu bemerken, die jemand auf den Boden gelegt hatte. „Komm doch mal runter, ich will wissen, wie es hier hinten weitergeht", drängelte Valerie und Ramon überlegte, ob sie da wirklich reingehen sollten, immerhin hieß das Sprichwort auch: Neugier ist der Katze Tod.

„Nein, hier drin ist es mir zu unheimlich, was, wenn der Typ plötzlich zurückkommt?" → Weiter zum nächsten Teil.

„Ich bin einfach viel zu paranoid, lass uns die Höhle halt mal erkunden, sie ist vermutlich eh nicht so groß" → Weiter zu "In die Höhle"

Mit dem Mörder in den Ferien - EntscheidungsgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt