Schöner Abend?

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Nea:
Erst spät am Morgen oder eher gegen Mittag, wachte ich auf Samu's nackter Brust auf und fing direkt wieder an vor mich hin zu grinsen. Ich fing ernsthaft an drüber nachzudenken, ob ich gestern nur geträumt hatte, weil es einfach zu schön war. Samu und ich waren verlobt, wie unglaublich war das denn bitte? Ich konnte das alles noch überhaupt nicht glauben. Es war ja nicht so, dass ich noch nie darüber nachgedacht hatte Samu zu heiraten, aber das er diesen Gedanken auch schon hatte, das hatte mich schon ganz schön überwältigt. Und vor allem in was für einer Atmosphäre er vor mir auf die Knie gegangen war...Ich wusste ja, dass er romantisch war, aber das übertraf alles. Ganz verträumt schaute ich erst auf meinem wunderschönen Ring und gleich darauf auf die Kette. Als ich das „Will you marry me?" sah, wurden meine Augen schon wieder ganz feucht. Diesen Moment würde ich niemals vergessen.

Was die ganze Stimmung noch abgerundet hatte ,war, dass ich mich endlich wieder voll und ganz auf Samu einlassen konnte. Er war so vorsichtig und einfühlsam, dass es mir leicht viel mich wieder fallen lassen zu können und mit ihm zu schlafen und das nicht nur einmal.
Ich war einfach rundum glücklich. Auch meine Angst alleine zu sein oder die Angst vor fremden Männern war nur noch selten da. Ich hatte schnellere Fortschritte gemacht als erwartet, was mich und auch Samu sehr freute.
Von meinem ganzen Nachdenken, bemerkte ich gar nicht, dass mein Schatz auch schon wach geworden war. „Guten Morgen Maus." kam es mit kratziger, tiefer Stimme von ihm und auch er kam schon wieder nicht aus dem Grinsen raus.

„Guten Morgen mein heißer Verlobter." sagte ich und brachte Samu damit leise zum Lachen.
Ich strich leicht über seine Brust, während sich meine Lippen an seinem Hals zu schaffen machten. „Ist da etwa jemand wieder auf den Geschmack gekommen?" fragte er und wackelte dabei herausfordernd mit seinen Augenbrauen. „Vielleicht..." nuschelte ich immer noch an seinem Hals und musste schmunzeln. Samu brummte dabei genießerisch auf und schloss die Augen. „Ich würde das jetzt ja gerne fortführen, aber ich bin mit Mikko verabredet, wegen der Tour und so..." Ich war schon ein bisschen traurig, da ich den Tag einfach gerne mit ihm verbracht hätte, aber es war eben sein Beruf und ich war schließlich daran Schuld, dass die restlichen Termine der Tour nachgeholt werden mussten.
„Na gut...Wann kommst du wieder nachhause?" fragte ich ihn etwas niedergeschlagen, während ich ihm durch die verwuschelten Haare fuhr. „Weiß ich noch nicht, ich werde dir schreiben, aber es dauert bestimmt etwas länger. Tut mir leid, das war ganz spontan und er weiß nicht, dass wir uns gestern verlobt haben."

„Ist doch nicht schlimm, dann machen wir uns wenn du zurück kommst einen gemütlichen Abend." „Ja, das machen wir. Du kommst du alleine klar oder?" Er schien noch immer etwas besorgt zu sein, aber ich beruhigte ihn sofort wieder. „Ja, mir geht's besser Samu, ich bin fast wieder die Alte. Vielleicht verabrede ich mich mit jemandem." Er lächelte mich an, gab mir noch einen Kuss und stand dann auf um sich anzuziehen. Ich konnte meinen Blick kaum von seinem nackten Körper lassen, was er auch merkte und mich anzwinkerte. „Bis später Süße." sagte er liebevoll und küsste mich immer und immer wieder, bevor er sich dann wirklich auf den Weg machte. Es war komisch, aber ich vermisste ihn schon gleich wieder.
Ich beschloss erstmal Lea anzurufen und ihr von dem Antrag zu erzählen. Sie würde sich sicher genauso freuen wie ich.

Wir telefonierten eine knappe Stunde und wie erwartet flippte Lea total aus, als ich ihr von gestern erzählte. Samu hatte sich aber auch mal wieder selbst übertroffen, so schön wie es war. Und auch, dass Samu und ich wieder intim wurden erzählte ich meiner besten Freundin, worüber sie sich auch total für mich freute. Es kehrte wieder Normalität ein.
So langsam bekam ich dann wirklich Hunger, sodass es mir sehr gelegen kam, dass Osmo mich anrief und fragte ob wir den Tag zusammen verbringen wollten. Wir verabredeten uns gleich zum Essen. Wir waren wirklich gute Freunde geworden und ich freute mich mal wieder etwas mit ihm zu machen. Gerade weil wir bei der Tour ja doch etwas komisch auseinander gegangen waren, wegen meinen Ängsten gegenüber anderen Männern.

Ich machte mich kurz frisch und fuhr dann auch schon los in die Innenstadt zu dem Lieblingsrestaurant unserem ganzen Freundeskreis. Osmo war schon dort und kam grinsend auf mich zu, als er mich sah. Ich sah ihm an, dass er zögerte, ob er mich jetzt umarmen sollte oder nicht, weshalb ich ihm die Entscheidung abnahm und ihn freudig in den Arm nahm. „Schön dich zu sehen,vor allem so glücklich." sagte Osmo strahlte mich an. „Ich freue mich auch total, dass wir mal wieder etwas unternehmen. Und ja, gerade könnte ich wirklich nicht glücklicher sein." Dabei hob ich meinen Finger und zeigte ihm meinen Verlobungsring. „Wow, der ist wunderschön. Wurde aber auch mal Zeit, Samu hat sich bestimmt 2 Wochen lang nicht getraut dich zu fragen."

Das hören war ja schon ziemlich süß, aber hatte Samu etwa daran gezweifelt, dass ich ihn heiraten möchte? Osmo sah mir meine Gedanken scheinbar gleich an und redete mir gut zu, was mich dann auch schnell wieder beruhigte. Und auch sonst gab es viel zu erzählen. Nach dem Essen zogen wir noch weiter in die Stadt um ein bisschen zu shoppen. Osmo und Samu waren echt die einigen Männer, die ich kannte, die Spaß am shoppen hatten. Das musste natürlich auch ausgenutzt werden. Wir probierten viel an und berieten uns gegenseitig, sodass wir am Ende des Nachmittags mit vollen Tüten aus den Läden gingen. Eigentlich hätte ich auch noch neue, schöne Unterwäsche gebraucht, aber dabei sollte, wenn dann, nur Samu dabei sein.
Gerade saßen wir zum Abschluss noch in einem Café, da bekam ich eine Nachricht von Samu.
„Hey suosikki,
ich bin jetzt, kommst du auch gleich zurück? Ich vermisse dich nämlich schon und bin kuschelbedürftig...
Hoffentlich, bis gleich, ich liebe dich."

Ich musste grinsen, als ich das laß und verspürte das dringende Bedürfnis jetzt sofort nachhause zu kommen. Wir tranken unseren Kaffee noch aus und verabschiedeten uns dann voneinander. „Dann bis bald, genießt euren Abend und grüß Samu schön." „Mach ich, bis dann Osmo."
Lächelnd stieg ich ins Auto ein und fuhr im schnellen Tempo los. In mir kribbelte es schon wieder bei dem Gedanken gleich einfach nur in Samu's Armen zu liegen und den Tag gemütlich ausklingen zu lachen. Obwohl die Fahrt eigentlich nicht lange dauerte, kam es mir heute ewig vor. Nach knapp 20 Minuten stand ich dann wieder vor unserem Haus und rannte schon fast zur Tür um schnellst möglich zu Samu zu kommen. Doch als ich dann Babygeschrei aus dem Wohnzimmer hörte, war ich mehr als verwirrt. Ich folgte dem Geschrei und fand Samu und Vivi mit einem Baby auf dem Arm vor. Was zur Hölle? Panik machte sich in mir breit. Was wollte sie hier und warum hatte sie ein Baby? War es ihres? Oder noch schlimmer, war es von Samu?

Sind wir Freunde oder sind wir mehr?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt