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Am nächsten Abend mache ich mich gemeinsam mit Bine fertig für die Party, eigentlich wollten wir nicht hingehen, aber Marc bestand darauf mit Dave hinzugehen, Dave wollte unbedingt Bine mitnehmen und Bine meinte sie geht ohne mich, als Begleitschutz, auf keine Party, und nun stehen wir hier im Bad und brezeln uns auf.
“Also wenn dich heute keiner flachlegt dann weiß ich auch nicht, du schreist ja förmlich danach”, murmelt Bine und trägt Mascara auf.
“Bitte was?”
“Hast mich schon verstanden”
“Wer bist du und was hast du mit meiner besten Freundin gemacht?”
“Tja das wüsstest du wohl gerne, was?”, kichert sie.
“Seit wann sprichst du so mit mir? Du verbringst echt zu viel Zeit mit Dave und seinem primitiven Anhängsel”, lache ich.
“Weißt du, David hat Recht, Marc ist eigentlich gar nicht so übel er spielt halt gern den Bad Boy”
“Bist du dir da ganz sicher, dass er das nur spielt?”
“Ja als ich letztens bei den Jungs war waren seine zwei kleinen Schwestern da, die eine dürfte so um die 16 sein, er war zuckersüß zu ihr, und hat ihr bei den Hausaufgaben geholfen, während er der kleineren und du wirst es nicht glauben, aber er hat ihr die Haare gebürstet und sogar Zöpfchen gemacht”, schwärmt sie.
“Dein Ernst?”
“Ja, als wäre er so ‘n perfekter Daddy”, grinst sie.
“Ja Bienchen ich weiß, dass du in jedem Mann einen potentiellen Vater siehst, aber du übertreibst bisschen, ich kann mir das bei ihm beim besten Willen nicht vorstellen”
“Vielleicht ein bisschen, aber er hat sich wirklich rührend um seine Schwestern gekümmert”
Ich versuche mir bildlich vorzustellen, wie es aussieht, wenn er seiner kleinen Schwester Zöpfe flechtet, und muss auch daran denken, dass er gestern auch ziemlich nett zu mir war.
Vielleicht ist er tatsächlich nicht so ein Arschloch wie ich denke, aber er bleibt trotzdem noch ein Arsch.
Auf der Party angekommen herrscht bereits wildes treiben, der Alkohol fließt in Massen und die ersten Schnapsleichen gammeln schon in den Ecken.
“Aber hallo, du hast dich ja fein raus geputzt, wen willst du denn hier aufreißen?”, ruft Dave und kommt auf Bine zu.
“Na dich natürlich, du Traummann”, säuselt Bine.
“Bah, seid ihr kitschig”, werfe ich gespielt angewidert ein.
“Danke, dass du es aussprichst, ich muss ja nett sein”, spottet Marc und kommt von hinten auf mich zu.
“Drink?”, erkundigt er sich und hält mir einen Becher hin.
“Nein, Danke, ich nehme nix von Fremden”, wende ich ab.
“Als ob ich fremd wäre”, lacht er und kommt näher.
Er umfängt mich mit einem Arm von hinten und hält mir seinen Becher unter die Nase, ich rieche Rum und Cola.
“Probier' mal”, murmelt er und sieht über meine Schulter zu mir.
“Nein, wer weiß was du da für Drogen reingemacht hast”
“Keine Drogen, aber vielleicht hab ich grad reingespuckt”, grinst er “oder vielleicht auch nicht, immerhin soll ich ja nett zu dir sein”
“Nein, Marc, im Ernst ich will nicht”
“Na gut”, gibt er nach und greift nach meiner Hand “dann kommst du jetzt mit an die Bar und suchst dir was zu trinken aus”
Ehe ich mich versehe zieht er mich mit sich, kurz drehe ich mich zu Bine um, die ist aber gerade dabei Dave aufzufressen und würde mich also ohnehin nicht vermissen.

Der Badboy - Einmal Hölle und zurück!Where stories live. Discover now