Kapitel 33

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~Pov. Jungkook~
Es waren bereits zwei Wochen vergangen und ich wusste immernoch nicht was ich von Jimin halten sollte und ob ich ihm eine zweite Chance gab oder nicht. Nach den ersten paar Tagen kam mein Vater wieder in die Stadt und hatte sich wieder starke Sorgen gemacht. Was auch verständlich war, wenn man erfährt, dass sein einziges Kind erneut im Krankenhaus ist und gerade erst knapp den Tod entkommen war. Ich zog also wieder nach Hause und erzählte ihm viel von den vergangenen Tagen. In den zwei Wochen beachtete Jimin mich nicht groß, doch ich hatte immer wieder das Gefühl von ihm beobachtet zu werden. Aber immer wenn ich zu ihm sah schaute er nicht zu mir, woraufhin ich schloss, dass ich anfing mir Dinge einzubilden.
Ich ging zu meinem Spind und schloss diesen auf um mir meine Bücher auszuwechseln. Als er sich öffnete fiel mir ein roter Briefumschlag auf. Seit anfang der Woche bekam ich jeden Tag einen. Heute war Donnerstag, also war es schon mein Vierter. Es waren immer Gedichte welche auf mich bezogen waren. Am ersten Tag schrieb die Person dass sie froh war mich kennen gelernt zu haben, allerdings war es auch gleichzeitig ein Fluch, da ich unereichbar war. Im zweiten ging es darum, dass meine Seele so rein wäre und ich ein Herz aus Gold hätte. Im dritten wurde gesagt, dass sie Art wie ich dachte und handelte für die Person einzigartig wäre. Im vierten Brief, welchen ich gerade laß, redete die Person davon, dass meine Augen so wunderschön waren, dass sie sich Stunden lang in ihnen verlieren könnte. Außerdem sagte sie noch, dass sie gerne den Schlüssel für diese hätte, da die Augen das Tor zur Seele wären, und sie diese von nahem sehen wollen würde.
Wie die letzten Tage stellte ich meinen Rucksack ab um den Brief in diesen zu verstauen, doch bevor ich das tun konnte wurde er mir schon aus der Hand gerissen. Ich sah auf und schaute in die grinsenden Gesichter der Beliebten. Der Junge, der mir den Brief weg genommen hatte, hatte einen Lutscher im Mund, den er in die Hand nahm um besser sprechen zu können. "Na was hat unser Shitkook denn da, etwa ein Liebesbrief? Den hat dir doch keiner geschrieben, wer würde sich für dich die Mühe machen? Na für wen hast du ihn geschrieben hm?", sagte er mit einem spöttischem Grinsen im Gesicht. Ich stand schnell auf und wollte ihn nehmen, doch er drehte sich weg. "Gib ihn mir zurück!", sagte ich, doch er ignorierte dies und fing an die Zeilen vorzulesen. Die Versuche ihm den Brief abzunehmen scheiterten und langsam wurde ich wütend. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken nahm ich seinen Lutscher aus der Hand, warf diesen achtlos zur Seite und nutzte den Moment, indem er geschockt seinen geliebten Lolli hinterher schaute, und nahm ihm den Brief schnell ab. "Jeon Jungkook!", rief plötzlich jemand und ich drehte mich zögernd zu der Person die gerade meinen Namen gerufen hatte. Als ich unseren Geografie Lehrer mit dem Lolli an seiner Hose kleben da sah, wünschtete ich mir, dass ich diesen wo anders hingeworfen hätte. "Nachsitzen, heute nach der Schule.", sagte er streng und verschwand wieder. Die Schüler ließen von mir ab und ich steckte den Brief schnell wieder ein, damit ihn nicht noch jemand sah.

Nach der Schule ging ich zu den Klassenraum indem ich jetzt Nachsitzen musste. Vor diesem stand Jimin was mich erst verwirrte, aber trotzdem ging ich zögernd weiter. Als er mich sah schaute er mich erst überrascht an aber das versteckte er schnell wieder. "Was machst du hier? Musst du Nachsitzen?" "Äh ja. Ich hab ausversehen einen Lehrer mit einem Lolli getroffen. Und du?" Er zögerte erst und kratzte sich am Hinterkopf. "Naja wegen..dem Vorfall mit dir damals." "Oh..okay.", gab ich zögernd von mir. Wir schwiegen wieder bis der Lehrer kam, welcher uns beaufsichtigen würde, und uns in den Raum ließ. Es war eigentlich ein Raum für Klassenarbeiten, weshalb die Tische nur Einzeltische waren und alle getrennt und geordnet nebeneinander standen. Ich setzte mich auf einen Platz und stellte meine Tasche neben mich. Im Augenwinkel sah ich, dass Jimin sich neben mich setzen wollte, es sich aber noch um entschied und sich ein Platz weiter zur Seite setzte. So saßen wir in der gleichen Reihe, wurden aber von einem freiem Platz getrennt. Ich nahm mein Hausaufgaben Heft um zu schauen ob ich noch Hausaufgaben auf hatte, die ich erledigen könnte. Und tatsächlich hatte ich noch etwas zu erledigen. Blöderweise war ich bereits nach zehn Minuten fertig und wusste nicht mehr was ich machen sollte. So legte ich meine Arme auf den Tisch, mein Kopf auf diese und langweilte mich.

Endlich erlöste uns die Schulglocke und ich stand auf. Jimin sah sehr überrascht aus, das lag aber daran, weil er gezeichnet hatte und komplett in seiner eigenen Welt verschwand. Ich stand auf und schulterte meinen Rucksack. Auch Jimin erhob sich, stellte den Rucksack auf den Tisch und nahm ein eine Mappe aus Plastik aus diesem, wahrscheinlich um das Bild in diese zu tun. Doch durch den aufkommende Wind flog das Blatt in meine Richtung auf den Boden. Ich ging zu diesem, nahm es hoch und wollte es ihm geben, doch ich erstarrte in meiner Bewegung. Es war ein Bild von einem Herz, welches sehr viele Risse und Wunden hatte, wovon manche mit einem Pflaster versorgt waren. Doch das war nicht der Grund, wieso ich so geschockt war. Viel mehr ein kleines Detail, am unteren Bildrand, was den meisten erst nach einigen Sekunden betrachten aufgefallen wäre. Mit einem schwarzen Stift stand dort das Datum, darunter ein Zeichen, was wahrscheinlich sein Signatur war. Doch dieses Zeichen kannte ich viel zu gut.
Plötzlich wurde mir das Bild aus der Hand gerissen. Erst nach einigen malen blinzeln kam ich wieder in die Realität zurück, doch da verschwand Jimin schon aus der Tür. Ich blieb noch einige Sekunden angewurzelt stehen aber setzte mich dann zügig in Bewegung und machte mich auf den Weg zum Studio. Währendessen schrieb ich meinem Vater, dass ich erst heute Abend nach Hause kommen würde.
Im Studio angekommen erkundigte ich mich bei V wo Hobi war. Er meinte, er wäre in seiner Wohnung, weshalb ich mich sofort auf den Weg zu dieser machte. Während ich die Treppe hoch lief kramte ich das Stück Papier raus, welches ich gleich brauchen würde. An der Tür angekommen schloss ich sie auf und ließ sie hinter mir schnell wieder ins Schloss fallen. Der Geruch von Essen lag in der Luft, was mir verriet, dass Hobi in der Küche war. Ich betrat diese, ließ meine Tasche schon in der Tür von meiner Schulter fallen, knallte mit meiner Hand den Brief vor Hobi auf den Tisch, welcher sich gerade eine Gabel voll Spaghetti in den Mund schieben wollte, und zeigte mit meinem Finger auf ein Zeichen welches bei jedem Brief, den ich bis jetzt bekommen hatte, unten rechts in der Ecke stand.
"Jimin ist mein heimlicher Verehrer!"

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