Liebe dich

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Das ist Juniper, der glücklichste Fuchs der Welt. Ein glückliches Tier tut der Seele gut, nicht wahr?

fallingout_pilots  hat einen Tag ins Leben gerufen, der via lesemonster_luiselle  zu mir getragen wurde. Und nein, es ist keine normale, alltägliche Nomination, die einfach einfach ein paar Dinge wissen will. Es ist nur eine einzige Frage.

Was finde ich schön an mir?

Luiselle hat es bereits gut in Worte gefasst, dass das mit der Selbstwahrnehmung - dem wirklichen Wahrnehmen, gerne auf der Strecke bleibt. Wir gehen durch den Tag, sehen Fremde Menschen und sehen sie uns manchmal näher an. Wir betrachten Gesichter, Frisuren, Klamotten und vielleicht mehr. Was wir von uns häufig ansehen, ist das, was für den Alltag relevant ist. Was ziehe ich an, wie frisiere ich mich oder habe ich das Bedürfnis, mich etwas zu schminken oder gleich das Gesicht zuzukleistern?

Achtung, grosse Wendung: Ich bin gar kein echter Fuchs, nur ein Internetfüchschen. In Wirklichkeit bin ich ein Mensch, der sich leider ebenfalls jeden Tag anziehen muss. Der Look ist simpel - Jeans und T-Shirt. Klassiker! Die Variation findet sich im Aufdruck des Shirts, was zu meiner Laune passt und es interessiert mich weniger, wie es ankommt.

Früher habe ich zu viel auf die Meinung anderer gegeben, versuchte meine Garderobe anzupassen und fühlte mich entsprechend eher semi-wohl. Allgemein bringt es bei vielem nichts, sich auf die Meinung Fremder etwas einzubilden. Man muss sich selbst wohlfühlen.

Im Aufzählen von Dingen, die man an sich nicht mag, wäre fast jeder von uns schnell, ausser man hat starke, narzisstische Neigungen und fühlt sich wahrlich nach eines Gottes Abbild geschaffen. Nun ja, ich bin nicht Adonis, kein Narzisst und habe ein angeknackstes Selbstwertgefühl. Aber witzig ist meine gesamte, äusserliche Erscheinung allemal. Man gab mir schon alle möglichen Ethnien, von denen ich abstammen könnte oder herkomme. Der halbe, asiatische Raum über Rumänien bis zu Italien und mehr. Da meine Eltern beide Schweizgeborene sind und ich somit auch, ist das Wurzelwerk dafür umso spannender. Solltet ihr mich je sehen, ratet selbst, wo diese liegen!

Was ich an mir mag?

Meine Augen. Sehen vielleicht langweilig braun aus, bis man merkt, dass selbst braun variieren kann. Und die meinen sind dunkelbraun, so richtig geschmolzene Schokolade und somit ein Abbild meiner Herkunft. Hopp Schwiiz!

Die Grundfarbe der Haare ist braun. Nach über zehn Jahren Färben, Tönen und letztlich sogar dem Versuch, mithilfe von Bleichen das Ganze in blau zu färben, klebt jetzt wieder eine Braunfärbung drauf. Natur fliesst ins Braungefärbte über, das Gebleichte schimmert lässig durch. Irgendwie mag ich den vielfältigen Mix.

Die Frage aller Fragen: besitze ich ein hübsches Gesicht? Ja, ja durchaus. Beim Lachen habe ich süsse Grübchen, darauf fahren die Mädels doch reihenweise ab! Und die hübsche Nase erst! Ein Bild für die Fuchsgötter! Gut, dass die fette Schramme, die mir mein Hund unabsichtlich verpasst hat und wie ein halber Messerschnitt aussah, narbenlos verheilt ist.

Getoppt wird es wirklich erst, seit ich zu den Brillenträgern gehöre. Brille Nummer 1 wurde von einem herausfallenden Hundenapf ausgeknockt (RIP), die Brille Nummer 2 aber tut ihre Dienste und aus Freude am perfekten Modell habe ich noch eine Brille Nummer 3 in etwas anderer Farbe. Was hat sich der Familienoptiker gefreut, dass ich ebenfalls Kunde werde. Hab ihn dafür ein paar Jahre lang geärgert. Und ich mag Brille. Ernsthaft. Damit sehe ich so klug aus, wie ich es bin. Nein, ich war schon von klein auf ein Fan von Brillen, wollte aber keine, wenns nur ein modisches Accessoire ist. Durch die Brille sehe ich mit meinen braunen Augen deutlich besser.

Weiter abwärts bin ich ein Fan meiner Hände

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Weiter abwärts bin ich ein Fan meiner Hände. Gepflegt sehen sie zwar nicht immer aus, aber was bringt es? Kratzer, Schrammen und gelegentliche Bisswunden von Tieren helfen nicht sonderlich, dass sie optisch viel hermachen. Diese Hände sind aber sehr geschickt, ich kann mit rechts wunderschön und mit links knapp entzifferbar schreiben, Doktor Bibber spielen und mehr. Arbeitshände eben. Werkzeuge. Da ist nicht viel Platz für modelhafte Eitelkeiten. Die Hände sind mein wichtigstes Instrument, sie sind jeden Tag vielfach im Einsatz und werden schmutzig, rissig, blutig. Das, obwohl meine linke Hand einen Nervenschaden hat. Den Gartentisch aus Granit einmal kurz anheben hat sie vielleicht für immer lädiert. Direkt danach musste ich das Handgelenk nur etwas schräg halten, da ist mir die Hand bis zum Ellenbogen eingeschlafen und war taub. Mittlerweile ist es tagesformabhängig, ob und wie schnell sie taub wird. Beim Zocken fällt es am Meisten auf, wenn ich den Controller lange immer etwa gleich halte. Trotzdem funktioniert sie noch und mitten im Gefecht hat die Linke nichts zu melden. Erst alle Feinde töten, dann kann ich sie ausschütteln.

Etwas, das man nicht direkt sieht, dürften meine Muskeln sein. Was? Muskeln hat jeder? Ja. Manche gehen dafür sogar pumpen und fressen Proteine, aber wie viele davon sind effektiv im Alltag nützlich? Aufgrund von meiner Statur liebe ich es, unterschätzt zu werden. Man sieht mir nicht an, dass darin sehr viel Ausdauer steckt (mein Hund macht vorher schlapp. Haben wir ein paar Mal getestet) und natürlich die Kraft. Es gab viele Situationen, in denen mir gewisse Dinge nicht zugetraut wurden und erst im Nachhinein wurde zerknirscht festgestellt, dass ich bei diesen gewissen Dingen nützlicher gewesen wäre. Tja. Regelmässig den gut dreissig Kilogramm schweren Hund heben und tragen kann ein wenig Training sein.

Der Rest meines Daseins ist mit durchmischten Gefühlen zu betrachten. Einige Narben durchziehen meine Haut, zwei von Ärzten verursacht. Der eine konnte den Gips nicht sauber aufschneiden, der andere hat mein Knie repariert. Der Rest kommt von Tieren, Pflanzen, Steinen, Felsen, Metallen und mir selber aus schlimmen, sehr schlimmen Tagen. Der Teil unter meiner Haut, der mir deutlich lieber ist und Verletzung gegen Bezahlung bedeutet, sind meine Tattoos. Nach Abschluss der Ausbildung habe ich mir diese stechen lassen. Scheiss auf Nadelphobie. Es sind erst zwei, aber mindestens vier folgen noch. Scheiss auf Würgereiz. Der Schmerz ist kurz, der Heilungsprozess etwas länger, aber die Motive für immer.

Folgende Dinge sind zu beachten:

1. Schreibt, dass die Idee ursprünglich von fallingout_pilots ist

2. Nehmt den Tag ernst, sonst hetzt Luiselle Ignafaux auf euch!

3. Taggt mindestens eine Person, um ihn zu verbreiten.

4. Seid nicht zu depri und versucht, ein paar Dinge zu finden. Wie ihr seht, kann es klappen.

Ich nominiere:
AnuTius
Hauchfeder
kostorysmaedcheen

Wenn du Bock hast, darfst du gerne auch mitmachen! Mögt euch, wie ihr seid, das Meiste lässt sich nicht verändern und Botox, Lifting und so weiter sehen einfach beknackt aus. Falten sind viel cooler!

Habt eine schöne Woche und hab dich selbst lieb!

Euer Fuchs

Meine WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt