Schreiben

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Da meldet man sich flux bei einem Award als Teilnehmer an und hatte einen ganzen Monat Zeit, eine Kurzgeschichte zu schreiben. Ausser ein paar wenigen Elementen des Schlussteils habe ich aber alles, was bis gestern dort stand, gelöscht und heute nach einer Überarbeitung veröffentlicht.


Die persönliche Schwierigkeit bestand erst einmal darin, eine Idee für mich zu finden, mit der ich etwas anfangen kann. Stunden habe ich mit diversen Hundespaziergängen verbracht, diverse Seiten im Notizbuch mit Stichwörtern vollgekritzelt und letztlich eine sehr spontane Idee umgesetzt. Ideen an sich habe ich wahrlich viele, einige wenige davon haben überhaupt Potential, aufgeschrieben zu werden und manchen reicht eine Kurzgeschichte vermutlich nicht aus. Mit der Idee alleine ist es nicht gemacht, da kommt meine nächste Hürde - das Umsetzen. Wie setze ich die fixe Idee im Kopf so um, dass sie auch geschrieben wenigstens an das Bild im Kopf heranreicht? Ich hatte doch so viel Zeit und habe das alles dann innerhalb von drei Stunden gestern Abend geschrieben. Ehe es nicht geschrieben war, konnte ich sowieso nicht ruhig schlafen.

Jetzt ist der Beitrag auf Abgeschlossen gesetzt, der Text offiziell eingereicht und jegliche Veränderung würde für den Wettbewerb sowieso nicht mehr zählen, aber mich packen genügend Zweifel, ob es meinen eigenen Ansprüchen genügt (das sowieso nie) und ob es den Ansprüchen der anderen Leser genügt.

Auf Wattpad betrachtet ist das erst das dritte, eigenständige Werk und eigentlich das erste, das effektiv so etwas wie eine Erzählung beherbergt. Ich merke jetzt auch deutlich, dass ich trotzdem noch immer der Frischling bin, will mich aber von Aufrufen und Votes bei anderen nicht irritieren lassen, da diese zum Glück nicht ausschlaggebend sind - sonst könnte ich direkt aufgeben. Was diesen Award betrifft, ging es mir nie darum, effektiv zu gewinnen oder Aufmerksamkeit zu erhaschen, frei nach dem Motto "seht, wie toll ich doch bin!", sondern mithilfe einer fixen Deadline eine Idee auszubrüten, diese zu verschriftlichen und mich innerhalb des knappen Zeitlimits daran zu setzen, eine Geschichte zu beenden. Etwas zu gewinnen ist daher für mich nur ein Bonus. Mein persönlicher Gewinn ist eher, wenn jemand meine Texte wirklich mag.

Warum also zweifle ich an mir? Ansprüche an mich setze ich stets höher, als dass ich sie je effektiv erfüllen konnte, das war schon immer so. Ich schrieb Milliarden von Wörtern und habe bis heute genau einen alten Schulaufsatz, der für mich in meinen Augen vollkommen ist und meine Erwartungen an mich erfüllt hat.

Und die Geschichte ist beendet, eingereicht und wartet jetzt nur noch darauf, dass sie beurteilt wird. Davor muss ich keine Angst haben, immerhin können so Unabhängige bestimmt Fehler aufzeigen und mir zeigen, wo ich mich noch verbessern kann.

Der schlimmste Part nach der persönlichen Herausforderung ist momentan ohnehin das Abwarten, bis die Beurteilung eintrifft. Wer weiss, vielleicht mag jemand "Du" ja sogar lieber als ich. Dank ihr habe ich auf Spotify immerhin eine neue Playlist entdeckt, die das Schreiben wunderbar unterstützt.


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