Zwischen Masken und Musik

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Du liest unzählige Zeilen, geschrieben auf einem Computer so fern von dir.

Du liest unzählige Worte, die dem Leben entspringen oder in den unergründlichen Tiefen der Fantasie gebildet wurden. Du liest dich in fremde Geschichten und manches davon fühlt sich vertraut an. Und manchmal findet man etwas, in dem man sich zu Hause fühlt.

Der stete Begleiter ist die Musik. Fröhlich und leicht trägt sie mich durch den Alltag, bringt mich klassisch wieder vom Ärger auf den Boden des ruhigen Daseins zurück, rockt mit mir die grossen Ereignisse des Lebens und melancholisch tragen mich Melodien durch die dunklen Tiefen.

Unzählige Masken bestimmen das Dasein eines scheinbaren Lebens, das genug von sich preis gibt, dass man sich ein Bild machen kann, aber zu wenig, um alles zu verstehen. Was ist wahr, was ist nur erfunden, was ist gelogen und was wurde verschwiegen? Darf man alles glauben oder ist das alles lediglich zur Täuschung bestimmt?

Unzählige Masken trug ich, gab mich glücklich und losgelöst, verbarg die Wirklichkeit der emotionalen Leere, übertünchte die Wahrheit mit einer dünnen Schicht aus goldenem Glück und glaubte selbst daran. Um zu überleben.

Die Vielfältigkeit und die Einseitigkeit sind direkte Nachbarn, plauschen mit einem Bier in der Hand am gartentrennenden Zaun und geben sich die Hand. Nicht weiter wild, denn man kennt sie alle, kennt den Umgang mit ihnen, kennt ihre Launen und ihre Bedürfnisse.

Facettenreich gestalten sich selbst Tage, die sich so ähnlich sehen, es sind nur Nuancen, die den Unterschied prägen und nur für einen selbst, für sich ganz persönlich, von Bedeutung sind. Kleinigkeiten, die man so schnell übersieht und den Unterschied machen können.

Der Unterschied, ob man aus vollem Herzen lacht oder es nur tut, weil die Gesellschaft es gerade verlangt, die Situation, der eine Moment. Die Wahrheit hinter dem Lächeln verbergen, da es nur sehr wenige überhaupt kümmert. Über die Jahre antrainiert, denn häufig kann man sich selbst schwer erkennen, die Gründe erläutern oder gar bestimmen, warum etwas ist, wie es ist.

Gedankenversunken und in sich gekehrt, so sehr beschäftigt, dass die Umwelt verblasst und unwichtig wird, man alles vergisst, wofür das Herz eigentlich schlägt, worin man eine Leidenschaft entdeckt hat und selbst geringe Dinge so viel Freude erwecken können.

So lange wollte ich nie fernbleiben. So viele Tage, die sich doch nur wie ein einziger anfühlen und sich wie ein Zuschauer am Spielfeldrand fühlt. Vielleicht bin ich schwach, wenn ich all das zugebe. Vielleicht macht mich das aber nur menschlicher, da Watty mir nicht egal ist. Ihr mir nicht egal seid.

Doch nach jedem Regen folgt Sonnenschein, nach dunklen Nächten ein neuer Tag. Und nach jedem Lied folgt das nächste, das die Seele berührt und das Herz tanzen lässt.

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