60. Raven Cooper

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Wow Leute wir haben fast die 10K geschafft ❤️ das bedeutet mir echt viel und ich glaube an dieser Stelle wird es mal wieder Zeit Danke zu sagen - Danke für eure Unterstützung, für eure lieben Worte, die wilden Theorien und eure Ausdauer ☺️ nur dank euch konnte Raven als Charakter so wachsen und nur dank euch gibt es inzwischen drei Teile über sie- das sie so verrückt. Danke dafür 😘

Lg CoolerBenutzername
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Geistesgegenwärtig drehe ich meinen Körper von den Fenster weg und reise meine Arme schützend vor meinen Kopf. Scherben donnern auf mich herab und obwohl jede Faser in meinem Körper danach schreit, sich auf den Boden fallen zu lassen und sich schützend hinter einem der Betonpfeiler zu rollen, verharre ich in meiner stehenden Position. Ich lasse der Situation auch selbst gar nicht erst die Zeit sich etwas zu entschärfen. Noch während die Scherben wie glänzend scharfer Schnee auf mich herabfallen und der Knall des Zerbersten noch immer schmerzhaft in meinen Ohren nachhallt, zwinge ich mich zu einer Reaktion.

Ich fahre herum und lasse meinen Blick sekundenlang durch den Raum schweifen, um die Situation einschätzen zu können. Innerhalb weniger Millisekunden hat sich die autoritäre Machtposition von Crowley in Rauch aufgelöst. Alle seine Soldaten sind auseinander gewichen und lassen den Lauf ihrer Waffe mehr oder weniger koordiniert durch den Raum schweifen. Scherben und Rauch beeinträchtigen dabei ihre Sicht und lassen sie zu tödlichen Gefahren aufsteigen. Teilweise drücken sie den Abzug ohne ein genaues Ziel anvisiert zu haben. Crowley und Tamora dagegen haben ebenfalls ihre Handfeuerwaffen gezogen und weichen langsam zurück in Richtung der Türe. Fünf der Anhänger haben sich um sie herum positioniert mit der Absicht, als Schutz sogar ihr Leben für sie zu lassen.

„Runter," höre ich irgendwo eine tiefe Stimme schreien, fühle mich jedoch nicht angesprochen. Stattdessen versuche ich die Situation weniger detailliert und dafür schneller wahrzunehmen, um schneller reagieren zu können. Der Rauch im Gebäude lichtet sich und zum ersten Mal kann ich einen Blick auf die Eindringliche erhaschen. Die erste Person, die ich in diesem Chaos wahrnehme ist Scott McCall. In seiner Lederjacke, den blutrot leuchtenden Augen und der kampfbereiten Haltung sieht er aus wie ein Gott im Krieg. Ich muss mir selbst eingestehen, dass er noch nie besser aussah.

Neben ihm formen sich mehrere Gestalten heraus und ohne mir zu viel Zeit zu lassen, vermute ich in ihnen das restliche Rudel - gekommen um uns wieder einmal zu retten. Erneut ertönt ein warnender Ruf und dieses Mal reagiere ich darauf. Ich fahre herum und suche den Ursprung des Geschreis. Doch stattdessen erblicke ich Liam und Theo. Theo hat sich, im Gegensatz zu mir nicht sonderlich viel Zeit gelassen um die Situation zu überblicken. Er hat bereits reagiert, jedoch hingegen meiner Vermutung. Um ehrlich zu sein hätte ich gerade von ihm erwartet, dass er flieht und nur seinen Arsch rettet. Doch in dieser Sekunde überrascht er mich. Er hat sich in den wenigen Sekunden meines Umschauens in Bewegung gesetzt und stürmt sportlich elegant auf den Tisch mit meiner Reisetasche zu. Er hat sich meine Worte scheinbar zu Herzen genommen und scheint seine Prioritäten dementsprechend auszulegen. Jedoch stürmt in dieser Sekunde Liam deutlich auf ihn zu - Theo hat meine Tasche bisher nicht erreicht - und reist ihn unsanft zu Boden.

Ein Knall. Automatisch geben meine Beine unter mir nach und geschickt rolle ich mich auf dem harten Boden ab. Eine Kugel schießt über mich hinweg und bohrt sich stattdessen in Liam's Körper. Er schreit auf. Jedoch geht sein Schrei in weiteren Knallgeräusche unter. Der Angreifer wird selbst getroffen und sinkt nahezu lautlos auf den Boden. Mein Blick schweift ruckartig zu dem getroffenen Liam und dann suchend über das Gelände. Ich erkenne den Schützen nicht. Doch Theo ist bereits wieder auf den Beinen und reist die Reisetasche an sich. Mit zwei schnellen Bewegungen schlägt er einen näher kommenden Angreifer nieder, bevor er Liam einen abschätzenden Blick zu wirft. Er scheint seine Verletzung einschätzen zu wollen. Doch dann dreht er seinen Kopf ruckartig zu mir. Er schreit mein Namen, der jedoch erneut in mehreren dumpfen Knaller untergeht und bevor ich mich versehen kann, fliegt die Tasche zielgenau durch den Raum und Dank meiner übernatürlichen Reflexe fange ich sie gerade noch rechtzeitig.

Mein Blick schweift von der Tasche in meinen Händen zu Crowley und Tamora, die beide schon beträchtlich nah an die Türe gerutscht sind. Scott und Malia zwingen sie dabei sich langsam zurück zuziehen, in dem sie meinen Vater und dessen Mitspieler halbverwandelt umrunden. Ich beobachte sekundenlang die Situation, während ich gleichzeitig bereits versuche eine Pistole aus der Reisetasche zu ziehen und eine der silbernen Patronen im Boden der Tasche zu ertasten. Jedoch spüre ich vorerst keine Unebenheit und als ich eine Handfeuerwaffe endlich umfassen kann nehme ich bereits eine Bewegung links von mir wahr.

Ohne die Situation richtig realisieren zu können, reise ich die Pistole gewaltsam aus der Tasche, drehe mich schwungvoll zu dem Angreifer um und drücke den Abzug. Der Rückschlag ist gewaltig und vermischt sich mit dem lauten Knall. Die Kugel rauscht durch die Luft und schlägt in den Körper des Angreifers - der sich Gottseidank als ein Anhänger meines Vaters herausstellt. Er sinkt schreiend zu Boden und obwohl ich ihn nicht perfekt getötet habe, erkenne ich an einem gekonnten Blick den durch den Schuss angerichteten Schaden. Ein paar Minuten mehr und er würde schmerzvoll sterben. Doch um jedes Risiko einer unberechenbaren Reaktion zu beseitigen, ziele ich ein weiteres Mal auf ihn und töte ihn mit einem direkten Schuss ins Herz.

Ich starre den Toten sekundenlang an, bevor ich die Reisetasche zwischen meinen Beinen auf dem Boden abstelle, um eine bessere Armfreiheit zu haben. Dann lade ich die Pistole neu und fahre herum, um Scott und seiner Freundin zu Hilfe zu kommen. Doch diese haben sie bereits in Form von Corey bekommen. In dieser Sekunde manifestiert sich der Teenager vor Crowley und scheint ihn niederschlagen zu wollen. Die gerade noch so kurzfristige und schwer begreifbare Situation läuft plötzlich in Zeitlupe ab und während Coreys Faust mit einer mickrigen Technik und noch weniger Schwung auf das Gesichts meines Vaters zu fliegt, reist er seinen Arm nach oben und blockiert den Schlag gekonnt ab. Zur selben Zeit reist er sein Knie nach oben und rammt es dem überrascht nach vorne fallenden Corey gegen das Kinn. Dann umfasst er das braune Haar des Jungens und reist ihn grob nach oben. Noch bevor ich seine weiteren Bewegungen in aller Einzelheit realisieren kann, hat er Corey den Arm um den Hals geschlungen und bedroht ihn mit seiner eigenen Pistole.

Scott und Malia starren meinen Vater sprachlos an, während Corey selbst scheinbar noch immer dabei ist zu verstehen, wie er innerhalb weniger Sekunden seine Machtstellung verlieren und stattdessen in Crowleys Gewalt landen konnte. Ich dagegen habe den Grund für sein Versagen schon längst erkannt: er hat meinen Vater unterschätzt.

Ich reise meine Waffe nach oben und richte sie zielgenau auf die Stirn meines Vaters. Jedoch ist er schneller als meine Bewegungsabfolge und bevor ich den Abzug betätigen kann, hat er Corey noch enger an seinen Körper gezogen und sich so gut hinter ihm verschanzt. Ich halte mit gekrümmten Finger in meinem Vorgehen inne und überlege, ob ein Schuss in dieser Sekunde zu gefährlich wäre. Doch bevor ich zu einem Entschluss komme, hat Crowley sich bereits wenige Schritte zurück gezogen und somit die Türe erreicht. Tamora ist dabei stolz lächelnd neben ihm, während sich ihre wenigen noch lebenden Anhänger schützend vor ihnen aufgebaut haben, sich in dieser Sekunde jedoch parallel zu ihnen zurückziehen.

Mir wird klar, dass sie Corey bei einem Rückzug mitnehmen und ich in dieser Sekunde ein nahezu perfektes Schussfeld habe. Nur Coreys Körper ist im Weg und wäre es nicht gerade Corey, hätte ich schon abgedrückt. Doch sein unschuldiges Gesicht, seine naive Haltung und noch mehr, die Vorstellung eines enttäuschten Masons lassen mich inne halten. Somit kann ich nur zusehen wie Crowley mit Corey und seinen Anhängern langsam aus dem Raum des Chaos verschwindet, während Scott und Malia sich ebenfalls zur Sicherung von Coreys Leben zurückziehen.

Ein warnender Ruf ertönt. Raven. Ich reagiere nicht schnell genug und noch bevor die letzten Buchstaben im Raum verklingen können, trifft mich etwas hartes am Kopf. Mein Blickfeld wird sekundenlang schwarz und durch die Wucht wird mir die Waffe aus der Hand geschlagen. Ich ringe mit meinem, aus dem Gleichgewicht gekommenem, Körpergewicht, erreiche dabei jedoch nur, dass ich die Reisetasche unkontrolliert von mir wegtrete. Ein ohrenbetäubender Schuss ertönt und ich spüre dicht neben mir ein zischender Lufthauch. Schwarze Pünktchen tanzen vor meinen Augen und ohne es kontrollieren zu können, geben meine Beine unter mir nach. Ich falle erneut auf den harten Boden. Doch dieses Mal ohne geschicktes Abrollen. Stattdessen knalle ich mit meiner Stirn schmerzhaft stark auf den Beton und krampfhaft versuche ich wach zu bleiben. Flatternd versuche ich meine Augen offnen zu halten und um das Bewusstsein zu ringen.

Ich verliere.

Das letzte was ich vor meiner Ohnmacht sehe, ist wie der Teenager mit den Fähigkeiten eines Chamäleon kräftig nach draußen gezogen wird und sich sein Gesicht voller Verzweiflung verzieht.

Silver Bullet [Teen Wolf FF]Where stories live. Discover now