Neues Bündnis

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  Lucas sah Hawke besorgt an, sein Freund hatte sich verändert. Soviel war klar. „Hawke, bist du dir sicher, dass du mitkommen willst?", fragte er leise. Lucas machte sich Sorgen um den Einsamen Wolf. Beide Rudel fanden sein Verhalten nicht gut, aber sie wussten nicht, wie sie ihm helfen konnten. Niemand konnte ihm helfen. Nicht mal Sascha. Seine Frau hatte alles versucht, doch Hawke ließ sie nicht an sich heran. Und so beeinflusste Hawke beide Rudel.
Hawke knurrte. „Er wollte uns sprechen, also sprechen wir mit ihm", seine Haare fielen ihm viel zu lang ins Gesicht. Doch es war ihm egal.
Es wunderte Lucas, dass Hawke überhaupt die Höhle verlassen hatte. Er hatte gehofft, dass Riley kommen würde. Doch diese Hoffnung wurde ihm nicht erfüllt. Hawke war ein Pulverfass und nicht in der Lage Rational zu Handeln oder zu denken. Es war ein Risiko ihn hier zu haben. Er könnte jeden Moment explodieren.

Es war ein Riskantes Treffen für das Alpha der Sierra Schlangen, doch es war auch eine gute Möglichkeiten sich neue Freunde zu machen. Mächtige Freunde. Tegan lief nervös auf und ab. Was war, wenn die beiden Alpha sein Termin ignorierten? In diesem Moment klopfte es an seiner Tür und Lucas Hunter kam herein. Ein paar Schritte hinter ihm war Hawke.
„Herzlich Willkommen", sagte Tegan schnell und deutete auf den Konferenztisch.
Lucas Hunter setzte sich sofort hin während Hawke erst einmal bis zum Fenster lief und hinaus sah. Lucas brauchte kein Genie sein um zu wissen, an was der Wolf dachte. Das Hauptgebäude der Schlangen war am Hafen. Nicht weit von dem Ort, wo Skyes Chip gefunden wurde.
„Schöne Aussicht", kommentierte Hawke bevor er sich neben Lucas setzte.
„Ja, wir hatten Glück dieses Gebäude zu erwerben. Zumal es in der Neutralen Zone steht", sagte Tegan mit einem Lächeln und brachte beiden eine Tasse mit Kaffee.
„In der Tat", Lucas sah sich im Raum um. „War dies nicht mal ein Bankgebäude?", fragte er und nahm den Kaffee dankend an.
Hawke hingegen starrte das braune Getränk abwertend an. Es war nicht vergiftet. Aber er wollte es einfach nicht trinken.
Die Schlange nickte. „Ja. Doch der Rat die Bank geschlossen", sagte Tegan und setzte sich hin. „Es war Jahre lang leer stehend bevor wir es erwerben konnten. Unter strengen Auflagen des Rates, natürlich."
„Natürlich", zischte Hawke. Er sah auf und legte den Kopf schief. „Ich wusste gar nicht, dass Schlangen in Rudel leben", sagte er dann.
Tegan lachte. „Viele wissen es nicht", sagte er mit einem Grinsen. „Aber wir Schlangen haben gelernt, dass es besser ist, gemeinsam zu leben. Gerade in einer Stadt wie dieser ist es sehr wichtig Freunde zu haben"
„Und du willst jetzt unser Freund sein?", Hawke knurrte. Lucas sah ihn warnend an. Es war nicht gut, sich neue Feinde zu machen. Hawke wusste das.
„Es wäre schön, wenn sich unsere Verbindung irgendwann so entwickelt. Aber fürs erste habe ich Informationen, die euch vielleicht interessieren", sagte Tegan und stand auf. Mit langsamen Schritten lief er zur Tür und ließ einen Jugendlichen herein. Der Junge war vielleicht sechszehn und schien verunsichert zu sein, da er sich nicht traute in Lucas und Hawkes Richtung zu gucken.
„Das hier ist Robert, er ist ein Rekrut bei uns. Er hat etwas Interessantes in der Stadt wahrgenommen", sagte Tegan ruhig.
„Und wieso war er in der Stadt? Zum Schnüffeln?", fragte Hawke.
Tegan schwieg. Schlangen waren, ähnlich die Ratten, immer gut dabei herum zu schnüffeln. Die Ratten hatten sich als nützlich erwiesen, aber ob die Schlangen nützlich waren musste die Zeit zeigen.
Hawke zog eine Augenbraun hoch und sah zu Lucas. „Sollen wir uns das wirklich anhören?", fragte er und sah auf seine Armbanduhr.
Lucas sah ihn mit einem viel sagenden Blick an. „Wenn du gehen willst, werde ich dich nicht aufhalten", sagte er lediglich.
Mehr brauchte Hawke nicht, er erhob sich von seinem Stuhl und wollte rausgehen.
„Sag ihnen was du gerochen hast!", fuhr Tegan ihn an.
„Einen komischen Geruch. Es war nur ein Hauch", sagte der Junge schnell bevor Hawke den Raum verlassen konnte. „Ein Hauch von Raubkatze"
Hawke erstarrte in der Bewegung und knurrte. „Ein Hauch von was?"
„Raubkatze. Es war kein Leopard. Es war ein grazilerer Geruch... Aber ich weiß nicht was es war", sagte der Junge aufgeregt.
Hawke und Lucas sahen sich an. Sein Wolf sprang auf und spitze die Ohren. Hoffnung keimte in ihm. Was war, wenn es Skye war? Es gab keine Luchse in der Nähe. Die Schlange konnte also nicht wissen, wie sie riechen.
„Wenn du mich anlügst, wird sich mein Rudel über eine neue Handtasche freuen", knurrte Hawke. Er sah den Rekrut an. „Wo hast du es gerochen?", fragte er.
Tegan legte eine Karte auf den Tisch und der Junge lief zu dem Tisch. „Es war hier. Es war nur ein ganz schwacher Geruch. Fast nicht erkennbar", sagte er und zeigte auf das Viertel.
Lucas knurrte. „Ich weiß, was dort ist. Wem es gehört", er sah zu Hawke. „Gehen wir dieser Spur nach?", fragte er dann ernst.
Hawke überlegte und drängte sein Wolf in den Hintergrund. Skye musste Tod sein, sonst wäre die Verbindung noch vorhanden, dass war ihm klar. Aber er konnte sie nicht loslassen. Wie auch? Sie war seine Seelengefährtin. Sofort flackerte wieder ein Bild von ihr vor seinem Inneren Auge. Was war, wenn dort ihre Leiche war? Der Wolf stieß gegen den menschlichen Teil. Wollte gar nicht so negativ denken. Lucas wusste, was in ihm vor sich ging. Er legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wenn sie es ist, kannst du damit Abschließen", sagte er leise.
Hawke erstarrte, Lucas hatte Recht. Aber es war schon Riskant in das Gebiet des Rates einzudringen. Sie brauchten einen Plan und die Hilfe eines Störrischen Mädchen, deren Kräfte unglaublich groß waren. Sienna Lauren wüsste wie man das Gebiet am besten nach Gestaltwandlern absuchen kann ohne dabei erwischt zu werden. Lucas hatte offensichtlich den gleichen Gedanken. „Tun wir es. Selbst wenn es nicht Skye ist... ist es ein Gestaltwandler. Und wir sollten zusammen halten", Lucas sah zu Tegan und reichte ihm die Hand. „Diese Information war wirklich sehr interessant."  

Zwischen Dominanz und WahnsinnWhere stories live. Discover now