Verschwunden

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Kapitel 13

Der Luchs biss kräftig zu, nur um ihr zu zeigen wer der Boss war. Dann ließ er sie los um sie anzuknurren.

„Skye, meine Liebe", sagte Nandos Stimme hinter ihr „Warum läufst du vor deinen Mann weg?"

Die Luchsin bewegte sich nicht. Es war viel zu gefährlich. Der menschliche Teil war in einer kleinen Kiste eingesperrt.

Manu legte ihr die Schnauze in den Nacken und roch daran. Dann knurrte er wieder. Er konnte keinen Rivalen riechen oder roch er Hawke?

Der Gedanke durchfuhr sie wie ein Blitz.

Die Luchsin rollte sich auf dem Rücken und präsentierte ihre Kehle. Es war ein Friedensangebot. Der große Luchs ließ sich nicht besänftigen. Wütend biss er wieder in ihren Nacken. Dieses Mal so kräftig, dass die Luchsin wimmerte.

„Manu, komm schon. Reiß dich zusammen. Ich dachte, du freust dich deine Frau wieder zu haben", sagte das Alpha der Luchse.

Der Luchs ließ sie los und wandelte sich zurück in einen Menschen. Ihm war es völlig egal ob er nackt war. „Sie riecht nach einem Hund", knurrte er.

Nando sah Skye überrascht an. „Die Wölfe haben euch aufgenommen?", fragte er ungläubig.

Skye nickte. Sie konnte ihn nicht anlügen. „Wandle dich", befahl Nando.

Wieder knurrte Manu. „Nicht solange sie keine Anziehsachen hat", sagte er bestimmt.

Nandi nickte und Skye richtete sich langsam wieder auf. Ihr Nacken war blutig. Aber das überraschte sie nicht. Manu war nie sanft und schon gar nicht wenn er wütend war. Ihr Blick glitt Richtung Norden. Das Wolfsgebiet war nur noch zwei Meilen entfernt. Eine Distanz, die sie zurück legen konnte. Aber wenn Manu sie in die Finger bekam wäre er noch wütender. Ohne darüber nachzudenken rannte sie los und hörte Nando nur fluchen. Noch ein paar Sprünge doch wieder riss Manu zu Boden. Unsanft drückte er ihre Schnauze zusammen. „Mach das noch einmal und ich lege dich in Ketten", knurrte er.

Skye nahm den Geruch eines wilden Wolfes wahr. Dem Wolf, den Lara und sie gerettet hatten. Er guckte durch den Busch zu ihr. Ihr Luchs wimmerte in die Hoffnung, der Wolf würde flüchten bevor Nando ihn umbringen würde.

Und tatsächlich rannte der Wolf davon. Nun hatte sie noch ein anderes Problem. Manu. Seine Hände fuhren über ihren Körper. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er die Narben ertastete. „Was freu ich mich schon auf zuhause", kündigte er an.

Skye bekam Angst. Sie konnte nicht weg. Und wenn er sie mitnahm...

Hawke verließ die Familienwohnung der Greys. Auch dort war sie nicht. Knurrend lief er durch den Flur und wählte bereits Lucas Nummer. Wenn sie bei Barker war... er knurrte.

„Hawke!", Indigo kam auf ihn zu. „Draußen steht ein wilder Wolf in der weißen Zone."

Hawke hob die Augenbraun. „Ist er verletzt?"

Indigo schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich rieche kein Blut."

Hawke nickte und ging hinaus. Es war ungewöhnlich für die wilden Wölfe bis zur Höhle zu kommen. Sofort erkannte er den kleinen Wolf. Es war der aus der Bärenfalle. Er ging in die Hocke und strich ihm sanft über den Kopf. Der Wolf wirkte nervös. Sein Blick wanderte immer wieder zum Wald.

„Indigo, hast du Skye gesehen?", fragte Hawke als überlegte was der Wolf ihm mitteilen wollte.

„Nein. Aber vielleicht Sienna", schlug sie vor und pfiff durch die Zähne. Sienna war gerade mit ein paar andere Rekruten in den Wald. Sofort blieb sie stehen und sah zu ihr.

Mit schnellen Schritten lief die Mediale auf Indigo und Hawke zu. „Habt ihr beide Skye gesehen?", fragte sie sofort.

Hawkes Wolf sah sie aufmerksam an. „Wieso?"

„Wir waren verabredet und wollten in die Stadt. Barker hat auch nichts von ihr gehört", sagte sie aufrichtig. Die Sorge um ihre Freundin ließ sie vernünftig werden.

Hawke knurrte.

„Glaubst du, sie ist weg gelaufen?", fragte Indigo.

Sienna schüttelte den Kopf. „Nein. Sie liebt die Jungs. Und Barker sagt, sie hat ihren Luchs im Griff. Also wird sie nicht ins Luchsgestalt herum Streunern."

„Sie ist als Luchs unterwegs", sagte Hawke leise.

Sienna sah ihn fragend an. „Woher weißt du das?" Auch Indigo sah ihn fragend an.

„Ich hab sie vor einer Stunde gesehen. Als Luchs", sagte er und der Wolf biss in sein T-Shirt. Er knurrte den wilden Wolf an doch er machte weiter.

„Ich glaube, er will dir was sagen", sagte Indigo irgendwann.

Hawke sah den Wolf an und verstand. Er wollte, dass der Leitwolf ihm folgte. „Sucht weiter nach Skye. Wenn sie wieder da ist, soll sie zu mir kommen", sagte er dann bevor er mit dem Wolf in den Wald rannte.

Er brauchte einige Zeit bis er den östlichen Rand seines Gebietes erreicht hatte. Der Wolf blieb stehen und sah ihn auffordernd an. Dann verließ er das Gebiet und schnüffelte Demonstrativ auf dem Boden herum.

Hawke folgte ihm und nahm Skyes Witterung auf. Sein Wolf knurrte. Sie hatte das Gebiet verlassen. War sie etwa doch weg gerannt? Dann nahm sein Wolf weitere Gerüche wahr. Männlich. Und von einem Luchs. Ganz klar. Als er in die Hocke ging konnte er Blutflecken entdecken. Er brauchte nicht daran riechen um zu wissen das es das Blut von Skye war. Fluchend griff er nach seinem Satellitentelefon und rief Riley an. „Ich brauche Louisa an der östlichen Grenze. Sofort", befahl er knapp bevor er er Lucas anrief und Barker zu sich bestellte.

Skye war verschwunden und das bestimmt nicht freiwillig.

Barker sah zu Lucas als er den Wagen stoppte. „Skye hat sich mir anvertraut. Genauso wie Sascha", er sah hilfesuchend zu der E-Medialen.

Auch sie schien mit ihrer Loyalität zu ringen. „Skye ist verschwunden. Wenn es hilft sie zu finden, werde ich Hawke alles erzählen was er wissen möchte." Sie sah Lucas an. „Sie ist seine einzige Chance auf Glück."

Barker sah sie ungläubig an. „Der Leitwolf und ein Luchs?", fragte er. „Hawke hasst Skye. Er ist immer widerlich zu ihr."

Sascha lächelte. Genauso wie Lucas. „Es ist nicht so als hätte Hawke sich das ausgesucht. Und wenn er gemein ist, bleibt sie auf Abstand", erklärte er. „Sie treibt ihn Wahnsinn."

Barker schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich glaub das erst, wenn ich es sehe", sagte er und stieg aus. Hawke sah ihn abwartend an. Offenbar konzentrierte er sich darauf Barker nicht sofort anzugreifen.

Barker nahm sofort Skyes Blut wahr. Es gab einen Kampf. „Fuck", fluchte er als er männlichen Luchs wahrnahm.

Im selben Moment schrie Louisa hinter Hawke auf. „Er hat sie gefunden!"


Zwischen Dominanz und WahnsinnWhere stories live. Discover now