Kampf auf Leben und Tod

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Skye war immer noch nervös, auch wenn sie spürte dass Hawke auf dem Weg war, hatte sie Angst um die Höhle. Ava hatte bereits weiter gedacht und Brenna angerufen, diese hatte heimlich den Notstand ausgerufen, dass jeder die Höhle evakuieren konnte. Nur die Kinder waren noch in Gefahr, weil Skye zu ihnen gelaufen war. Sie war so sträflich naiv, mit ihrer Aktion hatte sie die schwächsten in Gefahr gebracht.
Hawkes' Präsenz konnte sie nicht beruhigen. Wie auch? Er war zu weit weg und wenn den Kindern etwas passierte würde sich Skye das niemals verzeihen. Ihr Blick glitt wieder zu der Eisentür. Eigentlich sollte sie Gefahren aufhalten. Aber etwas sagte ihr, dass die Tür nicht lange halten würde. Genau in diesem Moment verbog sie sich. Entsetzt schnappte sie nach Luft und sah zu Ava. Diese knurrte und wandelte sich, die Erzieherin tat instinktiv das Richtige. In Tierform konnten sie die Kleinen besser beschützen. Skyes Luchs wagte sich aus ihrer Deckung und zum ersten Mal in ihrem Leben überließ Skye freiwillig ihrem Tier die volle Kontrolle.

Sein Wolf war schneller als normalerweise, er wusste auch dass er seine Offiziere abhing. Aber er durfte keine Zeit verlieren, sein Wolf spürte die Angst der Kinder und die Panik von Skye, die sich wie Gift in seinen Adern ausbereitete. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Angst ergriff sein Herz, als er an den Angriff vor Jahren zurück dachte. Damals war das halbe Rudel gestorben. So etwas durfte nicht noch einmal passieren.
In der weißen Zone sah er viele Rudelgefährten, die noch voll bei der Evakuierung mitwirkten. Ohne weiter auf sie zu achten rannten die Offiziere in die Höhle. In diesem Moment spürte Hawke Skyes Schmerz und ihm wurde einen Moment schwarz vor Augen.

Die Tür brach auf und Ava warf sich auf den Luchs. Auch wenn sie allein durch ihren Körperbau viel größer und schwerer war als Manu hatte sie keine Chance. Manu musste nicht einmal kämpfen, er war ihr überlegen. Skye sah dabei zu, wie Manu Ava auf den Boden drückte und fragte ihre Luchsin wieso sie nicht eingriff. Doch ihr Tier schien einen Plan zu haben. Als Manu in Avas Kehle beißen wollte griff ihr Tier an. Sie warf sich mit ganzer Kraft auf den bulligen Luchs und konnte ihn tatsächlich von Ava stoßen.
Manu rollte sich ab und sah sie an. Einen Moment lang sahen sich die beiden Raubkatzen an bevor Manu auf sie zusprang. Alles in Skye war angespannt, der menschliche Teil wollte die Kontrolle zurück aber ihr Tier behielt die Kontrolle. Was vielleicht auch für den Moment nicht schlecht war. Manu sprang in die Luft um Skye auf den Boden zu werfen, doch ihr Tier war klein und flink. Wieder umkreisten sich die beiden und Tier fragte den Menschlichen Teil was es tun sollte. Sollte sie weiter defensiv kämpfen oder angreifen? Manu schien ihre Gedanke zu lesen und lief zu dem Schrank indem Toby saß. Mit seiner schweren Pranke schlug er auf das Holz ein. In diesem Moment entschied Skye sich für einen Kampf auf Leben und Tod. Mit einem gezielten Sprung warf sie sich auf Manu.
Als hätte der Luchs mit dem Angriff gerechnet, drehte er sich um und warf Skye zu Boden. Bevor er in ihre Kehle beißen konnte sprang sie wieder auf und setzte ihre ganze Wut und Angst in ihren nächsten Angriff. Indigo hatte ihr ein paar Dinge beigebracht aber damit kam sie bei einem ausgebildeten Luchs nicht weiter. Sie versuchte mit ihren Krallen seine Augen zutreffen und verfehlte diese. Manu fauchte in ihre Richtung bevor sie seine Wut in den Augen wahrnahm. Er wollte sie nicht unterwerfen, dieses mal wollte er die Luchsin töten.
Skye wich erneut seinen Angriff aus, doch er war schneller. Seine Pranke traf sie unerwartet. Schnell versuchte sie wieder aufzustehen aber er hielt sie am Boden. Verzweifelt fauchte sie und sehnte sich nach Hawke. In diesem nahm sie seinen Geruch wahr und sah den mächtigen Wolf in der Tür stehen. Erleichterung ergriff ihren Körper als der Hawke sich auf Manu stürzte. Der Luchs schien überrascht zu sein, denn er konnte Hawke nicht ausweichen. Skye sprang auf und rannte zum Schrank in der Toby saß. Der kleine Junge hatte sich zusammen gekauert als sie sich zu ihm stellte um ihn die Sicht auf den Kampf zunehmen. Sie nahm Indigos Geruch wahr und sah auf. Hawke hatte Manu am Boden, sein sonst wunderschönes Fell war blutgetränkt. Seine blauen Augen starrte sie an, fragten sie Stumm um Erlaubnis.
Ein Teil von ihr wusste, dass sie Manus Leben in der Hand hatte. Ihre Entscheidung würde den Luchs töten oder überleben lassen. Es war als ob die Zeit still stand. Der Wolf wartete geduldig auf ihre Antwort, Skye wusste wie viel Selbstbeherrschung ihn das kostete. Skye zögerte einen Moment lang und dachte an die Konsequenzen. Wenn Manu weiterhin leben durfte würde sie Hawke verletzen und alle Bewohner der Höhle gefährden. Sie holte tief Luft bevor sie den Kopf neigte. Mehr brauchte Hawke nicht, er wollte gerade zu beißen als Manu sich verwandelte.
„Skye, bitte!", Manu schien zu wissen, dass sein Leben in Gefahr war. „Das war doch nur ein Spiel... Ich bin dein Gefährte-", bevor er weiter reden konnte brachte ihn der Wolf zum schweigen brachte
Skye schloss die Augen, sie wusste, dass Hawke ein Gnadenloser Mörder war, wenn jemand sein Rudel angriff. Sie wollte nicht dabei zusehen, wie der schöne Wolf den Luchs tötete. Die anderen Offiziere hatten den Kinderhort erreicht. Wütendes Knurren erfüllte den Raum, gnadenlos sahen sie zu Hawke, der nickte.
Skye brauchte eine Sekunde, um zu verstand was Hawke den Offizieren erlaubt hatte. Manu hatte die selbe Erkenntnis und schrie auf. Im selben Moment schloss Skye die Augen und die Offiziere griffen Manu an. Nach nur einigen Sekunden war Manus Stimme nicht mehr zu hören und Skye wusste instinktiv, dass er Tod war.
Sie wusste, dass die Wölfe gnadenlos waren aber ihre Rudelgefährten so zu erleben war etwas völlig neues. Ein Teil von ihr wusste, dass Hawke direkt vor ihr stand. Sein Geruch war unglaublich dominant und sie spürte seinen Atem. Langsam öffnete sie die Augen und sah das der Wolf ihr wirklich direkt gegenüber stand. Zum ersten mal sah sie ihm ohne Scheu oder Einschränkungen in die Augen. Seine blauen Augen suchten in ihren eine Antwort auf eine nicht gestellte Frage.

Zwischen Dominanz und WahnsinnWhere stories live. Discover now