Isoliert von allen

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Barker stellte sich beinahe sofort in die Tür, damit sie diese nicht mehr zu ziehen konnte. Er verschaffte sich mühelos zutritt und zog sie in seine Arme. Aber ließ sie sofort wieder los, da sie vor Schmerz zusammen zuckte. „Ich wollte dir nicht weh tun", sagte er schnell.
„Schon okay. Es tut auch gar nicht weh", sagte sie schnell. „Es ist nur ungewöhnlich."
„Ungewöhnlich berührt zu werden?", fragte Barker scharf.
„Nein", sagte sie schnell. Ihre Familie, besonders die Zwillinge hatten ihr keinen Freiraum mehr gelassen auf der Krankenstation. Aber auch einem Gestaltwandler wurde es irgendwann zu viel. Sie schmiegte sich an Barkers starke Brust. Es tat ihr gut, mal wieder in den Arm genommen zu werden, von jemanden der ihr nicht direkt Vorwürfe machte.
„Willst du darüber reden?", fragte Barker leise als sie einige Minuten wortlos auf ihrem Bett saßen.
Sie schüttelte den Kopf. Eigentlich wollte sie wirklich nicht darüber reden, aber sie musste es. „Ich weiß nicht, wie das weiter gehen soll", gab sie ehrlich zu. „Egal wo ich bin, ich spüre ihn als würde er ein Teil von mir Besitzen"
„So ist das mit dem Paarungsband nun mal", Barker strich ihr über die Haare, als er verstand, dass es nicht um Hawke ging. „Oh, du meinst Manu... Er kann dir nicht mehr weh tun", sagte er leise. „Dafür haben wir gesorgt."
Skye hob ihren Blick. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass er in meiner Nähe ist" Barker wich ihrem Blick aus. Sofort merkte sie, dass etwas nicht stimmte. „Er ist hier in der Höhle?", fragte Skye leise.
Barker knurrte. „Ja, aber er kann dir nicht tun. Wirklich nicht", sagte er noch einmal.
Skye biss sich auf die Lippe. „ich möchte ihn sehen", entschied sie dann.
Barker sah sie entsetzt an. „Nein. Auf keinen Fall", sanft strich er über ihren Nacken, der gerade dabei war zu heilen. „Er hat dich verstümmelt."
Skye erstarrte in seinen Armen. „Verstümmelt?", sie wich zurück und sah ihn an. „Ist es das was alle von mir denken? Dass er mich verstümmelt hat?" Sie sah in den Spiegel und erschrak. Verstümmelt war das richtige Wort.
Barker stand auf. „Nein, so meinte ich das nicht. Wirklich", sagte er schnell. „Ich wollte nicht-"
Syke fuhr ihre Krallen heraus. „Verschwinde. Ich will alleine sein", sagte sie entschlossen. Barker zögerte doch als sie wieder knurrte entschuldigte er sich erneut und verließ ihre Wohnung. Skye blieb vor dem Spiegel stehen und sah in ihr Gesicht. Sie griff nach einem Lippenstift und fing an den Spiegel zu bemalen. Als erstes malte sie zwei Ringe um ihre blauen Augen. Manu hatte sie geschlagen. Skye malte ein Pfeil zu den rechten Augen und schrieb „Rache" daran. An das linke kam ebenfalls ein Pfeil mit der Aufschrift „heimzahlen". Dann fuhr sie vor und umkreiste ihr blaues Kinn. „Gerechtigkeit" schrieb sie dort hin. Auch die Stelle an ihrem Hals umkreiste sie mit der Aufschrift „Angriff". Ihr Blick glitt ihren Körper herunter. Auf Höhe der Rippen umkreiste sie erneut einen blauen Fleck mit der Aufschrift „Tritt zurück". So umkreiste jede Stelle an ihrem Körper, die blaue Flecken hatte. Der Spiegel war fast voll als sie untendrunter schrieb: „Eines Tages ist die Rache dein". Sie trat einen Schritt zurück und sah in den Spiegel. Was hatte er ihr nur angetan? Wie in Steingemeißelt sah sie ihr Spiegelbild an bevor sie sich einen Zopf machte und sich umdrehte. Sie musste mit Manu reden. Und zwar sofort. Er musste aus der Höhle raus. Sonst würde sie sich niemals sicher fühlen.
Gestärkt durch ihren Rachengedanken verließ sie ihr Zimmer. Natürlich bemerkte sie jeden Blick. Alle Leuten sahen sie merkwürdig an. Wenn man nach zwei Wochen zum ersten mal das Zimmer verließ war es völlig normal. Ihr fiel auch auf, dass ein Rekrut vor ihrem Zimmer offenbar Wache stand. Was sollte groß passieren? Manu würde ihr Zimmer nicht finden. Und sie?
Sie konnte keiner aufhalten als sie bei dem Bunkertrakt ankam. Naja, fast niemand konnte sie aufhalten. Sie nahm Rileys Geruch schon wahr, bevor er sich ihr in den Weg stellte. „Was wird das?", fragte Riley freundlich.
„Ich will ihn sehen", forderte Skye ihn auf. Der Luchs traute sich nicht in den Vordergrund. Wieso auch? Der Menschliche Teil schrie förmlich nach Rache und da hatte Unterwürfigkeit nichts zu suchen.
„Ich weiß nicht, was du meinst", sagte Riley und sah sie ehrlich an.
„Bullshit", knurrte Skye. Wieder einmal fuhren ihre Fingernägel heraus. „Wenn du nicht aus meinem Weg gehst, werde ich dir dein hübsches Gesicht zerfetzten."
„Das musst du dann Mercy erklären", sagte Riley unbeeindruckt. „Sie wird nicht begeistert sein, dass kann ich dir schon mal sagen" Wie eine Wand stand er in ihrem Weg.
Skye verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich muss ihn sehen. Bitte Riley", sie änderte unbewusste ihre Taktik. Vielleicht würde er sie ja mit Betteln durch lassen. Doch auch das ließ ihm völlig kalt. Einen Momentlang dachte sie darüber nach ihm wirklich die Augen auszukratzen als sein Telefon klingelte. Da er in dem Bunker kaum Netz hatte umfasste er Skyes Arm und zog sie in Richtung Höhle. „Ich muss ans Telefon", sagte Riley. „Du hältst dich von dem Bunker fern, verstanden?"
Skye sparte sich ihre Antwort und drehte sich um. An der Ecke wartete sie bis Riley weit genug weg war bevor sie wieder zum Keller ging. Es war nichts besonderes die Treppen hinunter zu gehen, aber sie wusste, dass es verboten war.
Dennoch lief sie die Treppen hinunter und nahm bereits Manus Blut wahr. Er lebte also wirklich. „Oh... Wen haben wir denn da?", fragte seine Stimme und Syke sah zu ihm in die dunkle Zelle, „wenn das Mäuschen nicht besseres zutun hat, kommt es mich also besuchen. Gut zu wissen."
Skye wurde nervös. Sie wusste, dass er nicht aus er Zelle konnte aber sie konnte ihn nicht verletzten. Zu gerne wäre sie in die Zelle gegangen und hätte ordentlich zugeschlagen aber als er aufstand und ins Licht trat konnte sie sehen, dass er schon ordentlich was abgekommen hat. Offenbar waren sie bei ihre Rettung nicht gerade vorsichtig mit ihm umgegangen. Aber warum hatte Hawke ihn hergebracht und nicht getötet?

Zwischen Dominanz und WahnsinnWhere stories live. Discover now