Kriegserklärung

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  Keiner bewegte sich als der Wolf den Kopf hob. Sein Blick sagte mehr als jedes Gefühl, dass sich durch das Blutsband zog. Mit gefletschten Zähnen stand er auf und schien nur aus Wut zu leben. Der zierliche Luchs neben ihm blieb liegen. Sie wollte weiter den Geruch ihres Kindes haben.
Hawke verwandelte sich und schien noch wütender zu werden. „Ich bring ihn um!", knurrte er. In seinem Blick saß der Wolf. Es war jedem klar, dass er Ming meinte. Er suchte Rileys und Lucas Blick „Ich will eine Sitzung. Ruft unsere Verbündeten zusammen. Wir ziehen in den Krieg!" Sein Wolf wollte Blut sehen. Und nicht gerade wenig. Sein Blick fiel auf Skye, die immer noch auf dem Boden lag. Sein Blick änderte sich sofort.
Sascha schnappte nach Luft. „Hawke!", brachte sie leise hervor. Jedem war klar, dass die Empathin seine Gefühle spürte und nicht nur seine. Auch den Schmerz von Skye.
Lucas sah ihm dabei zu, wie er auf sie zu ging und vor ihr stehen blieb. Hawke sah sie an bevor er ihr über die Wange strich. „Es tut mir leid, dich um deine Hilfe zu bitten. Aber Skye braucht dich. Sie zerbricht sonst", sagte er leise.
Sascha nickte. „Um Skye mache ich mir weniger Sorgen", sagte sie, „Sie braucht vorallem dich", sagte sie und lehnte sich an Lucas. Diese Gefühle forderten seinen Tribute. Ihr Körper machte es nicht mehr lange mit. Lucas sah zu Mercy.
„Bring sie heim und hol die Soldaten. Hawke hat Recht, wir ziehen in den Krieg", sagte der Alpha der Leoparden. Er küsste seine Gefährtin auf den Kopf.
In diesem Moment verwandelte sich Skye. Ohne ein Wort zog sie sich an und nahm das Handtuch in ihre Hand. Ihr Blick war seltsam verstört als sie sich an Lara wandte. „Wie ist das möglich?", fragte sie verwirrt und strich sich ihre Haare aus dem Gesicht.
„Ich weiß es nicht. Du warst Acht Monate weg", sagte Lara.
„Acht Monate? Ihr hab acht Monate gebraucht, um mich zu finden?", fassungslos drehte sie sich zu Hawke um. „Acht Monate?", fragte sie erneut.
„Skye, ich-", bevor er etwas sagen konnte, ging Skye auf ihn los.
„Ich bin deine Gefährtin, verdammt!", fauchte sie und zog die Augenbraun hoch. „Hast du dir gedacht, die alte ist weg, jetzt kann ich mir jemand anderen suchen?"
Sein Wolf knurrte, er wollte diese Unterstellungen nicht einfach hinnehmen. Bevor er sich rechtfertigen konnte ging die Tür auf und eine für Skye fremde Frau kam herein. Ihr Geruch war lieblich. Sie hatte lange blonde Haare, war groß und dünn. Optisch genau das Gegenteil von Skye. Sie wirkte wie Mitte dreißig und damit in Hawkes Alter. Ihr Geruch verriet Skye, dass sie ein Wolf war. Ihr Lächeln war lieblich als sie Hawke an sah. „Ach hi, mit dir hatte ich nicht gerechnet", sagte sie ehrlich und ging auf Skye zu. „Ah ein neues Gesicht. Ich bin Nadia, neben Lara die zweite Heilerin der Snow Dancer Wölfen" Sie hielt Skye die Hand hin.
Mit einem angewiderten Blick starrte Skye ihre Hand an. „Gut, dann halt nicht", sie lief an Skye vorbei und sie nahm ein Geruch an ihr wahr. Der ihres Gefährten. Man musste kein Genie sein, um zu sehen, dass Nadia auf dem Weg zu Hawke war. „Wer ist diese unhöfliche Katze?", ihr Blick wanderte zu Lucas. „Du solltest dein Rudel besser erziehen."
Sascha sah zu Lucas und wollte ihn warnen doch es war zu spät. Nadia hatte die Grenze überschritten. Fauchend ging Skye auf Nadia los. Hawke stellte sich ihr in den Weg und fing sie ab. „Skye!", knurrte er und hielt ihre Handgelenke fest. Zu nur gerne wollte sie dieser Nadia die Augen auskratzen und in ihrem Blut baden. Obwohl Hawke deutlich stärker war als sie versuchte sie es trotzdem. Wenn sie schon nicht Nadia erreichen konnte, würde Hawke halt bluten. Selbst ihr Luchs kochte vor Wut.
„Reiß dich zusammen!", knurrte ihr Gefährte und umfasste weiter ihre Handgelenke. Sie hatte keine Chance gegen ihn. Wieder fauchte sie in sein Gesicht, doch er drehte ihre Arme auf den Rücken und hielt sie unbarmherzig fest. „Skye!", knurrte er wieder.
„Fick dich!", fauchte sie in sein Gesicht. „Lass mich los!"
Sein Wolf setzte sich in seinen Blick als er ihr in die Augen sah. Alle anwesenden schienen zu wissen, was nun passieren würde. „Hawke nicht", bat Saschas leise. Doch es war zu spät. Es lag wahnsinnig viel Dominanz in seinen Blick. So viel, dass sich der Luchs sofort zurück zog. Der menschliche Teil blieb weiter wütend aber senkte den Blick. Zu der Wut kam nun auch noch Hass. Er war ihr Gefährte und hatte sie Unterworfen. Er hatte gegen eine wichtige Regel verstoßen. Wieder einmal. Skyes Anspannung wich aus ihrem Körper und sein Griff lockerte sich.
Bevor er etwas sagen konnte riss sie sich los und schlug ihn mit ihrer Hand in sein Gesicht. „Fass mich nie wieder an!", fauchte sie und spürte, dass sie ihn gekratzt hat. Blut tropfte seine Schläfe hinunter als sie sich umdrehte und die Krankenstation verließ. Sie fühlte sich wahnsinnig schwach und erschöpft, doch sie durfte kein Zeichen der Schwäche zeigen. Wie auch?
Bevor sie sich beherrschen konnte fing sie an zu schreien. Es kam ihr so unwirklich vor. Ihr Kind war weg, ihr Gefährte hatte eine andere. Ohne großartig darüber nachzudenken, schrie sie ihren Frust heraus. Dann schlug sie auf die Wand ein um ihre Wut los zu werden. Sie fühlte sich unfassbar hilflos.
Ihre Nase sagte ihr, dass Sienna in der Nähe war. Doch die Mediale mischte sich nicht ein. Sie ließ ihr Zeit. Erst als Skye zu Boden sank legte Sienna ihr die Hand auf die Schulter und zog sie in ihre Arme. Es war ungewöhnlich für die Mediale doch Skye war ihre Freundin und sie wollte für sie da sein. Stumm hielt sie Skye fest, während sie weinte. Erst deutlich später hob Skye den Kopf und sah sie an. „Ich brauche deine Hilfe", schniefte Skye.
„Was immer du willst", sagte sie ehrlich.
Skye lehnte sich an ihre Freundin und überlegte, wie Sienna nützlich sein könnte.  

Zwischen Dominanz und WahnsinnWhere stories live. Discover now