11. Skirt

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A L I A

"Halt die Klappe" zische ich gereizt meinem Wecker zu und Stelle ihn aus.
Seufzend lasse ich mich wieder in mein Bett fallen und ziehe mir die Decke über den Kopf.
Zwar hab ich heute ein Vorstellungsgespräch aber ich verzichte. Ich hätte von Anfang an wissen sollen, dass er dahinter steckt.
Da ich sowieso nicht bei ihm arbeiten möchte, brauche ich auch kein Vorstellungsgespräch.
Langsam schließe ich wieder meine Augen und schlafe in Kürze wieder ein.

Erschrocken zucke ich aus meinem Schlaf als ich jemanden meinen Namen rufen höre. Abrupt erhebe ich mich und schaue zur Tür, die in binnen von wenigen Sekunden geöffnet wird. Xaver hat die Tür weit aufgerissen und atmet schwer, wütend schaut er mich an. Ängstlich ziehe ich meine Decke fester um mich, als könnte sie mich beschützen.
"Alia" knurrt er schon fast wütend.
"Warum gehst du nicht an dein Handy" redet er weiter und kommt mit festen Schritten auf mein Bett zu.
"Ich dachte dir wäre etwas passiert" gesteht er nun weicher.
Mit großen Augen schaue ich ihn an.
"Mir gehst gut" antworte ich noch immer sichtlich perplex.
"Das sehe ich" erwidert er nun wieder gereizt.

"Was machst du hier? Wie kommst du hier rein?" Frage ich ihn während er auf meiner Couch Platz genommen und einen Kaffee trinkt, den er sich selbst, aus meiner Küche, gemacht hat.
"Du hast ein Vorstellungsgespräch" kontert er und ignoriert bewusst meine Frage.
"Nein, Ich lehne das Angebot ab. Deshalb brauche ich keins" antworte ich stur.
Was du kannst, kann ich schon lange
Lauthals fängt er an plötzlich zu lachen. Verwirrt schaue ich ihn an, denn ich versteht gerade nicht was vor sich geht.
Warum lacht er jetzt so blöd?
"Warum lachst du?" Frage ich ihn gereizt.
"Meine Schöne, denkst du wirklich das du mich mir einem 'Nein' los wirst?" Fragt er arrogant und lacht weiter vor sich hin.

Wütend beiße ich meine Zähne zusammen und balle meine Hände zu Fäusten.
"Geh" zische ich ihm zu und zeige zur Tür. Langsam verebbt seine Lache und er schaut mir in die Augen. Gefährlich funkeln sie auf, vorsichtig und ohne jede Hektik lehnt er sich über den Tisch und schaut mich bloß an. Sagt nichts, man hört nur seine gleichmäßigen Atemzüge und mein wilden Herzschlag.
"Was wenn nicht?" Provoziert er mich und lässt sein Blick über mein Gesicht wandern.
"Du hast niemanden zu dem du hingehen könntest. Deine Eltern würden dir nicht glauben und was bei der Polizei war, weißt du" sagt er gehässig und grinst mich provokant an.
Seine Arroganz bereitet einem schon Schmerzen.
Doch Ich kann es nicht verhindern, das sich Tränen in meinen Augen bilden. Ich habe niemanden. Das traurige daran ist, dass es wahr ist. Meine Eltern lieben ihn jetzt schon und Freunde denen ich das erzählen könnte, habe ich nicht wirklich. Nur ein paar aus der Arbeit, ich könnte es natürlich Nick und Miles sagen. Aber Miles wurde schon einmal wegen mir verletzt, ich könnte es mir nicht verzeihen wenn es nochmal passieren sollte.

"Also bleibt dir nichts anderes übrig als die Stelle anzunehmen. Schließlich musst du von etwas leben, denn ich habe deinen Job für dich schon gekündigt Schönheit." Gesteht er mir und grinst mich weiterhin an.
Geschockt schaue ich ihm in die Augen und mir bleibt der Mund offen stehen.
"Was hast du getan?" Rufe ich ungläubig.
"Hast schon richtig gehört" antwortet er lässig und schaut mich abwartend an.
Wütend funkel ich ihn an, während ich über die Möglichkeit nachdenke.

Pro:
- Ich hätte einen besseren Job
- Die Bezahlung ist besser
- keine nervigen Kunden
- keine Schmerzen im Rücken oder an den Füßen
Contra:
- Xaver

"Okay. Ich nehme den Job an" erwidere ich nach einer gewissen Bedenkzeit und blicke zu ihm auf.
Still mustert er mich, bis sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen verziehen.
Skeptisch ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und blicke in seine funkelnden Augen.
"Gute Wahl" erwidert er.
"Was ist meine Aufgabe?" Frage ich mit einem ernsten Gesicht.
"Du wirst mir behilflich sein und dich um meinen Termine und alles kümmern" antwortet er nun sachlich.
Wütend schaue ich ihn an und beuge mich zu ihm vor.
"Denk nicht das ich deine persönliche Marionette spielen und alles tun werde, was du willst" sage ich bissig und verschränke trotzig die Arme vor der Brust.
Er grinst bloß.

Ein letztes mal betrachte ich mich im Spiegel und streiche meinen Rock glatt. Ich nehme schnell meine Tasche und meine Schlüssel und verlasse daraufhin die Wohnung.
Angespannt schaue ich mir die große Firma vor mir an, groß und einschüchternd erstreckt ed sich in die Höhe und überragt alle anderen Gebäuden.
Angespannt laufe ich auf das Gebäude zu und betrete die große Lobby.
"Hallo, ich bin Alia Benett" begrüße ich die junge Dame am Empfang.
"Das wissen wir" bekomme ich zickig als Antwort zurück.
Überrascht schaue ich sie an.
"Gehen Sie in die dreißigste Etage" sagt sie weiterhin zickig und ignoriert mich, als mehrer Männer in Anzügen die Lobby betreten. Sofort ändern sich ihre Gesichtszüge und sie lächelt höflich, klimpert übertrieben mit den Wimpern. Geschockt blicke ich in ihr falsches Gesicht.
Mit der Schlange will ich nicht befreundet sein

Als der Fahrstuhl bei der gewünschten Etage anhält, merke ich sofort wie sich alles in mir zusammen zieht und mein inneres mich förmlich anschreit, dass ich hier verschwinden soll.
"Guten Tag" werde ich von der Empfangsdame aufgehalten. Sie lächelt mich freundlich an, weshalb ihre leichten Lachfalten zu geltung kommen.
"Hallo, ich habe meinen ersten Tag heute" sage ich und lächel sie nervös an.
"Ja das habe ich mitbekommen, Alia richtig?" fragt sie lieb. Nervös nicke ich und schaue mich etwas um, der Boden und der gesamte Raum glänzt nur und schreit danach teuer zu sein.

"Ich bin Beth Hamlin. Nenn mich aber nur Beth Kindchen" lacht sie und steht auf.
"Komm ich zeig dir wo du arbeiten wirst" sagt sie noch und läuft schon voraus.
"Hier ist es" sagt sie und deutet auf einen kleinen Raum.
Nachdem ich meine Sachen abgelegt und den Raum kurz gemustert habe setze ich mich vor den Rechner.
"Die Aufgaben sollten die bekannt sein. Wenn du aber Fragen hast komm zu mir." Verlässt Beth lächelnd diesen Raum.
Als sie weg ist atme ich erleichtert auf. Meine Aufgaben sind mit den meiner vorherigen Arbeit sehr ähnlich. Hier sollte ich schonmal keine Schwierigkeiten haben, bleibt nur noch die einzige und größte Hürde. Xaver.

"Einen Kaffee. Schwarz" höre ich seine Stimme rufen.
Sofort stehe ich auf und laufe auf die offenen Tür meines kleinen Büros zu. Gerade ist er dabei seine Jacke auszuziehen, als er sich zu mir dreht und stehen bleibt.
Sein Blick ist kalt als er mich mustert, seine Augen wandern von meinem Gesicht runter zu meinem Hals. Seine Augen verschlingen mich beinahe als sein Blick an meinem Rock hängen bleibt. Mit zitternden Händen versuche ich unauffällig diesen runter zu ziehen. Aber er merkt es. Sein Gesicht schnappt nach oben und er schaut mich wütend an.
"Alia" knurrt er schon fast meinen Namen. Eine große Adern an seinen Hals sticht hervor und pocht wild unter der gebräunten Haut.

"In mein Büro" verlangt er befehlerisch.
Wütend auf mich selbst beiße ich mir auf die Zunge. Warum hat er so eine Wirkung auf mich?
Langsam bewege ich mich und gehe auf sein Büro zu. Er rührt sich nicht vom Fleck und schaut mich an, sein Blick brennt sich förmlich in meinen Rücken.
Schnell, um seinem Blick zu entkommen, mache ich die Tür zu seinem Büro auf und laufe rein. Hinter mir ertönen seine festen und lauten Schritte. Allein dieses Geräusch ist einschüchternd.
"Was ist das?" Fragt er mich als er die Tür hinter sich schließt.
Verwirrt starre ich vor mich hin und überlege was ich falsch gemacht haben könnte.
"Was meinst du?" Frage ich kleinlaut, denn mir fällt nichts ein mit dem ich ihn verärgert haben könnte.
"Der Rock" zischt er mir ins Ohr. Mit einem Schlag weiten sich meine Augen und ein Keuchen verlässt meine Lippen als ich seine Wärme hinter mir spüre.

"Nur ein Rock" flüstere ich und versuche standhaft zu bleiben.
"Das ist kein Rock" kontert er und streicht leicht über diesen.
Sofort beiße ich mir auf die Lippen um keine Geräusche von mir zu geben.
"Das ist ein kleiner Stofffetzen, der nicht mal ansatzweise das wichtigste bedeckt" haucht er mir ins Ohr und packt abrupt mein Oberschenkel.
Noch bevor ich mich kontrollieren kann, wimmere ich auf und schließe meine Augen.
"Nie wieder ziehst du so etwas an" ertönt wieder seine göttliche Stimme hinter mir. Seine Arme schlingen sich um meine Taille, er drängt seinen Körper an meinen und packt mit einer Hand mein Kiefer, hebt ihn hoch und zwingt mich ihm in die Augen zu stehen.
"Hast du mich verstanden?" Fragt er, seine Stimme bebt vor Wut.
Fest hält er mich, verhindert jede Flucht, jede Abwehr.
Zittrig nicke ich, meine Atmung verschnellert sich. Panisch schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Mein ganzer Körper wird von ihm in Besitz genommen.
"Niemand wird deine Schönheit so betrachten können wie Ich" flüstert er gefährlich an meine Lippen und haucht einen Kuss auf meine Schläfe.

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Wie findet ihr das neue Cover?

Little7world🥀

Mafias BeautyWhere stories live. Discover now