5. Escape

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A L I A

Schweigend sitze ich auf dem Bett und starre vor mich hin.
Ich habe von Anfang an vermutet, dass er Gefahr bedeutet, aber zu wissen, dass die eigene überholte Vermutung stimmt, ist niederschmetternd.
In dem Raum hört man nur seinen schweren Atem. Er sitzt immernoch neben mir auf dem Bett und schaut mich still, mit glühenden Augen, an.
"Warum lässt du mich nicht einfach gehen?" Flüstere ich, kraftlos.
"Weil ich es nicht kann" antwortet er ebenso leise und kommt mir näher.
Alarmiert taumel ich auf dem Bett zurück und wäre fast aus diesem gefallen, hätte er mich nicht sofort an den Hüften festgehalten.
Langsam zieht er mich zu sich an die Brust, sodass mein Körper an seinen gepresst wird und ich seinen Atem im Gesicht spüren kann. Hitze steigt mir in den Kopf und mein Körper fängt an zu prickeln.
"Ich kann dich nicht gehen lassen" haucht er und streicht mit seiner Hand sanft über meine Wange. Wie hypnotisiert hänge ich schlaff in seinen Armen. Unfähig mich zu beschützen.

"Ich weiß nicht was du mit mir gemacht hast, aber seit ich dich das erste mal gesehen habe, denke ich nur noch an dich. Ich muss immer wissen wie es dir geht und wo du bist. Mit wem du bist. Noch ohne deinen Namen zu wissen, war ich besessen von dir" gesteht er und streicht mit seinen Fingern leicht über meine Lippen.
Zitternd lass ich die Berührung zu und schnappe keuchend nach Luft als er mit seinem Gesicht näher kommt.
"Ich kann nicht" Rufe ich und befreie mich schlagartig von seinem Griff. Rasch erhebe ich mich aus dem Bett und versuche so viel Abstand zwischen uns zu bringen, wie möglich.

"Ich will das nicht. Ich will dich nicht" sage ich außer Atem und schaue ihn an.
"Du willst mich" antwortet er und erhebt sich ebenfalls.
"Komm nicht näher. Bleibt stehen" zische ich gereizt und gehe einen weiteren Schritt zurück.
Eisern schaut er mir in die Augen.
"Du wirst mich wollen" zischt er wütend und verlässt das Zimmer, schlägt die Tür hinter sich fest zu und versperrt diesen.

Seit Stunden sitze ich bereits auf dem Sofa vor dem Fenster. Aus dem Fenster klettern und wegrennen ist nicht möglich, dafür ist es viel zu hoch. Außerdem wüsste ich nicht wohin. Denn überall sind Bäume und ein tiefer Wald erstreckt sich vor mir.
Seufzend schaue ich mir den Himmel an, das einzige was den Raum beleuchtet sind die vielen Sterne am Himmel und die kleine Lampe auf dem Tisch.
Ich kuschel mich tiefer in die Decke und schließe langsam meine Augen.

Durch einen Hauch werde ich sanft aus meinem Schlaf gerissen.
Langsam öffne ich meine Augen und blicke sofort in leuchtend grüne Augen.
"Ich habe dir etwas zu essen gebracht" sagt er und streichelt sanft meine Wange. Wütend schlage ich seine Hand weg. Merklich verspannt er sich und beißt seinen Kiefer zusammen, seine Hand die noch in der Nähe meiner Wange, in der Luft ruht, ballt sich zu einer Faust und er lässt diesen langsam sinken.
"Ich habe keinen Hunger" lehne ich das Essen ab und schaue wieder aus dem Fenster.

"Du wirst essem" befiehlt er und schaut mich wütend an. Mein Blick geleitet zu ihm.
"Nein" erwidere ich trotzig und entschlossen, wende wieder meinen Blick ab.
Sofort schießt seine Hand nach vorne und er packt mich fest am Kiefer, dreht mein Kopf zu sich und zieht mich nah zu sich.
Sein Griff ist fest, lässt keinen Spielraum um sich zu winden oder zu befreien.
"Hör zu. Ich war wohl zu gut zu dir. Ab sofort ändern wir die Spielregeln. Du tust alles was ich sagen, ohne wenn und aber. Ich möchte nicht den kleinsten Protest sehen, Verstanden? Verscherz es dir nicht mit mir meine Schönheit. Es könnte tödlich enden." Droht er mir mit dunkeln Augen.
"Ob du mich verstanden hast habe ich dich gefragt" zischt er ungeduldig.
Knapp nicke ich mit Tränen in den Augen.
"Sag es" zischt er und verstärkt seinen Griff um meinen Kiefer.
"Ich habe es verstanden" antworte ich wimmernd, als sich ein zischender Schmerz in meinem Körper verbreitet.
"Gut" antwortet er nun ruhiger.
"Iss jetzt" verlangt er und hält mir ein Tablett mit reichlich Essen hin.
"Wenn ich wieder komme hast du alles gegessen" verabschiedet er sich mit diesen Worten und lässt mich endlich alleine.

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