10. Letter

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A L I A

"Mom, wir kommen gleich. Ich müsste noch einmal mit Xaver reden" unterbreche ich sie beim Grinsen. "Nichts da. Ihr könnt euer Leben lang miteinander sprechen, jetzt essen wir gemeinsam." sagt sie nachdrücklich, packt mich am Arm und zerrt mich zum großen Esstisch welcher im Wohnzimmer steht. Wiederwillig setze ich mich hin und schaue wütend zu Xaver, welcher meinen Blick mit einem amüsierten Grinsen erwidert. "So. Warum hat mein einziges Kind mir verschwiegen, dass es verlobt ist?" fragt meine Mutter beleidigt, doch man merkt deutlich wie glücklich sie ist. Es zerreißt mir das Herz zu wissen, dass die Wahrheit komplett anders ist. "Xaver hat nur ein Scherz gemacht" versuche ich die Situation noch glaubwürdig zu retten. "Eigentlich nicht" wirft dieser arrogant lächelnd ein. Ungläubig schaue ich ihn an, was versucht er damit zu erreichen? Ich werde mich nicht mit ihm verloben, egal was passiert.

"Ihr wisst nicht ob ihr verlobt seid?" fragt meine Mutter verwirrt und blickt abwechselnd zu mir und meinem Möchtegern Verlobten. "Noch sind wir es nicht, aber bald" wirft er nun ein und schaut lächelnd zu meiner Mutter. Diese ist natürlich wieder hin und weg, verzaubert von seinem geheuchelten Charms.
"Hoffen wir mal das der Tag nicht lange auf sich warten lässt" zwinkert meine Mutter ihm zu und verschafft dadurch, dass meine Vater sich zu Wort meldet. "Das hat noch Zeit" wirft dieser ein und blickt warnend zu meiner Mutter. Gezwungen ruhig lächle ich und schaue angespannt auf den Tisch. "Wenn das dann geklärt ist, essen wir jetzt" sagt mein Vater und setzt sich an den Tisch. Neben ihm setzt sich meine Mutter hin und deutet mir mit einem Blick, dass ich ihrem Beispiel folgen soll. Wiederwillig setze ich mich hin und schaue angespannt meine Mutter an. "Xaver setzt dich bitte zu Alia" fordert meine Mutter ihn lächelnd auf und deutet auf den leeren Platz neben mir. "Gerne" höre ich seine belustigte Antwort und wenige Sekunden später wird der Stuhl neben mir zurück gezogen und Xaver setzt sich neben mich.

Sofort spüre ich seine Nähe und die unglaubliche Wärme die er ausstrahlt. Langsam, ohne das jemand das bemerken würde, schiebt er seinen Stuhl näher an meinen und schaut mich von der Seite an. Stur blicke ich auf den Tisch vor mir und nicht zu ihm, diese Genugtuung gebe ich ihm nicht. Langsam fange ich an meinen Teller zu füllen, nachdem meine Eltern ihren schon reichlich gefüllt haben. Gezwungen lächle ich ihnen zu und lege meinen Teller wieder hin. Ich habe mir nur sehr wenig genommen, denn neben ihm schnürt sich mir der Hals zu.

"Schatz warum isst du denn so wenig?" fragt meine Mutter besorgt mit dem blickt auf meinem Teller. Noch bevor ich anfangen kann, mich zu verteidigen, wird mir einfach eine große menge vom Essen aufs Teller gepackt. Entgeistert schaue ich Xaver an, dieser füllt stumm meinen Teller und wendet sich wieder seinem eigenen Essen zu. Zufrieden grinst meine Mutter ihn an und blickt ihn anerkennend an. "So eine Schwiegersohn habe ich mir gewünscht. Der sich um mein kleines Mädchen kümmern kann" ertönt da plötzlich die Stimme von meinem Vater. Überrascht blicke ich zu ihm und kann deutlich das Grinsen von Xaver neben mir spüren, ohne hinzusehen weiß ich, dass er sich ein arrogantes lächeln nicht verkneifen kann. Idiot.

"Keine Sorge. Ich werde mich immer um sie kümmern" höre ich seine tiefe Stimme und daraufhin einen festen Griff um meine Hüften. Verlegen räuspere ich mich und vermeide es meine Eltern anzuschauen. Ohne das meine Eltern das bemerken können, versuche ich seinen Griff zu lösen, doch er lässt dies nicht zu. Fest schlingt sich seine Hand um meine Hüfte, wodurch meine Atmung sich merklich beschleunigt und mein Bauch sich beinahe schmerzhaft zusammen zieht.

"Ich hole Brot" sage ich plötzlich laut und viel zu schrill für meinen Geschmack. "Schatz aber wi" fängt meine Mutter an, doch ich habe da bereits schnell das Wohnzimmer verlassen, fast fluchtartig. Schwer atmend lehne ich mich an die Spüle und atme einmal tief durch, versuche mich und meine Gefühle zu beruhigen. Ich lass mich doch sonst so von niemanden beeindrucken. Langsam lasse ich kaltes Wasser laufen und lege mir meine, vom Wasser, kalte Hand an die Wange. "Alles gut meine Schöne" höre ich seine tiefe und rauchige Stimme hinter mir sagen. Abrupt wirbel ich herum und schaue in die funkelnden Augen. "Nichts ist gut" zische ich gereizt und blick wütend zu ihm. "Verschwinde hier" zische ich ihm leise zu und schiele ins Wohnzimmer, ob meine Eltern uns hören könnten.

Mafias BeautyWhere stories live. Discover now