Kapitel 37

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Belle

Ein langer roter Teppich führte zur Empfangsdame, die uns bereits erkannt hatte und auf uns zu kam.

"Was hätten Sie gerne zum Trinken, Mister Night?"

"Einen Kaffee, bitte"

"Und Sie Miss Night?"

Überrumpelt nahm ich den Blick von den großen Gemälden an den Wänden, die meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen, und antwortete der Frau. Irgendwann würde ich auch solche Gemälden entwerfen können.

"Ich hätte gerne.. äh.. was haben Sie denn überhaupt da?", stotterte ich überfordert.

Dad lachte und auch die Empfangsdame verkniff sich ein Lachen.

"Alles was Sie beherzigen", antwortete sie freundlich.

"Dann eine heiße Schokolade, bitte"

"Ins Büro?", richtete die Dame sich an meinen Vater.

"In den Konferenzsaal 13"

Sie nickte und machte sich davon. So liefen Dad und ich zu den Aufzügen, die sich weit weg befanden. Wir passierten die große Empfangstheke und liefen nach links. Es dauerte eine Minuten bis wir bei den Aufzügen ankamen, die golden umrandet und mit Diamanten bestückt waren.

"Sind das eigentlich echte Diamanten?"

"Natürlich! Es wäre doch eine Schande, falsche Diamanten im roten Hauptsitz zu verwenden", schüttelte er gespielt empört den Kopf.

Lachend betraten wir den Aufzug, der ebenfalls wie erwartet, sehr luxuriös bestattet war. Diesmal aber ohne Gold oder Diamanten.

Dad drückte auf die Zahl 18 und wir setzten uns in Bewegung. Während leise Aufzugmusik spielte, wurde es sehr still. Ich hing meinen eigenen Gedanken hinterher, während Dad auf etwas zu warten schien.

"Belle", sagte er auf einmal ernst. "Es tut mir ehrlich leid, was im Krankenhaus passiert ist, aber ich mag es einfach nicht, dass du hinter meinem Rücken nach Dingen recherchierst oder dich noch irgendwie in Gefahr bringst. Aber noch weniger mag ich es, wenn du mich hasst."

"Dad ich-.."

"Nein, lass mich bitte ausreden", er sah mir bittend in die Augen und ich nickte. "Deswegen habe ich dich hergebracht. Ich denke es ist an der Zeit, dass du mit involviert wirst. Eigentlich ist es jeder ab achtzehn in allen Farben, aber bei dir wollte ich warten. Du solltest bereit sein, eine Stelle in Rot zu übernehmen, verstanden?"

"Ja Dad, ich verstehe."

Die Aufzugtüren sprangen mit einem kurzen Ton auf. Beim Rausgehen, stellte ich Dad noch paar Fragen, die auf meiner Zunge brannten.

"Was heißt, dass jeder ab achtzehn eine Stelle bekommen?"

"Nun ja, wir sollten das alles kurz besprechen, ehe wir uns schon mit den Anderen versammeln und alles klären"

"Okay, aber hier im Flur?"

"Komm mit", er lief den langen Flur entlang und klopfte irgendwann an einer Tür.

Nachdem er diese dann öffnete und betrat, standen alle Leute, die sich im Raum befanden auf und begrüßten ihn höflich.

"Ich brauche diesen Raum für zehn Minuten", war alles was er sagte, damit jeder durch die Tür marschierte.

Wow.

"Komm, mein Schatz, hier können wir ruhig reden und dann in den Versammlungsraum gehen"

"Aber warten sie nicht auf dich?"

Red PrincessWhere stories live. Discover now