Kapitel 34

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Jack - 3 Tage zuvor -

"Jack!"

Augenverdrehend warf ich Drake einen fragenden Blick zu. Dieser kam gerade geradewegs auf mich zu. Sein Gesichtsausdruck wütender als zuvor. Ich konnte bereits ahnen, um was es ging. Belle.

Nachdem sie auf dem Dach zusammengebrochen ist, schaffte ich es nicht, sie wieder zur Besinnung zu kriegen. Und als, sich die Lage immer verschlechterte, ihr Kopf nicht aufhören wollte zu bluten, habe ich sie auf dem Parkplatz des Roten Krankenhauses gelegt.

Danach habe ich darauf gewartet, dass man sie entdecken würde, beziehungsweise, ich hatte Menschen unachtsam darauf aufmerksam gemacht. Dabei hätte ich erwischt werden können. Als sie endlich in sicheren Händen war, rannte ich zu meinem Viertel, um die Menschen zu warnen.

"Sag mir, dass es nicht stimmt, was Mel gesagt hat", kam er vor mir zum Stehen.

"Kommt darauf an", zuckte ich lässig die Achseln. "Was hat sie denn gesagt?"

Natürlich wusste ich, was sie gesagt hatte. Schließlich hatte sie gestern mit mir dieselbe Unterhaltung geführt.

Mein bester Freund schnaubte verächtlich. "Du und diese Belle"

Er sprach ihren Namen mit so viel Ekel aus, dass es mich sogar wütend machte. Ich wusste nicht einmal wieso. Vor nicht mal einem Monat, hätte ich ihren Namen nicht mal in den Mund nehmen können. So sehr hasste ich sie. Jetzt kann ich beim besten Willen, nicht behaupten, dass ich sie hasste.

"Ist zwischen euch etwas gelaufen?", wütend massierte er sich die Schläfen, während ich in Ruhe meine ölverschmierten Hände am Tuch säuberte.

"Nein"

"Wieso behauptet Mel dann was ganz anderes?!", fuhr er fort und öffnete wieder die Augen.

"Du weißt doch wie Mädchen ticken"

Plötzlich packte er mich grob an den Schultern und sah mir eindringlich in die Augen. "Schwör mir, dass sowas auch nie passieren könnte"

"Du übertreibst", schlug ich seine Arme weg und ging an den kleinen See. "Denkst du wirklich, zwischen der roten Prinzessin und mir könnte je etwas laufen?!"

Ich breitete meine Arme aus und drehte mich zu ihm. Sein Blick glitt von meinem dreckigen Shirt über meine abgenutzte Jogginghose bis zu meinen kaputten Sneaker.

"Du hast Recht", verschränkte Drake die Arme. "Sie ist viel zu hochnäsig und eingebildet um auch nur einen Gedanken an das schwarze Viertel zu verschwenden. Da bist du sicherlich nicht in ihrem Kopf."

Diese Aussage machte mich noch wütender. Unbewusst spannte ich meine Muskeln an und biss die Zähne fest aufeinander.

"Tut mir leid, Bruder", klopfte er zweimal auf mein Oberarm und wand sich zum Gehen.

Schnaufend lief ich aus der kleinen Gruft und folgte Drake. "Hat mein Großvater irgendwas erwähnt?"

"Nein, aber heute Abend werden wir uns treffen und über unsere neue Unterkunft alles regeln"

"Okay", brummte ich unzufrieden und betrat die Steinhöhle, die ab sofort unser Zuhause für einige Monate sein wird.

"Drake! Jack!", umarmte Claire ihren Bruder und danach mich.

Red PrincessWhere stories live. Discover now