{XIII}~Der Dämon in dir

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"Was hast du für verdammte Prob~"
"Halt doch endlich mal deinen Mund", murrte er mir ins Ohr, hielt jedoch die Position. Ich selbst war so verwirrt, dass ich gar nicht anders konnte, als meine Lippen geschlossen zu halten und abzuwarten, auch wenn das die komischste Situation und Stellung war, die man hätte machen können... in der Jungendusche.

Noch immer schweigend standen wir -dicht, etwas zu dicht- aneinander gedrückt in den Duschen. Meine Atmung hatte sich soweit wieder normalisiert, genauso wie mein Herzschlag wieder den richtigen Takt zum Schlagen gefunden hatte. Nur noch diese ungewohnte Nähe war mir viel zu viel. Zwar atmete mir der Ältere noch immer stark an den Hals, doch das blendete ich mittlerweile so gut es geht aus. Minuten verstrichen und dieser Kerl ließ mich einfach nicht gehen! Gerade als ich wieder genügend Mut gefasst habe, rührte sich Ceylon und ging einige Schritte zurück. Ich jedoch blieb noch so, wie er mich hinterlassen hat. Keine Ahnung was er tun würde, wenn ich mich jetzt schlagartig rühren wür... "Du kannst dich ruhig auch umdrehen", meinte Ceylon, mit einer Art Spot in der Stimme. Ich erwiderte nichts, hielt einfach meinen Mund und drehte mich schweigend zu ihm. Das Lächeln auf seinen Lippen blitzte mir entgegen, doch allerdings nicht für lange. Es verschwand flüchtig, als von den Umkleiden einige Stimmen zu hören waren.

Ceylons Miene wurde innerhalb weniger Sekunde sichtlich undurchschaubar und kühl. Da hat mir das Lächeln wesentlich besser gefallen, auch wenn es nur so vor Witz triefte. Dennoch ging die freundliche Miene, hinterließ dabei nichts außer eine eisige Atmosphäre zwischen mir und ihm. Ceylon stand vor mir und beobachtete jede Bewegung die ich machte, doch da trat jemand zu ins in die Duschräume.
"Du... Cey- oh. Wen haben wir denn da?", schmunzelnd lehnte sich der Braunhaarige an die Tür, wurde allerdings von dem grünäugigen Ceylon ignoriert. Dieser machte jedoch einen Schritt auf mich zu und platzierte seinen Arm über meinem Kopf. Ich zitterte nicht aus Angst, nein ich tat es aus Wut. Zischend versuchte ich mir wieder Platz zu schaffen, doch kaum hatte ich meinen Mund geöffnet, um weitere Sätze zu knurren, sprang über mir das Wasser an. Meine Sicht verschwamm schlagartig und mithilfe meines nun nassen Ärmels wischte ich mir das Wasser vom Gesicht. Von Ceylon war nichts mehr zu sehen. Nur noch Damian stand grinsend in der Tür und verschwand mit einer abwertenden Handbewegung.

Ich stand noch etwas unter dem harten Strahl. Kalt, wie das Wasser war, prasselte es gegen meinen Schädel, um dann zu Boden zu tropfen. Um zu realisieren was gerade passiert war, schüttelte ich kräftig meinen Kopf und brachte so weiteres Wasser in Bewegung.

Nach wenigen Minuten, in denen das Wasser nur so auf mich hinabrieselte, stoppte der Strahl abrupt. Jetzt erst vernahm ich auch mein eigenes Schniefen und die salzigen Tränen, welche meine Augen benetzen. "-ut?!.... Knut?", meine Nase hochziehend und mir mit dem nassen Ärmel erneut über das Gesicht wischend sah ich hoch. Mein Blick traf den von einem blauen, besorgt aussehenden Augenpaar und kaum merkte ich, wie sich noch mehr Tränen sammelten. "Hey Kleiner~", seine Stimme versetzte mich in eine Art Schock-, aber auch Angstzustand und ließ mich zurückweichen.
Seine eine Hand hob sich und legte sich vorsichtig an meine Wange, jedenfalls wollte er sie an diese legen, doch ich wich weiter. "Es ist alles gut... ich will dir nichts tun.", flüsterte er und trat näher an mich, was ich als Drohung nahm und mich dichter zur Wand drückte. Was war ich schwach geworden über die Wochen... selbst mit Feer hatte ich fast gar kein Wort mehr gewechselt und war ihr ausgewichen.

"Ican beweg deinen Arsch weg von ihm", gnurrte eine weitere Person hinter dem Schwarzhaarigen.
"Eros... geh, du hast hier nichts zu suchen"
"Und ob, wenn du den Jungen so bedrängst!" Ican lachte ironisch auf. "Fall ich ihn an und überfordere ihn mit Küssen wie du es getan hast?"-"Woher?" Wieder wurde der Braunblonde unterbrochen. "Halt dich da einfach raus Eros!" Nachdem Ican das mit einer gefährlichen Ruhe gesagt hatte, umhüllte uns beide eine gewaltige Schwärze. Eros verblasste, nur leise Rufe von ihm waren noch zu hören. Im Gegensatz zu Eros, sah ich Ican klar und deutlich vor mir. "Ican~", schluchzte ich und machte wieder einen Schritt zurück. Meine Tränen benetzten mein Sichtfeld und hilflos stand ich vor dem Älteren. Dieser trat langsam auf mich zu, sagte nichts, machte selbst keine Geräusche.

Als er wieder zum stehen kam, war er mir furchtbar dicht und beugte sich noch tiefer, um mit mir auf einer Augenhöhe zu sein. "Alles ist gut Kleiner", flüsterte er, doch seine Lippen bewegten sich kein bisschen.

Erschrocken wich ich weiter zurück, doch hinter mir stoppte mich etwas. Ich konnte nicht weiter, dort war nichts, aber ich konnte nicht mehr weiter treten.
"Knut, es ist alles gut. Du musst nicht vor meinem Dämon weglaufen...", die Stimme von Ican war lauter zu hören, doch sein Mund bewegte sich noch immer nicht. "Ican lass mich in Ruhe! Ich hab Angst~", brachte ich zitternd heraus und drückte mich weiter an Nichts. Jetzt... war keine Wut mehr in mir... jetzt machte sich etwas größeres in mir breit.
"Brauchst du nicht", meinte die Gestalt von Ican vor mir dunkel~
Er trat dichter an mich heran, das Beben meiner Lippe konnte ich nun nicht mehr zurückhalten. Mit weinerlicher Stimme schniefte und schluchzte ich weiter "Ican bitte..." meine Hände wanderten an meinen Schädel und ich hielt sie mir vor meine Augen... das kann doch alles gar nicht war sein!

"Knut lass dir das hier erstmal durch den Kopf gehen... beruhig di-"
"Wie soll ich mich verdammt nochmal beruhigen!? Du bist ein scheiß Dämon hast mich in die Schwärze eingeschlungen und versuchst mir gerade zu sagen, dass ich mich beruhigen soll!? Die letzten Wochen ging alles drauf und drunter! Erst als ihr kamt!! Davor war alles noch normal und jetzt! Ich weiß nicht mehr~", meine Tränen besiegten mich und langsam ging ich in die Knie. "Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich weiß, dass du ein Dämon bist und komische Spielchen spielst?!", schluchzte ich. "Was ist wirklich in der Turnhalle passiert nach dem Gespräch mit Schabowskey?! Was hast du mit Ceylon zu tun und wieso ignorierst du uns seit Tagen?" Ich wischte mir mit den Handrücken über meine nassen Augen. Mein Geist war einfach voll, ich wusste gerade nicht weiter. Deshalb überrannten mich auch weiterhin meine Tränen. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich saß im nichts und versuchte meine Tränen zu stoppen. Auf einmal jedoch fühlte ich leichte Wärme, ganz leichte und vorsichtige Berührungen an meinen Armen und dann den Druck an jemanden.

"Ican~", versuchte ich mit kratziger Stimme herauszubringen. "Schch... Knut. Es wird sich alles ergeben. Du wirst bald verstehen~"

⊙~⊙

Am Schluss wollte ich @oderanders
danken :3
Bist immer total aktiv im Voten sowie im Kommentare verfassen >~< hab dank
Das gewidmete Kapitel geht vollkommen an dich <3

Demons Game-Boyxboy !ABGEBROCHEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt