{III}~Gucken ja, anfassen lieber nicht

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In meinen Gedanken vertieft trabte ich weiter umher. Zu meinem Pech bemerkte ich jedoch nicht die Person, welche sich freundlicherweise ziemlich leise zu mir gesellte.
"Hey du! Warte mal kurz..."

Natürlich erschreckte ich mich. Wer würde es denn nicht, wenn man plötzlich durch einen toten Winkel angesprochen wird? Mir wäre dies ja egal gewesen, doch durch den Schreck verstärkten sich meine Kopfschmerzen. War der eigentlich total bekloppt?! Warum spricht der mich auch in meiner Nachdenk-Phase an!? In meine Gedanken flogen nur so die Flüche umher, die ich diesen Idioten an den Kopf schmeißen wollte, mich aber im Zaum hielt.
Angesäuert drehte ich mich um. Allerdings war mein Blick nach vorn, weder ins Gesicht noch in die Nähe davon gerichtet. Reflexartig hob ich mein Sichtfeld an und als ich dann meinen Kopf fast im Nacken hatte konnte ich in das Gesicht des Kerles guckten. Wie riesig sind hier denn alle bitte? Müsste man erst Drogen nehmen, damit man mit deren Größe mithalten konnte?!

Das ist doch unglaublich oder? Da ist man schon nicht der Kleinste und ist trotzdem klein. Alles Riesen heutzutage, nehmen die irgendwas?! Wachstumsserum!? Alles Cheater...

Entschuldigung für meine ständigen Wiederholungen, aber es kann doch einfach nicht wahr sein. Das letzte mal, als ich mich gemessen hatte, war ich um die 1.78 groß. Aber das interessiert wohl keinen, da die alle sowieso größer werden. Was soll's... ich sollte mich nicht beschweren, sonst kommen die Schmerzen wieder zurück und die brauchte ich jetzt überhaupt nicht.

Mein gezielter Blick wanderte im Gesicht des Jungen herum. Über den leicht gebräunten Teint, dem Konturen seiner Gesichtszüge... insgesamt könnte man sagen für Mädchen und Homosexuelle sieht er 'zum Anbeissen' aus. Ihn noch weiter zu beschreiben müsste man gar nicht. Denn es reichen schon diese zwei Details aus, um zu verstehen, dass dieser Kerl der nächste Schwarm aller sein wird. Mich und alle anderen heterosexuellen Typen mal ausgenommen, denn entschuldige aber ich gehöre weder dem weiblichen Geschlecht an, noch fühle ich mich wohl bei dem Gedanken jemanden meines Geschlechtes an meinen Hintern zu lassen. Allerdings bin ich selbst kein Homophob, so wie manche hier...

Also schaute ich ihn auch ganz normal in das lächelnde Gesicht, keinen schwärmenden Blick verlierend. Ganz natürlicher Kerl für mich.
Grinsend schaute der Riese zu mir herunter und ließ seine Zunge anscheinend provozierend über das silbernes Piercing in der Unterlippe streichen.

"Du Süßer~ So wie du meine sexy Lippen fokussierst, könnte ich glatt meinen, du seist gay und erwartest etwas von mir." Etwas verwundert legte ich meinen Kopf schief. Hab ich ihn angestarrt?
"Aber hey, du hast Glück. Single-Boy am Start." Ein perverses Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit während er mich mit seinen eigenen grünglänzenden Augen musterte. Ungläubig war mein Blick noch immer nach oben gerichtet und so bekam ich auch mit, dass sich der braunhaarige Blondie einige Schritte nach vorn wagte. Das ist doch nicht sein Ernst oder? Ich setzte langsam nach hinten, um nicht allzu dicht auf dem Kerl hocken zu müssen. Doch den interessierte mein Fluchtverhalten nicht sondern reagierte auch noch gegen meine Flucht. Ohne eine Vorwarnung auch nur zu flüstern schnellte der Grössere zu mir und umschlang meine Taille mit seinen Armen. Die Hände hielten mich glasklar mit dem Kopf an seine Brust gedrückt, sodass ich noch nicht einmal mehr die Chance hatte auch nur etwas von dem Fremden weg zu kommen.
Ich spürte wie mein Adrenalinpegel stieg und sich mein Herz verschnellerte. Gerade eben noch war ich in den Fängen von Ceylon und schon nun wieder in den Armen eines anderen, das wird mir zu eng! Man könnte schon sagen, dass ich etwas Angst vor allgemeinen Berührungen hatte. Selbst bei Feer bin ich den ständigen Kontakt nicht wirklich gewöhnt, ab und zu und nicht zu lang. Und da ich heute morgen schon die Probleme mit Ceylon hatte, brachte mich diese 'Umarmung' fast zum Überlaufen.
Der Körper des Grünäugigen war mir noch fremder als Ceylon und seine Kumpanen zusammen, das machte sich auch an meiner Reaktion sichtbar. Meine Reflexe waren schnell, jedoch nicht kontrollierbar. Hektisch versuchte ich mich aus der Umarmung zu winden, doch dies erreichte das Gegenteil und der Größere hielt mich fester. Dadurch dass ich mit meiner Angst total überfordert war, bemerkte ich auch nicht die Person die uns dichter kam.

Demons Game-Boyxboy !ABGEBROCHEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt