Memories.

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Ich sass im Wohnzimmer als es wie im Sturm klingelte. Ich sah zwar wie ein Penner aus, aber das war mir egal.

Eine graue, schlabberige Jogginghose, ein breiter, blauer Pullover, Wuschelsocken und meine Haare, ach von denen will ich erst gar nicht anfangen.

Ich riss die Tür auf und vor mir stand ein Mann. Oder eher mein Nachbar?

,,Wer sind Sie?", fragte er mich wütend.

,,Das muss ich wohl eher Sie fragen!", sagte ich auch wütend. Er sagte nichts, sah mich nur noch wütender an.

,,Ich frage Sie zum letzten mal, wer sind Sie und was machen Sie vor meiner Haustür?", sagte ich wütend.

,,Ich bin Ihr Nachbar und ich wollte eigentlich zur Arbeit fahren aber da steht ein verfluchtes Motorrad in meiner Auffahrt!"

,,Und warum wenden Sie sich an mich? Aaden besitzt kein Motorrad!"

,,Ja, es gehört anscheinend Ihnen, weil wenn sie Rebakah Diamond sind, ist es eindeutig Ihnen!", sagte er.

,,Aha, okay. Gut Sie können gehen!"

Ich wollte die Tür wieder zuschlagen, aber er hielt sie mit der Hand auf.

,,Haben Sie da etwas nicht vergessen? Ich muss zur Arbeit! Und da ich noch Anstand besitze und das Ding mit leichtigkeit nicht überfahren will, bitte ich Sie freundlich, das Ding wegzufahren!" Ich verdrehte die Augen, zog meine Nike Frees an und folgte dem Mann.

Und tatsächlich stand vor seiner Auffahrt mein altes Motorrad. Ich will erhlich gesagt nicht wissen wie es hier her gekommen ist. Aber ich wette es hat etwas mit meiner Mom zu tun. Ich denke mal sie will ausmisten. All den Dreck weg!

,,Okay tut mir leid.", entschuldigte ich mich und stieg vorsichtig auf mein altes Ding. Ich hatte es schon lange nicht mehr gefahren und würde es wahrscheinlich auch nicht mehr tun. Da mir es momentan ein klein wenig Gefährlicher erscheint. Immerhin werde ich Mutter!

Aber verlernt hatte ich es nicht! Ich fuhr in unserer Garage runter und liess es neben Aadens Parkplatz.

Ich sah auf die grosse Wanduhr.

09:00 Uhr. Ich könnte mich noch ein wenig hinlegen und die Ruhe geniessen! Ich räumte all Geschir, wo sich im Wohnzimmer befand, auf und verstaute es in der Spühlmaschine.

Ich legte mich in meinem Bett und sah aus dem Fenster. Draussen war es düster und nass. Die Sonne war nirgends zu sehen.

Ich dachte nicht mehr so sehr an Alex nach. Weil es mich 1. im Leben nicht weiter brachte, 2. ich auch nichts mehr zum nachdenken hatte und 3. weil ich es mir verbat. Ich kuschelte mich noch enger in meiner Decke und bekam die wohlige Wärme, die mich in eine Art Trance zieht und mich wieder zum schlafen brachte.

Als ich später dann aufwachte war es 11:30 Uhr. Ich stand auf und sprang schnell unter der Dusche. Machte mich schnell fertig, packte mein Krimskrams zusammen und verliess die Wohnung.

Da der Fussweg bis zum Café nur 10 Minuten beträgt, beschloss ich zu laufen.

Der Tag verlief Reibungslos. Ich hatte nichts umgeschüttet, oder jemanden angerempelt, oder bin ausgerutscht. Ich schloss die Tür zum Café und lief einige Meter bis ich bei der Bushaltestelle ankam und mich erschöpft auf der Bank niederliess.

Mir wurde langsam kalt, deshalb zog ich den Mantel engerm um mich und vergrub mein Kinn drin.

Ein Auto hielt vor mir und ich kam mir wie in einem Horrorfilm vor. Jetzt würde jemand raus springen, mir einen Sack überwerfen und mich in den Gepäckraum verschliessen.

The same way..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt