Der Orden [3] - Yaoi!Ezio

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Ezio stürzt sofort zu Evan um ihn zu stützen. "Alles gut?", fragt er seinen Freund besorgt, welcher nur schwach nickt. "Ich sollte besser wieder ins Bett gehen... Kannst du ihn in den Keller bringen und seine Wunden verbinden?", bittet der Schwarzhaarige und erhebt sich langsam. Ezio nickt zur Bestätigung und nimmt den bewusstlosen Edward huckepack. Gemeinsam verschwinden sie im Keller und Evan steht alleine im Flur. Nach einer kurzen Verschnaufpause schließt er die Tür wieder ordnungsgemäß ab und säubert den dunklen Holzboden von dem Blut. Erschöpft wankt er in das Wohnzimmer und lässt sich auf die Couch fallen, wo er schließlich einschläft. 

Am späten Abend wacht Evan schließlich wieder auf und muss feststellen, dass es im ganzen Haus ruhig ist. Das bedeutet, dass Connor und Altair noch nicht zurück sind. Er macht sich Sorgen um die beiden, aber ändern kann er es auch nicht wenn beide tot sein sollten. Vor dem Haus ertönen Schritte und zwei Männerstimme, die leisen miteinander redeten. Das Schloss der Tür wird geöffnet und die beiden treten ein. "Ihr seid noch am Leben, sehr gut...", begrüßt er Connor und Altair von der Couch aus. "Du siehst nicht gut aus, was ist passiert?", Connor geht mit langen Schritten direkt zu ihm und hockt sich hin. Evan seufzt melancholisch und erzählt den beiden von seiner Krankheit. Man merkt ihm an, dass er es nur ungewollt preisgibt, aber er will nicht dass die beiden es so herausfinden müssen wie Ezio. Die beiden Assassinen sind nicht so gläsern wie Ezio, ganz im Gegenteil. Sie fassen das sehr gut auf und haben völliges Verständnis. "Wenn wir etwas für dich tun können, sag uns bescheid", bietet Altair bescheiden an und zieht sich schließlich mit seinem Kameraden zurück. Der junge Meister-Assassine richtet sich langsam auf und wankt in das Badezimmer um sich zu duschen. Vor der Kabine entledigt er sich seiner Klamotten und sieht an seinem linken Unterarm schon weiße kleine Punkte hervor scheinen. "Nicht jetzt schon... bitte nicht", murmelt er erschrocken. Schnell duscht er sich und verschwindet in seinem Zimmer, darauf bedacht dass ihn niemand sieht und seinen Arm erst recht nicht. Seine Hand wandert gewohnt zum Tagebuch und dem Kugelschreiber. 

Nachtrag vom 30. Dezember 2017 um 23:30 Uhr

Es hat begonnen. Mein linker Unterarm wird schon geziert von den Punkten, sie werden mit jeder Stunde dunkler und es werden immer mehr. Soll ich daran sterben? Soll ich mir den Arm abschneiden? Was ist richtig und was ist falsch? Wenn ich hier und jetzt sterbe, dann muss ich mit dieser Krankheit nicht mehr klar kommen, aber das würde bedeuten meine Freunde im Stich zu lassen. Nach alldem was sie für mich tun, kann ich das nicht... Schließlich war es meine Idee den Orden zu verlassen. Ich fühle mich so schuldig, diese Last liegt schwer auf meinem Herzen. Wenn nur jemand hier wäre um mir ein wenig von der Last abzunehmen. Du, der das gerade liest, sei niemals einsam. Du wirst es zutiefst bereuen. 


Das schmucklose Buch klappt zu und wandern in den Schrank neben dem Bett. Kraftlos liegt Evan im Bett, starrt die Decke an und ist hin- und hergerissen von seinen Gedanken. Er bemerkt nicht mal wie sich die Tür öffnet und jemand das Zimmer betritt. "Wie geht es dir?", fragt eine besorgte Stimme und erschaut schließlich zur Tür. Dort steht Ezio und schaut bedrückt auf den Arm mit den schwarzen Punkten. "Es hat angefangen, oder?", fragt er vorsichtig und Evan nickt leicht. "Was wirst du tun?" Stille. "Gar nichts... ich werde euch helfen so lange ich kann", antwortet Evan schließlich und zwingt sich zu einem  Lächeln. Ezio blickt ihn fassungslos an bei seinen Worten. Er rührt sich einige Zeit lang nicht und springt dann auf das Bett von Evan. Er setzt sich auf seinen Bauch und platziert die Hände rechts und links neben seinem Kopf. Ezio strahlt pure Wut und Enttäuschung aus. "Nichts?! Du willst einfach verrecken und aus dieser Welt verschwinden?!", schreit er wütend in das überraschte Gesicht. "Ich will dir helfen, du sollst leben! Mein Gott, ich würde dir auch persönlich den Arm abtrennen!" Evan erschaudert, so hatte er ihn noch nie gesehen. "Würdest du das wirklich?", fragt er vorsichtig und mit sanfter Stimme. Der Braunhaarige nickt entschlossen und geht langsam wieder runter. Evan richtet sich auf und seine Augen strahlen vor Entschlossenheit. "Na dann, bringen wir es hinter uns." Um möglichst wenig zu verdrecken und Geräusche zu machen, gehen sie in den Keller. Er zieht seinen Pullover aus und der Arm ist fast komplett bedeckt mit den Punkten. In dem Raum ist ein bloßes Holzbett, aber das reicht aus. Er legt sich darauf, den Arm zur Seite ausgestreckt. Ezio besorgt ein großes scharfes Messer um den Arm in einem Zug ab zu bekommen. Unschlüssig steht er neben Evan. "Soll ich wirklich?", fragt er vorsichtig. Evan nickt entschlossen und nimmt den Ärmel seiner Pullovers in den Mund um die Schmerzen aushalten zu können. Sie haben kein Betäubungsmittel oder ähnliches. Er muss dabei um jeden Preis wach bleiben. Ezio atmet tief durch und platziert die kalte Klinge auf der glühenden Haut. "Dann los..." Er holt aus und der Stahl schneidet sich tiefer und immer tiefer in die Haut seines Kameraden. Ein gedämpfter Schmerzensschrei ist durch den Pullover zu vernehmen und die Augen von Evan sind weit aufgerissen. Als der Knochen erreicht ist, zieht Ezio die Klinge auf der Wunde und holt erneut aus um den Knochen zu spalten. Mit einem lauten Knacken zuckt Evans ganzer Körper zusammen. Der Arm liegt leblos neben seinem ehemaligen Körper. Das Blut tropft auf den Boden und schon bald hat sich ein kleiner See gebildet. Ezio verbindet schnell die frische Wunde und stoppt die Blutung. Zufrieden lächelt er Evan an und beugt sich über ihn. "Wie gehts dir?", fragt er sanft. "Scheiße", erwidert Evan und lacht sarkastisch. "Kannst du aufstehen?" "Ich glaube nicht... ich fühl mich wie ein geschlachtetes Schwein." Ezio lacht auf und nimmt Evan hoch im Brautstil. Ihm ist es sichtlich unangenehm, aber in dem kalten Keller kann er ja nicht bleiben. Kurze Zeit später liegt er wieder in seinem Bett und der Assassine sitzt an der Bettkante. "Kannst du was in mein Buch schreiben?", bittet er ihn. "Warum ich? Kannst du das nicht selber machen?", fragt Ezio verwundert. "Nun ja, sagen wir mal so. Nicht jeder ist Rechtshänder", scherzt er und reicht ihm das Tagebuch mit dem Stift. Evan fängt an langsam zu diktieren:

Tagebucheintrag vom 31. Dezember 2017 1:32 Uhr

Es ist vollbracht. Der Arm ist abgetrennt und mein Leben ist erstmal sicher. Ich hoffe die Genesung verläuft sehr schnell.


Es ist zwar nur kurz, aber es beruhigt Evan ungemein.

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