Ausbildung [2]

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27. Dezember 1773

Als ich aufwache spüre ich nur das sanfte Schaukeln des Schiffes. Mit schmerzender Schläfe setze ich mich auf und erblicke Master Kenway, welcher am Schreibtisch sitzt und sein Journal schreibt. "Du solltest besser liegen bleiben." Verwundert blicke ich ihn an und erkenne den Spiegel neben seinem rechten Arm. Er ist klein, aber ausreichend um mich zu sehen. Aber eine Frage stelle ich mir trotzdem. Warum lebe ich noch? Der Templer steht auf und begibt sich zu meinem Bett. "Ich habe Fragen. Viele Fragen." Super. Ich werde aber um alles in der Welt das Kredo nicht hinter mir lassen. Mein Blut und Fleisch gehört dem Kredo und niemandem sonst. "Zuerst", fängt er an und setzt sich auf die Bettkante. "Willst du zu den Templern wechseln?" Widerwillig schüttel ich den Kopf und starre ihn an mit entschlossenen Augen. "Von wem hast du den Auftrag?" Zur Antwort schließe ich die Augen und bin ruhig. Ich verharre die restliche Zeit in dieser Position und ignoriere jede weitere Frage. Ein Seufzer entfährt ihm und ich spüre die kalte Klinge an meinem Hals. "Entweder du singst oder du sagst Gute Nacht." Aufmüpfig öffne ich meine blauen Augen. "Ich werde das Kredo nicht verraten, noch meine Brüder und Schwestern. Töte mich ruhig, für mich gibt es genug Ersatz auf dieser verteufelten Welt. Für Euch hat doch sowieso kein Leben irgendeine Bedeutung. Ihr gebt eurem Leben die höchste Macht, Eurer Gefolgschaft die zweithöchste und dem Rest der Welt schreibt Ihr Dreck zu. Ihr seid ein echt toller Anführer." Anscheinend lösen meine Worte etwas in ihm aus, denn er fährt seine Klinge wieder ein. "Erzähl weiter", fordert er mich etwas fassungslos auf. "Eure Ordnung ist schön und gut, aber die Ordnung selbst wird durch andere Menschen Hand in Hand entstehen und nicht durch brutale Gewalt. Und bitte, hört auf das Relikt zu suchen. Es wird nur Unheil bringen und die Welt in den Tod stürzen. Ich empfehle Euch nach Eurem Sohn zu suchen, den Eure Mohawkfrau gebar vor 18 Jahren." Sein Blick ist leer und nachdenklich. Strukturiert er seine Prinzipien gerade um? Ich hoff es doch! "Sohn?...", haucht er und schaut zu dem kleinen Fenster. Draußen beginnt die See sich aufzubäumen und bald stimmte ein Unwetter mit ein. Das Schiff wurde hin und her geschüttelt und auf dem Deck war viel los. Ich fange an mich unwohl zu fühlen und das wenige Essen in meinem Magen macht sich geradewegs auf die Reise zu meinem Mund. Anscheinend bemerkt Sir Kenway das und besorgt mir schnell einen Eimer in dem ich mich sofort übergebe. Anfangs bemerke ich es nicht, aber er streicht mir über meinen Rücken um mich zu trösten... Warum? Ich bin sein Feind... Und nicht Verbündete. Als ich schließlich fertig bin bringt er den Eimer weg und holt einen feuchten Lappen. Mich wundert es sehr wie er bei diesem Seegang so sicher laufen kann. Vorsichtig tupft er mein Gesicht ab mit dem Lappen. Ich hatte versucht mich zu wehren, aber er bestand darauf sich um mich zu kümmern? Hab ich ihn so sehr aus dem Konzept gebracht? Wow.

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Irgendwie ist das kurz geworden xD Aber sonst wäre es ja schon das halbe Ending qwq

Wörter: 512

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