Raue Stürme [3]

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Der nächste Morgen begrüßt Sarah mit einem blauen Himmel und die Sonne scheint gnadenlos auf die Crew hinab als die Frau das Deck betritt. Die Piraten schauen kurz zu ihr bis sie ihrer Arbeit wieder nachgehen. Die Braunhaarige blickt sich kurz um und findet Edward an dem Steuerrad in einem Gespräch mit einem ihr unbekannten Mann. Zögerlich blickt sie sich um und fragt jemanden ob sie helfen kann. Der Pirat fragt ob sie in der Lage sei zum Ausguck zu klettern und Ausschau zu halten. Sie nickt und beginnt mit zitternden Beine nach oben zu klettern. Der Wind frischt auf und sie muss aufpassen nicht herunter zu fallen. Oben wartet bereits ein weiterer Mann auf seine Ablöse. Die Aussicht von ganz oben ist atemberaubend. Sie fühlt sich als würde ihr die ganze Welt zu Füßen liegen. Mit dem Fernrohr schaut sie durch die Gegend und entdeckt ein Schiff am Horizont links von ihnen. Panisch zieht sie ein Stück Papier aus ihrem Notizbuch, schreibt die Nachricht darauf und steckt es auf einen Stock. Lautlos lässt sie den Stock fallen und wenige Momente später wird es laut unter ihr und die Kanonen werden beladen. Dann geht alles ganz schnell, Kanonen fliegen durch die Gegend, Schreie werden abgegeben. Sarah verkauert sich in dem Ausguck und hält sich vor Angst die Ohren zu, aber der Lärm ist dennoch ohrenbetäubend. Die Jackdaw wird von dem spanischen Schiff gerammt und geentert. Unter ihr bricht ein blutiger Kampf aus und sie kann nicht anders als Augen, Ohren und Mund zu verschließen. "Ich will leben", denkt sie sich und wiederholt den Gedanken die ganze Zeit bis Stille herrscht. Jemand schreit ihren Namen von unten. Mit bleichem Gesicht schaut sie über den Rand des Ausgucks und sieht das Blutbad, inmitten davon Edward Kenway. "Hier", krächzt sie leise und steigt mit den Beinen über den Rand um runter zukommen. Mit wackligen Beinen klettert sie nach unten bis zur Hälfte, rutscht dann aber aus und kann sich gerade so mit einer Hand festhalten. "Lass dich fallen", ruft eine Stimme und mit moralischer Gegenwehr lässt die Frau sich fallen - in die Arme von Edward. "Danke...", murmelt sie als er sie runter lässt. Erst jetzt bemerkt sie das ganze Blut an ihm und die leeren Augen. Hektisch schiebt sie ihn in ihre Kajüte und kümmert sich um die vielen Schnitte, erst danach kümmert sie sich um die verletzten Piraten und ganz am Ende um die Toten und erweist ihnen die letzte Ehre. Als der letzte gen untergehende Sonne treibt spricht man sie an. "Ich will mich im Namen der ganzen Mannschaft bedanken. Du hast uns das Leben gerettet. Wir haben das Schiff nicht gesehen und dann hast du dich noch so gut um alle gekümmert. Vielen Dank", es ist ein schwarzhaariger Mann mit einem gebrochenen Arm und einem blauen Auge. Sarah lächelt ihn leicht an. "Ich soll vom Captain ausrichten, dass du mal zu ihm sollst", fügt er noch hinzu und begibt sich wieder zu seinen Freunden. Verwundert geht sie zu der Kajüte von Edward, welcher im Bett liegt mit einem Tuch auf der Stirn. Im selben Moment betritt Adéwalé die Kajüte mit einem halb vollen Eimer Wasser. "Ah, du bist hier. Sehr gut. Dem Captain geht es nicht gut. Schau nochmal bitte nach." Sarah nickt und macht sich sofort daran die Verbände abzunehmen und die Wunden genau zu inspizieren, dabei fängt ihre eigene Wunde wieder an Terror zu machen. Sie unterdrückt die Schmerzen und sucht weiter nach der Ursache. Derweil wacht Edward auch wieder auf und beobachtet sie mit schwerem Atem. Erst nach einer Weile findet sie eine innere Verletzung beim Abtasten. Sie scheint nicht schwerwiegend zu sein, aber es scheint auch gleichzeitig viel Blut im Bauchraum zu sein. Mit schnellen Schritten holt Sarah Nadel und Faden, ihr Messer und den Alkohol aus ihrem Schrank. Zurück beim Captain setzt sie sich zu ihm und flüstert ein paar Worte. "Das wird jetzt sehr weh tun, aber danach wird es wieder besser sein. Bleib bitte dabei wach sonst stirbst du..." Sie verreibt etwas Alkohol auf seinem Bauch, tränkt ihre Hände und das Messer darin. "Ich fange jetzt an." Die Klinge gleitet in das Fleisch und die Frau arbeitet sich langsam vor, ein Auge immer auf das Gesicht des Captains gerichtet. Als die Bauchdecke geöffnet ist vernäht sie die Stelle aus der das Blut kommt und schließt mit geschickten Fingern den Schnitt. Das Handtuch ist mittlerweile rot geworden und Sarah wäscht sich die Hände. "Ruh dich etwas aus, du wirst es gebrauchen", murmelt sie und will gehen. "Bleib bitte hier", kommt es schwach hinter ihr. Edward bittet sie darum noch etwas zu bleiben, sich zu ihm zu legen sogar. Sarah lehnt es jedoch ab. Sie geht schließlich und rollt sich in ihrer Kajüte in die Hängematte ein. Davor hat sie ihren eigenen Verband gewechselt und hat im Spiegel eine schwach aussehende Frau betrachtet mit Furcht in den Augen. Müde schläft sie ein und wacht vor dem Sonnenaufgang wieder auf. Mit schweren Beinen schleift sie sich auf das Deck und steht im Regen. Binnen weniger Sekunden ist sie komplett durchnässt und starrt in die endlose Weite. "Warum bin ich hier?...", murmelt sie vor sich hin und geht in Richtung Reling um sich kurzerhand zu übergeben. Ausgelaugt hängt sie immer noch über dem Holzbalken bis jemand sie unters Deck zieht. Es ist der Quartiermeister. Sofort wickelt er sie in ein paar Tücher und bringt ihr etwas zu essen. Dankend isst sie die Portion auf und gibt den Teller zurück. Adéwalé versucht ein Gespräch mit ihr anzufangen, was sie aber ständig abblockt. Eine ihr bekannte männliche Stimme ist hinter ihr zu vernehmen. "Was ist los?", fragt die Stimme. Der Mann antwortet: "Ich weiß nicht, aber sie war draußen." Sarah fühlt sich etwas ertappt und schlecht gemacht. Vor ihr steht dann der noch verletzte Edward, der besorgt auf sie hinab blickt. "Ich würde gerne mit dir mal reden, unter 4 Augen bitte." Dann geht er vor und der Quartiermeister trägt sie hinterher in die Kajüte des Captains und setzt sie auf dem Stuhl ab. Als die beiden allein sind zögert Edward keine Sekunde und nimmt die Frau in den Arm. Wärme durchflutet ihren nassen und kalten Körper. "Danke... für alles gestern", sagt er und schaut ihr in die Augen. "Du bist ein wahres Mitglied meiner Mannschaft ab heute. Ohne dich wollen wir nicht mehr auf Reisen gehen." Der Blick von Sarah ist leer und ausdruckslos, aber ihre Ohren hören alles mit. Eine erneute Welle des Schmerzes überrollt ihren zerbrechlichen Körper. Ohne irgendwelche Anzeichen krümmt sie sich vor Schmerz und spuckt etwas Blut. Edward reagiert schnell, trocknet sie mit dem Tuch ab und legt sie in sein Bett, holt ein paar Tücher und legt sie auf ihre Stirn. Besorgt legt er sich neben sie und versucht ihren kalten Körper zu wärmen mit seinem eigenen. 

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Das nächste Kapitel kommt irgendwann die Woche xD hab echt zu tun mit meinem Cosplay etc


Wörter: 1135

Assassin's Creed - Stories~Where stories live. Discover now