Unconditional (Love)

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Ich nahm gerade meinen Füller wieder in die Hand, als ich hörte wie Daehyuns Stuhlbeine über den Boden schabten. Er war näher zu mir herangerutscht sodass wir Schulter an Schulter saßen und blickte mich verschmitzt an.

„Na los, arbeite weiter, es ist erst halb zwei."

Nicht ganz so sanft stieß ich seine Schulter mit meiner an und warf ihm einen warnenden Blick zu. Wenn er mich auch nur irgendwie von der Arbeit abhielt, dann würde ich kurzen Prozess mit ihm machen und ihn auf die Sitzecke am anderen Ende des Raumes verbannen.

Doch Daehyun blieb die ganze Zeit ruhig neben mir sitzen. Die Seite an der unsere Körper sich berührten war angenehm warm und ich konnte seinen regelmäßigen Atem neben mir hören. Hin und wieder hob ich die Augen um zu überprüfen, ob er schon eingeschlafen war, doch jedes Mal, wenn ich ihn anblickte, erwiderte er den Blick oder betrachtete konzentriert meine Formulare.

Eineinhalb Stunden später klatschte ich den letzten Ordner auf einen wackeligen Berg von Dokumenten. Die Uhr an meinem Handgelenk zeigte an, dass es kurz vor drei war. Neben mir streckte sich Daehyun ausgiebig und stand dann schwungvoll auf. Ich hatte plötzlich Gewissensbisse, weil der Daehyuns Stuhl alles andere als bequem war und schwor mir noch vor seinem nächsten Besuch einen mit extra weichen Sitzpolstern zu besorgen.

„Bist du bereit? Ich hoffe du hast immer noch Hunger."

Er war schon an der Tür und wartete geduldig, bis ich das Licht ausmachte, sodass der Raum nur noch von der hellen Skyline illuminiert wurde. Jetzt wo es dunkel war, erlaubte ich es mir endlich das Lächeln auf meinen Mund zu lassen.

Mal ehrlich, was für ein seelisches und körperliches Wrack wäre ich ohne Daehyun geworden?

Nicht, dass ich jemals vorhatte ihm das zu sagen. Doch ein dankbarer Blick auf sein spärlich beleuchtetes Gesicht genügte, um zu sehen, dass ich das gar nicht musste. Er wusste es. Alles. Und seltsamer Weiße war das für mich ok.


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Nun, zwar sagte ich ja bereits, dass alles ok war, aber ganz so war es nun auch wieder nicht. Hatte ich mich vorher von Daehyun ferngehalten um ihn aus meinem Kopf zu bekommen, so war das jetzt nun schwer möglich. Und wisst ihr was? Ich hatte ihn immer noch in meinem Kopf, noch mehr als vorher, wenn das überhaupt möglich war. Er schlich sich in jede Erinnerung, jeden Gedanken und jedes Gefühl, ja sogar in meinen Träumen ließ er mich nicht in Frieden und mal ehrlich, selbst ich bin manchmal bloß ein einfacher Mann mit einfach Bedürfnissen.

Unser erster Kuss, verlief spektakulär unspektakulär, dennoch war es der beste Kuss den ich jäh hatte. Ich war bei Daehyuns neuer Wohnung vorbeigefahren um Daedae bei ihm abzuladen, damit er nicht alleine zu Hause war. Schon in den letzten Tagen, war mir aufgefallen, dass sich wieder etwas in der Luft geändert hatte. Eine gewisse Spannung lag in der Luft die mir auf den Brustkorb drückte und meine Sicht auf Daehyun mikroskopisch scharf machte. Jeder Blick von ihm, jedes Lächeln fuhr mir prickelnd über die Haut und lag mir süß auf der Zunge.

Als ich also in dem großen Penthouse stand und Daehyun dabei beobachtete wie er versuchte Daedaes feuchten Küssen zu entgehen, wurde das Gefühl plötzlich unerträglich. Ohne wirklich groß darüber nachzudenken, überbrückte ich den spärlichen Abstand zwischen uns und kam kurz vor ihm zum Stehen. Überrascht blickte Daehyun auf, schob Daedae ein letztes Mal sanft aber bestimmt zur Seite und erhob sich. Wie immer lächelte er und wartete darauf, dass ich etwas sagte.

Aber nicht mit mir.

Ohne zu zögern lehnte ich mich in einer fließenden Bewegung vor und presste meine Lippen auf seine. Ich sah, wie sich seine Augen überrascht weiteten, ehe er sich entspannte und den Druck erwiderte.

Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now