Dracula

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Eine Woche. Sieben Tage. 168 Stunden. 25 200 Sekunden, bis zu Daehyuns Abreise.


Gemächlich schlenderten wir durch den Park. Der Herbst hatte die Bäume mit einem feurigen Rot überzogen.


Daedae sprang vergnügt von einem Blätterhaufen zum nächsten und jagte mit hundlicher Freude den herab segelnden Blättern hinterher.


„Der Direktor wird da ebenfalls mittanzen. Ich möchte mir erst gar nicht vorstellen wie das ausschauen wird", lachte Daehyun gutgelaunt.


Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen lauschte ich nun seit gut einer halben Stunde seinen Erzählungen über den bevorstehenden Schulball. Noch bevor er es sagte, wusste ich schon, dass er mit A Yeon zusammen dort hingehen würde. Sie würden toll aussehen. Er in einem schwarzen Anzug – den er natürlich von mir bekommen würde – und sie in einem langen Kleid.


Ich persönlich würde dafür sorgen, dass sie das schönste Paar der Schule werden würden, selbst wenn ich Himchan zu Rate ziehen musste.


„Du kommst doch auch?"



Ganz aus meinen finsteren Plänen gerissen blickte ich kurz verwirrt und blinzelte kuhäugig in die klare Herbstluft, ehe ich welpenäugig einen traurigen Blick auf Daehyun warf. Klar hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt auf dem Ball aufzutauchen und einen Blick auf einen tanzenden Daehyun im Anzug zu werfen, doch die Tatsache, dass nicht ich sein Tanzpartner wäre und ich Daehyun an dem Abend nicht im Weg stehen wollte, ließ mich die Gelegenheit mit meiner grauenvollen Tante an eben diesem Abend Dinner zu essen, beim Schopfe packen.


„Tut mir Leid, meine Tante verlangt von mir mit ihr zusammen essen zu gehen. Sie ist nicht gerade eine Frau, der man etwas abschlagen sollte."


Ich zwang meine Mundwinkel ein wenig nach oben und brachte somit ein entschuldigendes Lächeln zustande. Als ich Daehyuns enttäuschten Blick sah zögerte ich und kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe herum.


„Vielleicht", begann ich stockend und sofort ruhten Daehyuns Augen wieder auf mir, " vielleicht, wenn ich ihr früh genug entkomme, dann könnte ich ja noch vorbeischauen."


Daehyun Mund verzog sich zu einem dieser Grinser die ich früher so gehasst hatte. Er brauchte nicht zu wissen, dass ich nicht vorhatte zu kommen.






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Leicht genervt blickte ich auf das Bild vor mir. Meine Augenbrauen waren leicht gerunzelt und ich tippte mit dem Finger immer wieder gegen die grüne Marmorsäule zu meiner Linken. Ich verlagerte mein Gewicht auf den anderen Fuß und wandte den Blick ab.

Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt