Some things are meant to be

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So, Daehyun war schwul. Meine Tante wollte ihn doch nicht mehr adoptieren und ich musste weiterhin jemanden heiraten. Die Welt war fast beim alten und ich taumelte weiterhin wie ein Zombie von einem Meeting zum Nächsten.

Daehyun, welcher wie er mir später gesagt hatte, nie wirklich Zweifel an meiner Akzeptanz für ihn hatte, war weiterhin derselbe.

„Um ehrlich zu sein, hab ich damit gerechnet, dass mich deine Tante sofort aus dem Haus schmeißen würde, oder so...", sagte er eines Tage aus heiterem Himmel.

Ich, der gerade das Bücherregal meines Vaters sortierte, musste mir den Hals verrenken um ihn anzusehen.

„Na. Sie hat prinzipiell nichts gegen schwule", ich nieste einmal als mir der Staub in die Nase stieg, " nur sind sie nicht gut fürs Geschäft. Du verstehst?"

Daehyun ließ ein unmenschliches Grunzen verlauten und schüttelte den Kopf.

„Ja klar. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass es ihr nur um die Arbeit geht."

Fast schon entschuldigend zuckte ich mit den Schultern und machte mich weiter daran Buchreihe um Buchreihe von Staub zu befreien. Natürlich war es meiner Tante egal was für Vorlieben man hatte, solange sie nicht die Karriere beeinflussen konnten. Und schwul sein war definitiv etwas, dass einem in meiner Welt nicht wirklich weiterhalf.

Ein Grund warum ich nie jemandem von meinen Gefühlen erzählen würde. Abgesehen davon hatte ich sowieso nicht das Bedürfnis mich jemandem mitzuteilen.

So, natürlich gehe ich jetzt mal auf die offensichtlichste Frage ein die sich jetzt sicher jeder stellt. Daehyun ist schwul, du magst Daehyun, was nun?

Nun, diese Frage war mir klarerweise auch schon durch den Kopf gespukt und auch ich hatte leider noch keine Antwort drauf. Ein Hindernis war jetzt natürlich mal beseitigt. Die Tatsache, dass ich ein Mann war. Jetzt blieben nur noch Daehyuns heimlicher Liebhaber, meine Welt und meine Unfähigkeit eine Beziehung zu führen.

Ich spürte Daehyuns bohrenden Blick im Nacken und tat mein Bestes ihn zu ignorieren. Mir war klar, dass ihn mein unsanfter Rempler im Auto vor ein paar Tagen nicht wirklich reichte, aber um ehrlich zu sein hatte ich nicht wirklich Lust dieses Gespräch zu führen. Immerhin gab es nichts zu sagen.

„Dir macht es wirklich nichts aus?"

Daehyuns Stimme war nun ernst. Mir war klar, dass er sofort ausziehen würde, würde ich auch nur einen Piepser der Unbehaglichkeit von mir geben, doch ich tat nichts der Gleichen und unterdrückte ein Seufzen und einen weiteren Nieser.

„Nein, ich bin ja nicht meine Tante."

„Ok."

Und damit war die Sache gegessen.


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Es war Oktober. Die Sonne hatte noch ein letztes Mal ihre Kräfte gesammelt und schenkte uns noch einen letzten warmen Tag, bevor es nun endgültig kalt werden würde. Genießerisch hatte ich die Augen geschlossen und ließ die warmen Sonnenstrahlen meine Nase kitzeln. Neben mir saß Daehyun in genau der gleichen Position und hatte die Füße von sich gestreckt.

Ein wohliges Seufzen bahnte sich den Weg zwischen meinen Lippen hervor und ich badete mich in dem momentanen Glücksgefühl, dass ich empfand. Ein leichter Wind wehte mir den Geruch von Laub und warmer Erde entgegen uns ich gab ein zweites Seufzen von mir was Daehyun mit einem kleinen Schmunzeln quittierte.

Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt