26.Kapitel

2.5K 118 3
                                    

Nachdenklich bürstete ich meine Haare, während ich über den gestrigen Tag nachdachte. Im Nachhinein kam es mir sehr komisch vor, was Ron und ich dort getan hatten. Aber warum hat es sich so gut angefühlt?

Es lag nur an diesen Vampirzeugs! Jasper und er hatten es letztes Jahr auch nicht anders gemacht.

Seufzend nickte ich mir selbst bestimmt zu. Das nächste Mal kann ich dann auch einfach Max als Ersatz nehmen, nur musste ich dafür unbedingt unser Verhältnis zueinander besser pflegen, welches ich in letzter Zeit sehr vernachlässigt hatte.
Noch ein Seufzer entwich mir, während ich mich im Spiegel ansah – wenigstens sah ich akzeptabel für die Schule aus.

Aber warum war ansonsten alles gerade so kompliziert?

Schnell verdrängte ich die Gedanken, es war schon schlimm genug, dass ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr jagen war und ich in der ersten Stunde Physik mit Linley hatte. Da ich bei ihm sowieso schon einen schlechten Ruf hatte, beeilte ich mich besser aus dem Haus zu kommen.

Als ich die Tür aufschloss, schlug mir die kalte morgendliche Winterluft entgegen. Nebelschwaden tauchten die Stadt in ein mysteriöses Licht. Zögernd ging ich in die düstere Landschaft hinaus und atmete die kühle Luft ein, welche man beim Ausatmen sogar sah, so kühl war es. Grummelnd fing ich an Richtung Schule zu stapfen. Max war natürlich ohne mich losgefahren, weil wir noch immer nicht allzu gut aufeinander zu sprechen waren, aus welchem Grund auch immer.

Als ich bei der Kastanienallee nach dem kleinen Park neben unserer Wohnsiedlung ankam, beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl. Dabei sahen die kahlen Kastanienbäume aus wie an jedem anderen Frühwintertag. Plötzlich aber fing an ein ganz feiner Wind zu gehen, fast nicht spürbar. So als ob er nur um mich wehen würde. Mich umfliegen würde. Nervös sah ich mich um. Nein, hier war definitiv niemand. Trotz dieses Faktors war ich noch immer beunruhigt. Mich beschlich die ganze Zeit das Gefühl beobachtet zu werden. Nur wer würde mich beobachten wollen?

Besonders um die unmenschliche Uhrzeit. Jeder normale Mensch schlief hier doch noch!

Der feine Wind hatte mittlerweile letzte vereinzelte Blätter um eine der Kastanien aufgewirbelt und dort blieb er auch. Es schien als würde er auf mich warten, doch durch den Nebel erkannte ich auch nichts Besonderes an diesem Baum. Ach, was redete ich mir denn überhaupt ein? Es konnte nur die komische Wettersituation der Grund sein und ich ging hier fast am ganzen Körper zitternd durch eine Kastanienallee.

Mit neu – erfassten Selbstbewusstsein schritt ich nun voran und hohen Hauptes an dem Baum vorbei.

Ja, dies wäre der Plan gewesen.

Plötzlich wurde der Wind stärker und ich blieb wie versteinert stehen. Mein Gehirn wollte, dass ich weitergehe, doch ich rührte mich kein Stück. Gebannt, ja fast wie hypnotisiert sah ich auf den Stamm. Plötzlich vernahm ich eine schwarze Gestalt hinter diesen – leider fast nicht erkennbar durch den Nebel. Langsamen Schrittes wurde sie immer deutlicher. Mit der Zeit sah ich auch Körperproportionen. Keine Frage, es handelte sich hierbei wirklich um eine Person? Oder hatte ich schon Halluzinationen?

„Miranda.", säuselte es.

Es war vorbei. Warum geschah es genau mir? Warum?
Mein neues Selbstbewusstsein sprang augenblicklich von der nächsten Klippe. Und weg. Am liebsten würde ich hinterher, doch tot war ich leider schon.

---------------------------------------------------------------------------------

Ein etwas anderes Kapitel - Wie hat es euch gefallen? Langsam geht der erste Teil in die finale Phase und ich arbeite mittlerweile schon an einem zweiten, also seid gespannt. :)

Grüße gehen raus,

Nyxcheen <3

Unsterblich: Plötzlich Vampir?Donde viven las historias. Descúbrelo ahora