17.Kapitel

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Max. Was machte er hier?

Ich bewegte mich gerade auf sehr dünnen Eis, was mein Geheimnis anging. Jetzt hieß es kreativ werden. Doch wie sollte ich ihm das hier erklären? Dumm war mein Bruder ja nicht.

„Hinter..äh..Hinter dir! Wer ist da hinter dir?" Und er hatte mein Opfer auch schon gesessen.

Tja, du sitzt knietief in der Scheiße.

Oh ja. „Also, also.. Er ist ein Freund von mir?" Das glaubte ich ja wohl selber nicht.
„Klar doch, Miranda! Lüg mich doch nur weiterhin an. Wir waren mal ein Vorzeigebild für Geschwister und du verschließt dich jetzt immer mehr." Er kam näher und ich sah genau die Enttäuschung in seinen Augen. Jetzt übertreibt der aber.
Dann sah er auch noch den Typen hinter mir genauer an – Der Abend konnte nicht besser werden. Zum Glück hatte dieser noch nicht viel gesagt, wohl weil er noch immer von dem geschockt war, was eben passiert war. Doch Max konnte seine Klappe nicht halten: „Miranda, der ist verletzt! Siehst du nicht das ganze Blut?! Sag mir nicht, dass du das warst? Ich meine, wie?!" Langsam wurde es eng für mich.

Rede doch einfach drauf los.

„Also..äh..also lustige Geschichte! Ich ging da so durch den Park und wollte ihm helfen, wegen dieser Wunde... Dann kamst halt du her." Wie war das nochmal – Ich kann gut lügen? Jetzt musste ich spontan werden, denn das nahm er mir sicher nicht ab. Er sah mich ohnehin schon so skeptisch an. Vielleicht sollte ich einfach etwas machen, was ihn die letzte halbe Stunde vergessen lässt. Ich würde es nie bei ihm machen, wenn es nicht absolut nötig wäre, aber ich wollte nicht, dass er mein Geheimnis so erfährt. Ich war eine blutsaugende Bestie. Das war die Wahrheit. Dann wäre ich nicht mehr seine kleine Schwester. Er würde mich verabscheuen oder vielleicht würde er es mir gar nicht glauben und mich in die nächste Psychiatrie einweisen lassen. Ein Angstschauer durchlief meinen Körper bei den Gedanken.

Tue, was du tun musst.

Darauf drehte ich mich blitzschnell zu meinem Blutspender um und hatte wohl noch nie so schnell die Gedanken verändert. Dann schubste ich ihn weg, damit nur mehr Max und ich hinter dem Baum waren.
Ich sah ihn intensiv mit meinen derzeitigen blutroten Augen an und sah, wie sein Mund vor Erstaunen zuklappte.
„Max." Wie in einer Trance nickte er und starrte gebannt in mein Gesicht.
„Du warst die letzte halbe Stunde im Park, da du deine Schwester gesucht hast. Du hast sie aber nicht gefunden. Hast du das verstanden?" Völlig neben sich nickte er. Es tat mir im Herzen weh und ich spürte, wie eine Träne mein Auge verlies. „Geh jetzt wieder nach Hause, Max." Noch ein Nicken seinerseits, während er sich umdrehte und langsam wegging.

Mit Tränen in den Augen sah ich ihm hinterher. Ich hatte meinen eigenen Bruder angelogen, war nicht vorsichtig genug und hatte ihn auch noch manipuliert. Wie dumm war ich eigentlich?

Sehr dumm.

Meine Beine brachten mich aus dem Park raus und führten mich wie von selbst zu einem bestimmten Wohnhaus. Ich musste jetzt unbedingt mit jemanden reden, der es vielleicht verstehen könnte. Jasper war auf einer Geburtstagsfeier und außer ihn kannte ich hier in der Nähe genau einen Vampir, vor dessen Haustür ich jetzt stand.

Zitternd drückte ich die Klingel, auf welcher „Leyson" stand. Ich wusste selbst nicht einmal, wieso ich das tat. Im Nachhinein würde ich sagen, ich stand völlig neben mir und hatte meine Tat nur zu sehr dramatisiert. Doch es erschien mir an dem Zeitpunkt richtig.

„Wer ist da?", ertönte Ron's Stimme dann aus derGegensprechanlage.
„Miranda. Bitte mach auf.", krächzte ich.
Verwundert atmete er auf und ich hörte das Surren der Tür.

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Wuhu ein Update! :D
Falls euch Rechtschreib -; Tippfehler oder ähnliches auffällt, könnt ihr das gerne schreiben. Auch Kritik, Feedback und Votes sind bei mir gern gesehen! :)

Grüße gehen raus,
Nyxcheen <3


Unsterblich: Plötzlich Vampir?Où les histoires vivent. Découvrez maintenant