28. Kapitel

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-Sam-

Mein Kopf brummte, meine Gedanken schwirrten in einer Achterbahn herum, meine Hände krallten sich in den Boden, meine Knie hatten nachgegeben.

Tief durchatmen!

Nein, das konnte ich nicht. Dann würde ich mich verschlucken.

Ich spürte, wie der Schweiß sich auf meine Stirn bildete, meine Wangen rot wurden. Mir wurde so unfassbar heiß.

Richtig überlegen, was passiert war oder was ich gerade machte, konnte ich nicht.

Wie kam das, dass ich mich gerade so gut gefühlt hatte und ich mir jetzt die Seele aus dem Leib kotzte?

Ich würgte weiter, wollte, dass es endlich aufhörte.

Meine Kehle schien auszuleiern, mein Magen drehte sich einmal um, meine Lungen schienen gefüllt zu sein mit surrenden Insekten. Ich bekam keine Luft mehr!

Dieser ekelhafte Geschmack in meinem Mund, dieses Brennen in meinem Hals brachte mich zum Verzweifeln.

Seitdem Jan und ich die Rollen getauscht hatten, ging es mir fast permanent schlecht! Ich hatte einfach seit vorgestern einen riesigen schwarzen Klumpen in mir, der mich von Stunde zu Stunde einfach immer und immer weiter von innen auffraß. Und von Tag zu Tag schien er immer mehr Besitz von mir zu ergreifen. Aber etwas dagegen tun konnte ich nicht.

Ich konnte nur warten, bis alles zu ende war. Meine Alpträume, meine Angst, mein innerer Kampf, mein plötzlicher Rückschlag.

Als ich spürte, wie ich nur noch Luft würgte, dass mein Magen sich weigerte, sein letztes Hab und Gut herzugeben, versuchte ich mich langsam wieder aufzurichten.

Ich saß auf meinen Beinen, kniff die Augen zusammen, kämpfte gegen dieses verdammte Schwindelgefühl an.

Auch wenn ich die Augen geschlossen hatte, hatte ich das Gefühl, alles würde sich drehen. Für einen kurzen Moment wusste ich noch nicht einmal, wo oben und unten war.

Meine Hand griff hinter mich, zwischen meine Waden, stütze sich am Boden ab, sodass ich nicht nach hinten schwankte.

Mit der anderen Hand fuhr ich mir über die Stirn, wischte mir den Schweiß von meiner heißen Haut.

Okee, der Brechreiz hatte mich verlassen, Schwindel würde mich bestimmt auch gleich in Ruhe lassen.

Nur steckte dieses seltsame Gefühl noch tief in mir. Dieses Gefühl, dass mir zubrüllte, dass das falsch war. Dieses Gefühl, als ob sich Jans Körper gegen meine Seele sträubte.

„Jan? Kommst du? Wir wollen los!“ schallte es durch den Wald.

Ich stützte mich an dem Baum neben mit ab und zog mich an seiner Rinde hoch.

Erst schwankte ich noch, aber dann fanden meine Füße wieder richtigen Halt.

Mit zitternder Hand griff ich zu meiner Hose und zog sie wieder ein ganzes Stück hoch, da sie fast bis zu meinen Kniekehlen gerutscht war.

Langsam tastete ich mich von Baum zu Baum, wollte kein Risiko eingehen.

Ich fuhr mir noch einmal durch die wirren Haare, wischte mir über den Mund. Ich wollte nicht, dass die Jungs sahen, dass ich mich übergeben habe - dann würde ich nur wieder mit Fragen bombardiert werden. Und nein, das konnte ich jetzt nicht. Zumal ich ja selber nicht einmal verstand, was mit mir los war.

Tief durchatmen! wiederholte ich. Ich musste meine Puls jetzt einfach unter Kontrolle bekommen, konnte nicht mit rasendem Herzen auf die Wiese zurückkehren.

Langsam hatte sich mein Kreislauf wieder aufgebaut und ich musste die Bäume nicht mehr halb umarmen, um Halt zu finden.

Okee, ganz ruhig, Sam! Lass die nichts anmerken, dann werden sie dir auch glauben! redete ich mir ein.

„Da bist du ja!“ rief Cengiz mir zu.

Cheng lehnte an seiner Motorhaube, Andre stützte sich auf die offene Fahrertür seine Wagens und Cengiz stand mit Jan mitten auf der Wiese.

„War pinkeln.“ rief ich und war froh, dass mir dadurch nicht wieder schwindelig wurde.

„Warum sind deine Knie denn so dreckig?“

Mein Blick hauchte zu meiner Hose die wirklich an den Knien zwei riesige Erdflecken hatte.

Dabei fiel mir ein, dass meine Hände ja auch schrecklich aussehen mussten.

Als ich einen unauffälligen Blick auf meine Finger warf, sah ich, wie sich die Erde nur unter meinen kurzen Fingernägeln sammelte, meine Haut aussah, als hätte ich in Schlamm herumgewühlt.

Schnell schob ich sie in meine Hosentaschen. Ich wollte nicht, dass die Jungs das mitbekamen.

„Hab mich gemault. Bin über ne Wurzel gestolpert.“ log mein Mund los.

Cengiz machte noch eine Bemerkung, auf die er und Andre sofort glucksten, ich aber nicht verstehen konnte. Dann setzte er sich neben Andre ins Auto.

Jan blieb noch auf der Wiese stehen, wartete auf mich.

„Alles gut?“ raunte er mir zu.

Nein, er sollte auch nicht mitbekommen, was passiert war. Er würde sich nur Sorgen machen.

„Ja, alles gut. War ja nur pinkeln!“ Ich lächelte ihn schwach an.

„Du lügst. Du hast dich übergeben.“

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Heyy Leute....

Ich hab das Gefühl, dass diese FF nicht so gut bei euch ankommt....die Votes werden teilweise immer weniger - vorallem im Vergleich zu den Reads...

Habt ihr vielleicht was auszusetzen oder Verbesserungsvorschläge? Ich würde mich für jede Antwort freuen :') <3

Vielleicht auch ne Vermutung weswegen es Sam so schlecht geht? ^^

Wunderschönes Wochenende euch <3

Lg Rieke

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now