26. Kapitel

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-Jan-

„Sam?"

Ich scrollte weiter durch meine Nachrichten und überlegte, was ich den Leuten, was überwiegnend Mädchen waren, so antworten sollte.

„Sam!"

Ich drehte mich auf meinem Stuhl um.

Es war ja ich, von dem etwas verlangt wurde! Wie lange das in meinem Hirn herum schwirren musste, bis ich es verstanden hatte.

Dann registrierte ich, dass Andre an der Treppe stand und mich ansah. Und dann kam es auch in meinem Kopf an, dass hinter mir ja mein Facebookprofil offen war!

Fuck.

Ich drehte mich schnell um und loggte mich aus. Hoffentlich hatte Andre meinen Namen oben in der Leiste nicht gesehen.

„Alter, du hast ja viele Nachrichten!" lachte er und ich hörte am Knarren der Dielen, dass er auf mich zu kam.

„Ähm...ja." Mein Puls ging rasend schnell und ich ballte meine Hand kurz zur Faust, drehte mich dann aber wieder um. „Werde in Gruppen immer so vollgespamt."

„Das kenn ich nur zu gut!"

Ich weiß, Andre. Ich weiß. Ich seufzte innerlich.

„Ich wollte die eigentlich nur Bescheid sagen, dass wir jetzt los wollen, um ‚Like a Boss' zu drehen. Willst du mit?"

Ob ich mit wollte? Ich musste mit! Sam kam doch nicht ohne mich klar! Sie wusste doch noch gar nichts über unsere Formate!

„Klar, ich würde gerne mal sehen, wie ihr so dreht und so!" Ich stand vom Stuhl auf und hätte mich gerade wieder einmal selber ein Messer ins Bein rammen können, meinem besten Freund so ins Gesicht zu lügen. „Ich sag gleich mal Jan Bescheid!"

Ich musste mich unbedingt mit Sam austauschen! Ansonsten würde der Dreh heute so was von abstürzten!

„Okay, ich starte schon mal das Auto, Cengiz holt schon die Sachen." Andre lächelte mich an und drehte sich bei meinem Nicken wieder zur Treppe um und verließ den Raum.

Stop. Dieses Grinsen meines besten Freundes kannte ich!

Er wollte wohl doch nicht....

Nein!

Ich stand von meinem Stuhl auf und schob diesen irren Gedanken in meinen Hinterkopf.

Ich würde jetzt erst mal Sam holen und mich mit ihr kurzschließen, ihr erst mal alles über unsere Kamera erzählen.

Nachdenkend, was wir jetzt machen sollten, ging die Treppe hinunter, schlurfte zu meiner Tür und klopfte. „Sam?"

Vollkommen ahnungslos öffnete ich die Tür, stolperte aber sofort wieder in paar Schritte nach hinten.

Völlig erschrocken starrte ich auf Sams panischen Blick und dann auf ihr klingelndes Handy, das sie mir geradewegs in die Fresse hielt.

„Ich hab 'ne Sprachnachricht abgeschickt und du musst jetzt sagen, dass war der Freund bei dem ich wohn'!" Ihre Worte kamen so schnell aus ihr gesprudelt, dass sie sich noch in ihrem Mund überschlugen.

Völlig perplex nahm ich ihr das Handy ab und nahm das Telefonat ab. „Hallo?" sagte ich, als ich noch nicht mal das Handy an meinem Ohr hatte.

„Sam? Ist das da Jan?"

Ich brauchte erst mal ein paar Momente, um überhaupt zu verstehen, was hier gerade abging. Ich schaute zu Sam, die sich an den Türrahmen stützte, weil anscheinend sofort aufgesprungen war, von wo auch immer sie saß, und mit mir gemeinsam die Tür aufgemacht hatte. Ihr Blick war panisch, hilfesuchend.

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now