10. Kapitel

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-Sam-

„Jan?“

Ich stöhnte. Nein, nicht schon wieder! Ich wollte nicht schon wieder verlangt werden. Es war so anstrengend, Leuten etwas vorzulügen, dass man selber nicht glaubte.

„Ja?“ rief ich zurück, obwohl die Tür von Jans Zimmer geschlossen war. Aber Cengiz würde mich trotzdem hören.

„Wollten wir nicht ‚Let’s Draw‘ heute aufnehmen?“

Ich sah blitzschnell zu Jan herüber.

Was war ‚Let’s Draw‘?

Er nickte schnell, zeige mir dass ich Cengiz’ Frage bestätigen sollte.

„Ähm…ja! Ich komm gleich!“ brüllte ich und meinte noch ein leises „Okee“ zu hören.

„Was zum Teufel ist ein ‚Let’s Draw‘?" fragte ich Jan hysterisch.

Doch Jan hob die Arme und ließ sie langsam sinken, atmete dabei übertrieben tief aus - was mich seltsamerweise beruhigte.

„Alles gut, ganz ruhig!“ murmelte er leise.

Dann setzte er sich etwas näher zu mir, an sein Bett.

„Also…“, fing er langsam an, „das ist so ein Format, das wir haben. Da bin ich - also du… - der Moderator und die Stoppuhr. Du stellst eine Frage, die ich schon heraus gesucht habe und der, der zuerst richtig antwortet bekommt Fünf Bonussekunden. Und bei der zweiten und dritten Frage in der zweiten und dritten Runde immer Zehn Bonussekunden. Man hat immer dreißig Sekunden Zeit ein Bild zu dem Thema zu malen, das ein Kommentar vorgibt - welche ich auch schon vorbereitet habe. Die letzte Runde wird eine Fusion, sprich; zwei Kommentare verschmolzen. Alles verstanden?“

Jan sah mich eindringlich an.

In meinem Kopf ratterte es. Das, was er gerade gesagt hatte, musste ich erstmal verarbeiten und registrieren.

Dann nickte ich. „Okee.“

Ich stand auf. „Stop! Bist du denn dabei? Ohne dich schaffe ich das doch nicht!“

„Ich komm mit hoch. Denkst du, ich lass dich da alleine zwischen den beiden Affen? Als wenn…!“ Jan lachte, was mir wieder die Last von den Schultern nahm. Allein, dass er versuchte die Situation aufzulockern, machte mich optimistischer.

Wenn er mich beruhigte, mir sagte, was ich machen sollte und lachte, kam in mir wirklich für eine kurze Sekunde der Gedanke auf, wir könnten doch alle an der Nase herumführen!

„Jan, jetzt komm!“ hörte ich Andres ungeduldige Stimme.

„Jaha!“ brüllte ich zurück, wagte einen Blick zurück zu Jan, der mir nur aufmunternd zu nickte.

Ich atmete tief durch.

Ja, ich würde das schaffen! Ich hatte Jan dabei…was würde mir schon groß passieren? Zur Not würde was herausgeschnitten werden!

Ich stieg die Treppe herauf, die Jan mir vor knapp einer viertel Stunde unauffällig gezeigt hatte - sowie den Rest der Wohnung.

Oben legte Cengiz schon die Blätter bereit auf den Tisch und schob alles andere an die Seite, oder eher legte er es auf den Boden, die Kamera stand schon auf dem Stativ bereit, Andre lag auf dem Sofa.

Aber als Jan und ich das Zimmer betraten stand er auf.

„Bereit Dsche Dsche?“ fragte er.

Dsche Dsche… Das hörte sich an, wie ‚JJ‘ nur englisch ausgesprochen. Und Jans Name fing mit J an…! Ich war gemeint! Genau! Das hatten die beiden heute Morgen auch zu mir gesagt!

Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)Where stories live. Discover now