Ach wie gut, dass niemand weiß... (Apecrime FF)

22. Kapitel

-Sam-

„Alter, wenn ihr mich verarscht, dann....dann..."

„Sarah, wir fühlen mich gerade eigentlich selber ziemlich verarscht...!" nahm Jan ihr das Wort ab.

„Das kann ich mir glauben." Sarah nickte.

„Das heisst, du glaubst uns?" Ich schaute ruckartig auf und merkte, wie Jan genau zum gleichen Zeitpunkt, den gleichen Satz gesagt hatte.

„Muss ja." Sarah drehte sich zu mir um und setzte sich neben mich aus Bett. Sie musterte mich einmal von Kopf bis Fuß.

Ich hielt ihrem Blick, ohne zu atmen, stand und versuchte mich nicht zu bewegen. Ich hasste es so angeguckt zu werden. Gerade jetzt!

„Und ihr wollt jetzt die Rollen des jeweils anderen einnehmen?" fragte sie, löste ihren Blick wieder von mir, sodass ich endlich ausatmen konnte, und musterte Jan noch einmal ausgiebig.

„Ja anders geht es ja nicht! Oder soll ich mich so hinter die Kamera stellen und rufen ‚Hallo, ich bin zwar jetzt ein Mädchen, aber lasst euch davon nicht stören!'? Ich denk mal nicht, dass das was wird...!" ironisierte Jan.

Ich unterdrückte ein Kichern. So wie Jan sich da hinstellte und einen auf sich machte, obwohl er aussah, wie ich, sah einfach zu lustig aus!

Aber Schluss mit lachen! Die Situation war einfach zu ernst!

„Das stimmt....vielleicht würdet ihr damit auch erstmal durchkommen...aber der Video Day?"

Nachdem ich von Sarah wieder in die Wahrheit geholt worden war, spürte ich einen Stich in der Brust. Der Video Day.

Da würde noch richtig lustig werden! Ich hatte doch keine Ahnung von dem allem - vor allem von Jan nicht!

„Das haben wir auch schon gedacht. Wir wissen auch noch nicht, wie wir das machen sollen...!" Jan seufzte und setzte sich neben Sarah.

„Und Cengiz und Andre?" fragte Sarah weiter.

„Die wissen davon nichts.", meldete ich mich mal zu Wort, „Die denken, ich sei er und er sei ich. Ich weiß auch noch nicht, wie das weiter gehen soll, weil sie sich jetzt schon fragen, was nur mit Jan los ist." Ich lehnte mich erschöpft an die Wand bei Jans Kopfteil.

Man, diese ganzen Probleme! Und das alles nur, weil meine Freundinnen so verrückt nach Apecrime waren und mich duz ihnen ziehen haben müssen! Das wäre alles nicht passiert, wenn dieser Treff nicht gewesen wäre.

„Oha, scheiße!" hörte ich Sarah sagen.

„Das kannst du laut sagen!" Und schon wieder merkte ich, wie Jans Worte sich mit meinen deckten.

Sarah stützte ihren Kopf auf ihre Hände. „Oh man, das ist ja richtig seltsam! So was habe ich echt noch nie irgendwo gehört!"

„Und genau deswegen darf das niemand wissen! Wir würden ins Labor kommen, in eine Gummizelle oder sonst was!" betonte Jan noch einmal.

„Jaja, ich weiß! Ich werde es auch niemanden erzählen! Aber das ist einfach...also..." Sarah seufzte und versuchte die ganzen Eindrücke auf sich wirken zu lassen.

Ich wischte mir einen weiteren Tropfen aus dem Gesicht, der sich wieder zu meinem Kinn verirrt hatte.

„Ich...ich...sollte mal hoch zu...Cengiz... der wartet doch bestimmt schon!" stotterte Sarah und stand vom Bett auf.

Ich nickte. „Okee."

„Danke, Sarah!" Jan sah zu ihr hoch.

„Wofür?"

„Dafür, dass du uns nicht für hirnaporiert hältst!" Jan lächelte.

„Und sorry, dass wir dich damit so überrumpelt haben." setzte ich noch dahinter, bereute es aber sofort - das hatte sich ja richtig bescheuert angehört!

„Ach kein Ding." War das jetzt auf die Entschuldigung gemeint oder auf das ‚Danke'? Vielleicht sogar auf beides?

Ich seufzte innerlich. Ich sollte wirklich aufhören mir wegen jedem Scheiß Fragen zu stellen! Das war nicht gut für mich.

Sarah lächelte uns noch einmal an, ging zu Tür und blieb, genauso, wie Andre, dort kurz stehen. „Ihr schafft das. Ihr könnt auf mich zählen." sagte sie noch und war dann so schnell aus der Tür raus, dass wir uns dafür nicht einmal bedanken konnten.

„Meinst du, sie sagt es trotzdem Cengiz?" fragte ich Jan. Ihr überstürzter Abgang hatte mich etwas zweifelnd gemacht. Ich hätte es immer noch lieber Andre gesagt! Ich kannte Sarah ja noch nicht einmal! Andre jetzt vielleicht auch erst seit 24 Stunden, aber mit ihm fühlte ich mich einfach verbundener!

„Nein. Das glaub ich nicht! Sarah kann man vertrauen!" sagte Jan sicher.

Und diese Sicherheit in seiner Stimme beruhigte mich. Er klang sehr überzeugt - also würde Sarah auch nichts sagen.

Chill Sam, chill!

Ich atmete tief aus. Das wird schon! Wir haben die Last jetzt nicht nur auf unseren eigenen Schultern und würden jetzt nicht vollkommen abstürzten! Das wird...hoffentlich.

_________________

Sorry das es so spät wurde :/

Genießt den warmen Sonntag :o) <3