coin for the win (Harry Styles)

chapter 36 where butterflies fly away

"Du weißt, das er sich nicht melden wird, oder?" Ich nickte, auch wenn ich etwas überrascht über den plötzlichen Themenwechsel war. "Tut es dir weh es zu wissen?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Hör auf mich anzulügen Baby." Wiederspruch war zwecklos, dafür kannte er mich zu lange. 'Hör auf dich selbst und andere zu belügen. Jeder weiß es schon bevor du es weißt. Nur weil du so stur köpfig und dumm bist Lillian.' Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen die kühle Betonwand. 

"Ich habe mich damit abgefunden Ash. Mehr muss ich auch nicht." Er nickte und schwieg einen Moment lang. "Ich habe ihn mehrmals vor den Kopf gestoßen, einfach so. Ich schätze es sehr, dass er mir immer wieder verziehen hat, es vergessen hat. Aber irgendwann kann man einfach nicht mehr vergessen. Es geht nicht mehr." Die letzten Worte flüsterte ich nur noch. Ashtons Blick wirkte gequält als er auf mich zukam. Ich wusste, dass meine Worte ihn zutiefst verletzt hatten. "Betrifft..." Er brach ab und blieb ein paar Schritte vor mir stehen. "Betrifft deine Aussage uns beide?" Seine Stimme war dünn. Er hatte Angst vor meiner Antwort.

"Ich bin bereit zu vergessen." Gab ich müde von mir und erhob mich langsam von meinem Platz. Seine Augen strahlten als er die letzten Schritte zu mir kam und mich umarmte. Es tat Ash wirklich leid, das merkte man an seinem ganzen Verhalten, denn so etwas konnte man nicht spielen. Der beste Schauspieler auf der ganzen Welt könnte die wahre Liebe nicht vorspielen. Ich entspannte mich langsam in seinen Armen, wurde sicherer, vertrauter. Die alten Zeiten, die schlimmen Zeiten, sollten sie wirklich vorbei sein?

Ashtons Griff um meine Taille wurde stärker. "Lil." Seine Stimme war rau als er meinen Namen flüsterte. Ich spürte, wie sich langsam eine Gänsehaut über meine Oberarme zog. Ich liebte es wie er meinen Namen aussprach, In seinem Mund klang mein Name so richtig auch wenn mein Verstand mir jahrelang etwas anderes aufgezwungen hatte.

"Bitte. Erlös mich davon." Ich konnte nicht. Konnte ihm nicht sagen, dass er mich küssen sollte, das wir mehr als Freunde werden konnten, denn das durften wir nicht. Langsam, ganz langsam wanderten Ashtons Finger meine Taille auf und ab. Er drückte mich Richtung wand, und ich? Ich tat nichts. Mein Mund fühlte sich an wie zugenäht und meine Kehle wie zugeschnürt. Mein Körper wollte es. Aber mein Geist machte mir einen Strich durch die Rechnung. So wie immer.

"Sag mir, wenn ich aufhören soll Baby." Flüsterte er gegen mein Ohr und küsste es zärtlich. Ich erschauderte. Die schönsten Momente in Ashtons und meiner Beziehung flackerten vor meinem Inneren Augen auf: Das aller erste Mal Sex mit ihm. Wie zärtlich er gewesen war, wie sehr er mich angebetet hatte. Ich hatte mich wie eine Göttin gefühlt. Ich wusste, wie gut es mit Ashton war, wieso also sollte ich ihn stoppen? 'Nur Freunde du Dummkopf!' Zitternd legte ich meine Hände auf seine Brust. "Nicht." Keuchte ich mühsam hervor. 

Frustriert stöhnte Ashton auf und lehnte sein Gesicht an meins. "Fuck ist das kompliziert." Ich hob meine Hand von seiner Brust und streichelte sanft seinen Hinterkopf. Wow, ich hätte nicht gedacht, das so etwas noch einmal in meinem Leben passieren würde. "Weißt du am liebsten würde ich dich einfach nu noch packen und ins nächste Zimmer schleppen." Ich grinste. "Du bist manchmal echt blöd Ash." Gab ich kichernd von mir. Als Zustimmung erhielt ich ein tiefes Brummen. "Das stimmt. Ich war so unendlich dumm, weißt du das?" Ich nickte und löste mich von ihm. Glauben konnte ich ihm immer noch nicht richtig. Ich brauchte Zeit. Zeit mich an alles zu gewöhnen und ich wusste schon genau wo das sein würde. Zu hause. Zu hause in Wollaston bei Granny C und bei meinen Eltern...

***

„Ashton ich fliege nach hause. Ich brauche Zeit.“ Schon zum hundertsten Mal wiederholte ich diesen Satz. Ich stand in meinem Bad vorm Spiegel und musterte mich kritisch. Er würde zusammenbrechen. „Jon! Ich kann das nicht.“ Jon saß im Wohnzimmer vor meinem Fernseher und sah sich ein Footballspiel an. Ich hörte wie er ab und zu Flüche ausstieß. Doch auf meinen verzweifelten Ausruf kam keine Antwort.