Chapter 2 where brown eyes can see the ground of my soul

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Ich saß in meiner Jogginghose und einem Top auf der Couch. In der Hand hielt ich meine Teetasse. Mittlerweile fühlte ich mich so viel besser. Es war fast so, als hätte Jonathan die Angst einfach aufgesogen. "Soll ich wirklich nicht hierbleiben? Du sahst echt gruselig aus im Treppenhaus..." Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Mein Körper spannte sich an. Automatisch schob ich seine Hand von meinem Schenkel und strafte ihn mit einem bösen Blick. Er hob beschwichtigend die Hände. Er kannte mich und meine ganze Vergangenheit. Er wusste was ich alles durchgemacht hatte und was ich aufgegeben hatte um meinem Traum ein Stück näher zu kommen. Von Anfang an hatten wir unseren Standpunkt geklärt. Ich wollte keine engen Beziehungen eingehen. Sie würden mich nur daran hindern meinen Traum zu verwirklichen. Ich wollte nur einmal in meinem Leben etwas erreichen...

"Besser du gehst jetzt. Und gruselig war dein Schatten, nicht ich! Und jetzt raus hier." Ich machte eine Geste mit meiner Hand und deutete zur Tür. "Okay und es tut mir wirklich Leid." Ich nickte beschwichtigend. "Ist schon okay Jon."

Als er vom Sofa aufstand zog er mich mit sich. Ich fiel direkt in seine Arme und verweilte dort ein paar Sekunden. Dann löste ich mich und boxte ihm noch einmal auf den Oberarm. Er war die einzige Person die an meinem Leben teilhaben durfte. Und mittlerweile wollte ich ihn nicht missen. Verdammt, genau das war es was ich eigentlich vermeiden wollte. Wenn einen hier nichts mehr hält fällt es um einiges leichter alles hinter sich zu lassen. Tja, Pech gehabt Lil. Deine eigene Schuld du Dummkopf. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich überhaupt nicht mitbekommen hatte, das Jon gegangen war. Aber das kannte er schon von mir. Ich lebte eben in meiner eigenen kleinen Welt und das war auch gut so.

Jon war nun seit fast einer Stunde gegangen und ich lag wach in meinem Bett. Alles drehte sich um Harry. Am liebsten wollte ich mich Ohrfeigen. Ich hatte mich nicht in ihn verliebt, nein. Ich fand ihn nur... faszinierend. Jap, das wars. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen, weil mich irgendetwas an ihm faszinierte. Was es war wusste ich nicht, aber ich wollte mir auch nicht zu viele Gedanken darüber machen. Ich würde ihn nicht wiedersehen. Genervt darüber das ich mir so viele Gedanken über Harry machte, drehte ich mich um und schloss meine Augen. Doch vor meinem geistigen Auge erschienen immer wieder smaragdgrüne Augen. Konnte er mich nicht einfach in Frieden lassen? Musste er sogar in meinen Träumen auftauchen? Ich grub meine Fingernägel in das Bettlaken. Ich schlug die Augen auf und starrte in dem dunklen Raum umher. Ich erkannte nur vage Umrisse der Möbel, doch trotzdem wurde ich seine Augen nicht los. Ich stöhnte und versuchte an etwas anderes zu denken. Doch Harry blieb. Müde schwang ich meine Beine aus dem kuschligen Bett und berührte den Dielenboden. Ich zuckte zusammen. Die Dielen waren eiskalt. Ich merkte wie sich eine feine Gänsehaut auf meinen Beinen und meinen Armen bildete. Ich ignorierte sie und stand auf. Ich tapste durch die dunkle Wohnung, nur bekleidet mit einem kurzen Top das knapp über meinen Hintern reichte und einer Panty. Egal, Jon kannte mich schon so...

Ich legte meine Finger um den Knauf und drückte die Tür auf. Ich trat hinaus auf den Flur und blickte auf die Wohnung gegenüber. War Jonathan noch wach? Ich zog die Tür hinter mir zu und tapste auf nackten Füßen zu Jonathans Wohnung. Leise Klopfte ich an das schwere Holz. Ich schlang meine Arme um meinen Körper um mich zu wärmen. Ich hätte mir doch etwas mehr anziehen sollen...

Die Tür ging auf und ein total verschlafener Jon, nur in seiner Boxershorts bekleidet, trat mir entgegen. "Hey." Ich lächelte ihn an. Er wuschelte sich einmal durch seine blonden Haare und musterte mich. "Womit hab ich denn das verdient?" Er scannte mich wieder von oben bis unten ab und biss sich dann auf seine Lippe. Ich rollte nur mit meinen Augen, lachte dann aber doch. "Von dir könnt ich ja wohl das selbe sagen." Dabei deutete ich auf seinen Bauch. Dort zeichneten sich unverkennbar Bauchmuskeln ab.

"Hast du noch Platz auf deinem Sofa?" Ich versuchte nicht ganz so hoffnungsvoll zu klingen und scheinbar gelang es mir ganz gut. "Tut mir leid, das Sofa ist besetzt. Da schlaf ich nämlich, weil du in meinem Bett schlafen wirst." Er machte eine einladende Geste und öffnete die Haustür noch einen Spalt weiter. Ich trat ein und begutachtete mich unauffällig in dem Großen Spiegel der an einer Wand hing. "Nein kommt gar nicht in Frage ich schlafe auf der Couch und du in deinem Bett." Hmm, eigentlich sah ich gar nicht so schlecht aus, aber das kam vermutlich vom morgendlichen joggen. "Nein Fräulein, entweder schläfst du in meinem Bett, oder wir schlafen beide in meinem Bett und da du letzteres wahrscheinlich nicht in Betracht ziehen wirst, werd ich auf der Couch schlafen. Und jetzt keine Diskussion, sonst scheuch ich dich wieder nach drüben."

Geschlagen tapste ich in sein Schlafzimmer und ließ mich auf sein weiches Boxspringbett fallen. Jon grinste zufrieden. "Falls du jetzt denkst du hast gewonnen, vergiss es!" Ich klopfte neben mich auf die Matratze und erntete damit ein noch größeres Lächeln von ihm. "Oh doch Miss, ich hab gewonnen. Ich darf echt mit dir in nem Bett schlafen? Da kann ja "Körperkontakt" - er setzte das letzte Wort in Anführungszeichen und machte damit eine Anspielung darauf, wie ich immer reagierte - bei entstehen. Das ist ja ekelhaft." Ich streckte ihm nur die Zunge raus und räkelte mich auf der weichen Matratze. Es war ja doch gar nicht so übel hier zu schlafen. Und für einen Moment hatte ich IHN vergessen. Doch kaum erinnerte sich mein Hirn daran, warum ich eigentlich zu Jon gekommen war, tauchten seine Augen wieder vor mir auf. Dieses Mal war es schlimmer. Ich sah seine Grübchen wenn er mich anlachte. Und das tat er fast die ganze Zeit. Ich unterdrückte ein genervtes Stöhnen.

Ich merkte wie die Matratze sich senkte. "Leg dich hin, es ist schon spät und Morgen kommst du dann nicht aus dem Bett." Ich grummelte in mich hienein, ließ mich aber doch von Jon aufs Bett drücken. Ich merkte wie er sich ebenfalls auf die Matratze legte und beschützend einen Arm um mich schlang. War es nicht genau das, was ich eigentlich nicht wollte? "Okay, also was ist los. Du hast es sonst immer abgelehnt bei mir zu schlafen und jetzt kommst du von alleine? Was bedrückt dich..." Er klang nachdenklich, fast so als würde er zu sich selbst sprechen.

Ich merkte wie meine Augenlieder langsam schwer wurden. Jonathans Bett war echt bequem... warum war ich vorher so dumm gewesen und hatte immer abgelehnt? 'Weil es die richtige Entscheidung war Lillian. Und das weißt du auch ganz genau.' Meldete sich mein Unterbweusstsein zu Wort. Anscheinend war es noch nicht ganz so müde wie der Rest meines Körpers.

"Nichts." Mehr gab ich nicht von mir. Ich spürte die Wärme die von Jons Körper ausging, aber irgendwie wirkte sie beruhigend auf mich. "Ja ist klar. Verarschen kann ich mich auch alleine Lil!" Ich spürte wie er die Luft verächtlich ausstieß. Direkt in meinen Nacken und sofort bekam ich eine Gänsehaut am ganzen Körper.

"Ich denke ich sollte schlafen, da ich sonst meinen Arsch morgen früh nicht aus dem Bett bekomme...?" Er seufzte tief. "Ich sag jetzt einfach nichts mehr dazu. Du wirst es mir ja sowieso nicht erzählen. Nacht Lil." Ich nuschelte noch ein kleines 'Nacht Jon' und sank dann ganz langsam in das Reich der Träume. "Irgendwann wirst du es mir erzählen." Drang Jons Stimme dumpf in mein Ohr. So wie es im Moment aussah, würde er damit Recht behalten... 

_______________________________________________________________________________ Hey Leute. Ein rießen rießen großes Danke an alle von euch. Ihr habt mich echt mit euren kommentaren motiviert. Ihr habt mich happy gemacht und dafür sag ich jetzt mal danke. Wenn ich genügend kaps hätte würde ich die euch allen widmen :D

Widmung: Danke für den süßen Kommi und iwie bin ich es dir schuldig. War ja wenn du so willst... fast Namensklau. 

Finn :)

coin for the win (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt