Chapter 23 where I miss old times

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Ich wandte mein Gesicht vom flackerndem Kerzenlicht ab und starrte durch mein großes Dachfenster. Mittlerweile hatte sich die Nacht über London gelegt und Harry hatte siech immer noch nicht bei mir gemeldet. Warum solte er auch, immerhin war es nicht seine Plicht sich ständig bei mir zu melden. Klar würde ich mich feuen, aber ich wollte nicht Klammern. 'Er kann froh sein, dass er dich zurück hat. Er sollte um dich kämpfen.' Sicherlich. Aber das tat er nicht. Und genau das gab mir zu denken.

Um mich etwas abzulenken stand ich von der Couch auf und betrat meine Küche. Ich hatte schon lange nicht mehr gekocht. Bei Starbucks gab es alles was ich brauchte und in der letzten Zeit hatte ich sowieso schon fast in dem Laden gewohnt. War täglich mehrere Stunden dort geblieben und nun sollte ich morgen frei haben? Ich konnte mich nicht freuen. Das konnte ich einfach nicht. Als ich hier herkam war mein Leben vollkommen zerrüttet gewesen und durch Ahstons auftauchen ist es nicht grade besser geworden.

Mein einziger Freund war Jon. Alle anderen waren Bekannte, ja fast Fremde für mich. Sie hatten mich im Stich gelassen als ich sie am dringendsten brauchte und das würde ich ihnen nie verzeihen können. So jemanden brauchte ich nicht. Was nützen mir Freunde die nur für mich da sind, wenn es mir gut geht?

Ich habe Jon nicht verdient, vielleicht habe ich ihn auch durch meine vielen Probleme verdorben, vielleicht ist er durch seine Liebe zu mir krank geworden und hällt es deshalb mit mir aus. Aber er ist für mich da. Wiirklich immer. Er ist der beste Freund den man sich nur wünschen kann, nein. Denn ich mir nur wünschen kann. Genau aus diesem Grund werde ich ihn nicht so einfach loslassen.

Jon hat sich einen Weg zu meinem Herzen gebahnt als es kein anderer konnte. Das verbindet uns beide. Vielleicht verbindet es mich sogar noch mehr mit ihm auch wenn es mich nur verletzlicher und angreifbarer macht. Warum sonst kann ich mich so schwer mit dem Gedanken abfinden ihn irgendwann einmal nicht mehr um mich zu haben? Trotzdem verdiene ich ihn nicht, aber ich bin selbstsüchtig genug um ihn bei mir zu halten. Wenn Jon gehen will, dann muss er das tun, kampflos werde ich ihn jedoch nicht ziehen lassen. Denn Jon ist jetzt meine Familie und ich bin eindeutig ein Teil Seiner.

Ich streckte mich um die Schranktür zu öffnen, in der sich die Töpfe und Pfannen befanden. Augenblicklich überkam mich ein schlechtes Gewissen. Sollte ich meinen freien Tag nicht lieber mit Jon verbringen, als mit Harry? Ich stellte den Topf auf die Herdplatte und klammerte mich einige Sekunden an ihr fest. Was war nur mit mir los? Ich musste eindeutig auf andere Gedanken kommen. Wenn Harry sich nicht bei mir meldete, war er selbst Schuld.

Irgendetwas war passiert. Es musste ihn so schwer getroffen haben, dass er eine Pause brauchte. Zeit für sich und Abstand von Allem. Anders konnte ich es mir einfach nicht erklären. Sonst hätte er sich um mich gekümmert. Das hatte er damals schon. Er hatte mein Kleid versaut und mir sofort ein neues gekauft. Anfangs hatte ich daran gezweifelt, dass er sich es leisten konnte. Aber jetzt, wo ich seine Geschichte kannte, kam es plausibel rüber. Seine Eltern waren reich und als Kopfgeldjäger verdient es sich bestimmt auch nicht so schlecht. Warum sonst hättte sich Harry darauf eingelassen? Er hatte Reiche Eltern, gute Anwälte. Er hätte keine Konsequenzen für seine Straftat auf sich nehmen müssen. Ihm konnte man nicht drohen. Trotzdem hatte er sich auf das Angebot eingelassen. Wieso?

'Weil er sich nicht sicher sein konnte, ob seine Eltern ihm helfen. Er wurde so oder so nie wirklich akzeptiert. Vielleicht von seiner Mutter, aber von seinem Vater noch lange nicht. Mutterliebe ist etwas was fast nie zerstört werden kann, wenn sie einmal vorhanden war. Solange er nicht glänzte, egal wie, war er das vom Vater verstoßene Kind. Herausragende Noten, tolle Freunde, ein guter Sozialer Status. Nur leider konnte er mit so etwas nie aufwarten. Er konnte sich nicht sicher sein ob seine Eltern ihm aus der Klemme helfen. Du weißt wie Harry ist.' Nein, das wusste ich nicht. Ich wusste kein Stück wie er tickte, wie er sich in bestimmten Situationen verhielt. Wir hatten noch nicht ein einziges Date gehabt. Bei uns ging es immer darum zu überleben. In unseren Welten gab es keinen Platz für eine weitere Person auf die wir aufpassen mussten. Denn jeder, der mit uns abhing, geriet gleichzeitig mit in die Schusslinie. Harry war nicht so selbstsüchtig wie ich, das wusste ich. Allein seine ganze fürsorgliche Art bestätigten meinen Verdacht.

coin for the win (Harry Styles)Where stories live. Discover now