Chapter 16 where I be a disaster

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*drei Wochen später*

Zärtlich strich ich über meinen Handballen und den immer noch verheilenden Schnitt. Ich hatte es einfach nicht geschafft mich umzubringen, ich hatte eine andere Möglichkeit gefunden um den Schmerz loszuwerden.

Nicht Essen.

Obwohl ich es nicht mit Absicht tat. Seit dem ich kein Kontakt mehr mit Harry hatte, konnte ich einfach nicht mehr essen. Zumindest nicht besonders viel.

Mein Magen fühlte sich einfach nur leer an. Berührte etwas meine Zunge fing ich an zu würgen und so kam es, das ich manchmal innerhalb von drei Tagen nur einen Apfel mühevoll in mich hineinkämpfen konnte.

Ich hievte mich aus dem Bett und versuchte nicht sofort wieder umzukippen. Das hatte ich auch in letzter Zeit ziemlich häufig. Und ich mochte es nicht. Diese ständigen Schwindelgefühle, der Selbstmordversuch und mein Körper der immer mehr abmagerte machte es mir nicht leichter, Marcel davon zu überzeugen, das es mir gut ging.

Nachdem ich im Bad angekommen war, mich geduscht hatte und meine Haut mit einem weichen Handtuch umhüllt hatte, ging es mir schon ein bisschen besser. Ich fühlte mich nicht mehr so geschwächt von der Nacht. Von der Nacht in der ich fast keinen Schlaf bekommen hatte. Von den Nächten, in denen ich zusammengekauert an der Wand im Wohnzimmer lehnte. Und von den mich immer plagenden Gedanken an die Person die mein Herz zerstört hat.

Mit immer noch tiefgründigen Gedanken machte ich mich an mein Tages Make-up und band meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen.

Ich trat vor den Bodentiefen Spiegel und öffnete mühevoll den Knoten des Handtuchs über meiner Brust. Sofort fiel es zu Boden und umspielte meine Füße.

Kritisch musterte ich mein Spiegelbild. Ich führte die eine Hand zu meinem Gesicht und berührte meine rechte Wange. Die Frau im Spiegel tat es mir gleich. Dann führte ich die zweite Hand zu meinen Hüftknochen, die jetzt noch weiter aus meinem Körper herausragten. Und im Spiegel konnte ich genau das selbe sehen. Doch trotzdem konnte ich es einfach nicht glauben, dass ich das Mädchen im Spiegel bin.

Jetzt konnte ich jeden einzelnen Knochen sehen und meine Rippen zählen. Mein fast kindlich wirkender Körper war ein enormer Kontrast zu meinem geschminktem Gesicht. Mittlerweile fand selbst ich mich zu dünn... Und von Jon musste ich nicht erst einmal anfangen. Er machte sie noch mehr sorgen als Marcel. Verständlich. Immerhin kann ich das meiste durch weite Pullover und die Arbeitskleidung vertuschen. Doch zu Hause bei Jonathan, konnte ich nichts verbergen. Es fiel ihm auf, wenn wir abends auf dem Sofa saßen und Tee tranken. Wenn er mich in meinem kurzen Schlafanzug sah. Wenn er meine abgemagerten Beine sehen konnte, die in kurzen Shorts steckten. Und wenn er mich in seine Arme schloss und die Knochen spürte.

Kopfschüttelnd wandte ich mein Gesicht von dem Spiegel ab und zog mir meine Klamotten über. Ein enges Top, ein weiter Pullover und eine enge skinny Jeans. Das war meist das Standard Outfit das ich trug. Bei Starbucks kam dann noch die übliche Schürze zum Einsatz und schon hatte ich das schlimmste vor Marcel versteckt.

Auch wenn ich mir schon einiges angespart hatte, reichte es immer noch nicht um von hier wegzukommen. Und wenn, dann wusste ich auch noch nicht wohin ich sollte. Vielleicht würde ich auf ein abgeschiedenes Dorf ziehen um so jeglichem Partytreiben zu entkommen. Allerdings war die Chance von Ashton gefunden zu werden, auf einem Dorf wesentlich größer. Umso wichtiger also, ihn davon zu überzeugen, das ich mehr arbeiten konnte. Noch mehr.

Schnell ging ich in die Küche und setzte heißes Wasser auf. Es war mittlerweile sehr kühl geworden, aber auch das war für London normal. Wetterschwankungen. Ich nahm mir meinen kleinen Thermosbecher und einen Teebeutel von meinem Lieblingstee. Während das Wasser vor sich hinköchelte schaute ich aus dem Fenster. Hier hatte ich vor noch nicht allzulanger Zeit gesessen und auf den Anbruch eines Tages gewartet. Das tat ich schon seit knapp drei Wochen. Seitdem Harry für immer aus meinem Leben getreten war. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr träumen, hatte regelrecht Angst davor. Meist wurde ich von Träumen geplagt in denen Harry vorkam. Und das konnte ich nicht jede Nacht ertragen. Meist schlich ich mich nach Sonnenaufgang aus dem Wohnzimmer zurück in mein Bett. Wenn es Draußen hell wurde konnte ich am besten schlafen. Oder zumindest einnicken. Seit er gegangen war, mochte ich nicht mehr im Dunkeln schlafen. Aber eigentlich war ich ja selbst Schuld das er gegangen war. 

coin for the win (Harry Styles)Where stories live. Discover now