Chapter 12 where I meet stormy eyes

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Schweigend starrte ich auf die Wasseroberfläche der Themse. Ich mustere jedes kleinste Detail, konnte aber trotzdem nicht bis auf den Grund schauen. Und genauso war Harry auch. Egal wie sehr man ihn kennenlernen wollte, man würde nie alles zu Gesicht bekommen. Und genau dieser Gedanke war es, der mich traurig machte.

"Jonny ich... Ich kann nicht zu Harry gehen." Druckste ich herum und fixierte nun meine Hände. "Warum kannst du das nicht?" Ich musterte meine Fingernägel. Ab und zu erkannte ich kleine Rillen in ihnen...

"Lils, warum kannst du das nicht?" Wiederholte Jon seine Frage. Und dieses Mal schien er mehr Stärke in seine Wörter zu legen. Er wollte mich durch seinen dominierenden Ton einschüchtern. Nicht mit mir!

"Weil ich entschieden habe meine eigenen Wege zu gehen." Gab ich kühl von mir. Dabei unterdrückte ich die schmerzhaften Stiche, die sich bei jedem Wort durch mein Herz zu bohren schienen.

Jon neben mir schwieg. Okay? Das war jetzt die Reaktion die ich am wenigsten erwartet hätte.

"Jonny?" Fragte ich unsicher. Immer noch kam keine Antwort. Vorsichtig wandte ich meinen Blick von meinen Nägeln ab und schaute ihn von der Seite an. Er starrte, so wie ich vorhin, auf die Wasseroberfläche. Aber sein Blick war Leer. Nicht so wie meiner, konzentriert und forschend, nein er war leer. Kalt und ausdruckslos.

"Jon." Flüsterte ich vorsichtig. Er wandte sein Gesicht zu mir. Die geballte Kühle seiner braunen Augen traf mich mit voller Wucht. "Warum, kannst du nicht einmal glücklich mit jemandem sein? Du musst immer einen Grund finden um jemanden verlassen zu können, den Kontakt abzubrechen. Und das nur weil DU Angst hast. Angst davor verletzt zu werden. Angst davor so zu enden wie vor unserer Zeit. Angst davor wieder dein altes ich zu werden." Ich schluckte. Es tat weh, diese Worte aus Jonathans Mund zu hören. Vorallem jetzt, wo ich wusste, wie er für mich empfand. Oder besser gesagt empfunden hatte....

"Warum sollte ich bei ihm bleiben und meine Zeit mit ihm verschwenden? Warum sollte ich das alles auch nur ansatzweise tun, wenn er mich nicht liebt! Weißt du wie sich das anfühlt?" Er nickte. "Ja, ja das weiß ich."

Und genau in diesem Moment hätte ich mir ins Gesicht schlagen können. "Es tut mir leid ich... Ich liebe dich doch." Er verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln und zog mich in seine Arme.

"Ich glaub ich muss dich nicht fragen, wie das gemeint war." Nuschelte er in mein Haar. Ich nickte nur zustimmend. "Tut mir leid, aber seit dem letzten Mal hat sich nichts geändert und mein Herz habe ich verloren. An Harold Edward Styles. An den Typen dem ich egal bin. Tja, ich habe eben kein Glück in der Liebe." Nein, das hatte ich wirklich nicht. Auch sonst hatte ich in meinem Leben nicht viel Glück gehabt. Aber mit der Zeit fand man sich einfach damit ab.



"Jonny ich werde nicht zurück zu Harry gehen. Alles aber nicht zu ihm. Ich muss ihn einfach vergessen." Er nickte verständnisvoll und kaute auf seiner Unterlippe herum, das tat er fast immer während er nachdachte.

"Dann gehen wir wieder zu uns und ich werde dich ab jetzt nicht mehr allein lassen." Erleichtert über seine Entscheidung nickte ich und kuschelte mich an seine Schulter. Es würde alles gut werden... Das würde es doch, oder?

Eine Zeit lang sagte keiner etwas. Wir ließen unseren Blick einfach über das Panorma schweifen, dass sich uns bot. London war so eine schöne Stadt, doch zur Zeit wirkte sie trostlos. Oder kam es mir nur so vor, da ich wollte, das alles um mich herum so wirkte wie ich mich fühlte?

Abrupt setzte ich mich auf und massierte mir meine Schläfen. Ich hatte einfach keinen Nerv mehr für tiefe Gedankengänge wie diese. "Jon, können wir wieder nach Hause?" Er nickte und nahm seine Füße aus dem Wasser. Er rappelte sich auf und klopfte sich den Staub von der Hose. An seinen Knöcheln liefen kleine Wassertropfen entlang und suchten sich ihren Weg auf den Boden. Jon tätigte seinen ersten Schritt und schon sah ich den Abdruck, den das Wasser auf dem Boden hinterlassen hatte. Ich grinste und streckte meine Hand nach seiner aus.

***

Zwei Straßen vor unserer Wohnung spannte mein Körper sich an. Ich hatte Angst. Angst, das er da war. Das er uns auflauerte und mich wieder einmal schlug. Doch noch viel mehr Angst hatte ich um Jon, denn ich wollte es auf keinen Fall riskieren, das er verletzt werden würde.

Schon jetzt scannte ich jeden Millimeter der Straßen ab. Ich würde ihn auf keinen Fall unentdeckt lassen, wenn er hier war! Er würde auf keinen Fall den wichtigsten Menschen in meinem Leben verletzen. Er hatte mir schon meine Eltern genommen...

Wieder einmal stieg der Hass in mir auf, doch ich bemühte mich ihn hinunterzuschlucken. Wut vernebelte die Sinne und das durfte ich jetzt auf keinen Fall zulassen. "Lil, wie machen wir das jetzt eigentlich mit-" - "Sei still!" Fuhr ich Jon an. Ich merkte wie er mich merkwürdig von der Seite anstarrte. Er sollte ruhig sein verdammt. Sonst würde Ashton uns hören.

"Ich kann ja verstehen, das du besorgt bist Lils, aber deswegen darfst du dich nicht verrückt machen. Ich bin ja bei dir." Genau das ist das Problem. Du bist bei mir. Wäre ich doch nur allein gegangen. Hätte Harry ihm doch nur nicht diese verdammt Nachricht geschickt! Im Nachhinein betrachtet, war das alles ziemlich dumm von mir gewesen. Ich wusste schon genau, warum ich nicht viel kontakt zu Fremden oder vertrauten Menschen pflegte. Klar war es auf der einen Seite die Angst, aber jede Medaille hatte auch eine Kehrseite... Und meine war die tatsache, das ich ihnen wehtat. Sie an mich band und benutzte wie einen wertlosen Gegenstand. Ich dachte zu viel an mich und merkte erst später, das es die falsche Entscheidung war.ich schadete den Menschen um mich herum.

"Du weißt, dass das nicht stimmt." Ich zuckte zusammen. Als ich realisierte, das ich meine Gedanken laut ausgesprochen haben musste, strafte ich Jon mit einem vernichtendem Blick. "Hättest du nicht einfach so tun können, als wäre nichts gewesen?" Er schüttelte belustigt den Kopf. "Tut mir wirklich Leid, aber du hast schon so oft laut gedacht und ich hab nie etwas gesagt. Das musste jetzt einfach mal raus." Dabei ließ er immer wieder sein Lachen hören. 'Wie war das mit dem: Ich denke nur sehr selten oder besser gesagt gar nicht laut. Na wie war das nochmal?' Ich ignorierte meine Innere Stimme gekonnt. Manchmal hasste ich sie zutiefst, doch dann war ich ihr gleichzeitig wieder dankbar, das sie mir half entscheidungen zu treffen, die ich allein nicht treffen konnte.

Auch wenn ich versuchte zu schmollen, ich konnte es einfach nicht. Jons Lachen war zu ansteckend und ich liebte es viel zu sehr, um ihm wiederstehen zu können und mich zu konzentrieren zu schmollen. Konzentration... Das war mein Stichwort. Sofort blendete ich wieder jeden Gedanken aus und betrachtete meine Ungebung. Nichts. Mittlerweile waren wir an der Ecke zwischen unserer kleinen Seitenstraße und einer etwas mehr bewohnten Straße angekommen.

"Jonny, lass mich bitte reden falls er da sein sollte. Ich kenne ihn besser als du und weiß wie er reagieren wird..." Sein Gesicht verhärtete sich und er nickte. Natürlich würde es ihm schwerfallen sich im Hintergrund zu halten, aber nur so konnte ich das Risiko senken, das er verletzt wurde, oder es auf Ashtons Liste schaffte. Dann würde er keine ruhige Minute mehr haben.

Ging es mie nicht genauso? Er war mir gefolgt und hatte mich letztendlich doch aufgespürt. Doch aus welchem Grund tat er das? Was hatte Ashton für ein Motiv um mir hinterherzujagen... Tat er es aus Hass, oder um Rache zu nehmen? Aber Rache wofür, ich hatte ihm nie etwas getan. Außer mein plötzliches verschwinden. Und selbst da konnte er mich noch anrufen und mir diese grausame Nachricht mitteilen. Die Nachricht das meine Eltern gestorben waren klang aus seinem Munde fast wie ein Geburtstagsgruß. So fröhlich...

Oder tat er es aus Liebe? Konnte dieser kranke Junge überhaupt noch Liebe empfinden? Ich schüttelte verachtend den Kopf. Wie konnte ich mich nur auf ihn einlassen. Wie konnte ich mit so jemandem zusammen sein? Wie konnte ich mit so jemandem glücklich sein? Viel wichtiger aber, war die Tatsache das ich so jemanden Lieben konnte.

Ja, konnte. Ich hasste ihn so, wie noch nie jemanden in meinem Leben zuvor. Aber ich hatte alle Gründe dazu. Er hatte mich so schwer verletzt, das ich mit niemandem mehr in Kontakt treten wollte, geschweige denn konnte. Und in gewisserweise gehörte ihm immernoch ein Stück meines Herzens. Sonst würde ich nicht so viel über ihn nachdenken. Sonst würde ich nicht fast jede Nacht von ihm träumen und mich hätte unsere erste Begegnung seit langem kalt gelassen. Doch das hat es nicht. Ich habe geweint und habe an alte Zeiten gedacht. Sowohl an Gute und Schlechte. Konnte ich das alles wirklich nur auf den Hass zurückschieben? Nein, und das wurde mir erst jetzt so richtig klar.

Wir waren jetzt fast an unserem Haus angelangt und die Dämmerung hatte sich schon längst in Dunkelheit verwandelt. Wir liefen an der letzten Straßenlaterne vorbei, die nur noch einen kleinen Lichtkegel in das hintere Ende der Straße warf.

Alles was ich hörte waren die regelmäßigen Atemzüge von Jon und mir und mein wild Pochendes Herz. Ich war Hellwach und starrte in die Dunkelheit. Sofort wanderte mein Blick zu den Mülltonnen, dort wo sich Lane das letzte Mal versteckt hatte.

Ein dumpfes, regelmäßiges Pochen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Er war hier.

Jon bemerkte von meiner plötzlichen Starre nichts. Er schlenderte gemütlich die Straße entlang und kramte schon nach seinem Haustürschlüssel. Erst als er wahrnahm, das meine Schritte verstummt waren und ich schon lange stehen geblieben war, drehte er sich wachsam um.

"Er ist hier oder?" Ich nickte stumm und wandte mich wieder den Mülltonnen zu. Jon schaute in die andere Richtung. In den tieferen Teil der Straße und den somit auch dunkleren. Ich versuchte meinen Blick auf jede einzelne Stelle zu heften und Ashton ausfindig zu machen, doch dieses Vorhaben erledigte sich als ich einen Atem in meinem Nacken spürte.

Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken als ich mich langsam umdrehte und ihm direkt in die Augen starrte. Bevor ich losschreien konnte legte er mir seine Hand auf den Mund und verzog seine Lippen zu einem Grinsen. Ich keuchte und känpfte gegen die sich anbahnende Dunkelheit an. Ich durfte jetzt nicht Ohnmächtig werden!
______________________________________________________________________________         Kap ist mir echt schwer gefallen. Konnte mich nicht Lil hineinversetzen. Lied an der Seite find ich passt  gut. Bild an der Seite endlich mal von Jon :) Hoffe euch hats gefallen. Schaffen wir mit diesem kap vlt sogar die 8.000 reads? Im Moment bin ich voll der Jillian (Jon und Lillian) Shipper und deswegen siehts für Hazz bisschen schlecht aus. Bringt mich jetzt nicht um bitte xD

Widmung: weil du heute sweet sixteen geworden bist baby! Alles gute und ja ich hoffe du magst dein Geburtstagskapitel ❤

coin for the win (Harry Styles)Where stories live. Discover now