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Jungkook Pov

Mein ganzer Körper schmerzt und ich bin trotz dem wieder erlangten Bewusstsein nicht in der Lage mich zu bewegen. Ich weiß wo ich bin, das machen mir nicht nur die Geräte an die ich fest gemacht bin, sondern auch der typische Geruch nach Krankenhaus bewusst. Ich habe meine Augen nicht mal geöffnet, aber ich weiß, dass das die Betten sind, die in unserem Krankenhaus stehen. Sogar in meinem mehr toten als lebendigen Zustand erkenne ich das.

Für mich gibt es keinen Grund aufzustehen, viel lieber bleibe ich liegen und warte darauf, dass jemand in das Zimmer kommt, jemand dem ich vertrauen kann und davon gibt es nur zwei Personen. Ich liege also weiter, aufgrund der Schmerzen und der viel zu milden Dosis an Schmerzmitteln, regungslos in meinem Bett und warte auf Jimin oder Taehyung während ich daran zurück denke, was ich gesehen habe.

Viele denken, dass man kurz vor seinem Tod sein Leben an sich vorbeiziehen sieht, die schönen und die schrecklichen Momente. Ich war mir dessen bisher nie so sicher, bis jetzt. Ich habe Bilder gesehen, aber nicht von meinem gesamten Leben, dafür war meine Zeit zu kurz. Es ist, als hätte mein Gehirn gewusst welche Informationen ich brauche und welche Erinnerungen ich wieder hervor rufen muss, denn genau die hat er mir gezeigt.

Es ist zwar nur eine einzige und die Fragen, die Taehyung und ich haben, beantwortet das zwar nicht, aber dafür kommen wir damit einen ganzen Schritt weiter und vielleicht bedeutet das ja auch schon was. Ich entspanne mich wieder so gut wie es nur geht und denke an den Tag zurück, der für mich vieles veränderte.

Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile habe ich es tatsächlich geschafft pünktlich hier aufzukreuzen, ich bin sogar zehn Minuten zu früh. Für jemanden wie mich, der immer mindestens zwanzig Minuten zu spät zu seinen Terminen kommt, ist das eine gehörige Leistung für die Dr. Song mich sicher loben wird. Es ist nicht so, als würde ich das benötigen, aber es tut gut von jemandem zu hören, man hat etwas gut gemacht, ich kriege es ja sonst nie zu hören.

"Ist das deine erste Sitzung?"

Ich merke nicht, dass diese Frage an mich gerichtet war, bis ich den Blick hebe und in das Gesicht des Mädchens starre, das mir gegenüber auf einem der braunen Sessel wartet. Die ganze Zeit über hat sie das Bild von Sigmund Freud direkt über meinem Kopf angestarrt und mir keinerlei Beachtung geschenkt, deswegen bin ich jetzt einwenig überrumpelt von der Tatsache, dass sie mich anspricht.

Sie ist tatsächlich sehr hübsch, unauffällig, aber sie hat trotzdem ein hübsches Gesicht welches von ihren Kinnlangen, schwarzen Haaren umrahmt wird. Das Lächeln wirkt natürlich, sie scheint also tatsächlich daran interessiert zu sein eine Antwort auf diese Frage zu bekommen und startet nicht nur eine Konversation so nebenbei.

Catch me |Vkook|Where stories live. Discover now