39 - Explanation

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Ich wartete darauf, dass Ethan anfing zu sprechen. Er blieb still sitzen und schaute nachdenklich auf seine Hände.

Das war meine Chance ihn richtig abzuchecken. Seine Haare sind immer noch so lang wie vorher, seine Tattoos hat er auf den ersten Blick nicht erweitert und seine Arme sind etwas breiter geworden.

"Ich bin nicht freiwillig gegangen", begann er plötzlich mit dem Sprechen. "Ich wäre niemals freiwillig gegangen."

"Ethan, bring es auf den Punkt", zeigte ich ihm die kalte Schulter.

Ein wenig gekränkt schaute er mich an. "Es war alles Grayson's und Dad's Schuld. Sie haben mich weggeschickt."

Ich runzelte die Stirn. "Weggeschickt?"

"Auf ein Internat."

Jetzt ergibt es auch etwas mehr Sinn, wieso es in deren Haus niemanden interessiert hat, dass Ethan weg war.

"Und warum hast du dich nie gemeldet? Oder dich vernünftig verabschiedet?", fragte ich gekränkt.

"Ich konnte einfach nicht, Grace. Ich wollte nicht einmal mehr zurück kommen aber mein Gewissen übernahm die Oberhand." Er schaute auf und traf meinem Blick.

"Weißt du eigentlich was für eine scheiß Zeit ich durchgemacht habe?" Ich hatte das Gefühl gleich wieder weinen zu müssen. "Die letzten zweieinhalb Jahre waren die Hölle für mich."

"Es tut mir verdammt leid." Die Verzweiflung in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Außerdem weiß ich, dass du meine Hoodies mitgenommen hast." Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. "Und dass du in meinem Bett gelegen hast. Es riecht nach dir."

Das ist jetzt peinlich. Ich wandte den Blick ab und konnte die Wärme in meinen Wangen spüren. Eine Zeit lang sagte niemand was als Ethan mein Kinn umfasste und mein Gesicht zu sich drehte.

"Lass es mich wieder gutmachen. Wir fangen von neu an. Wir können sogar Pizza essen gehen." Er legte den Kopf schief und lächelte.

"Ethan-"

"Bitte, Grace." Bittend schaute er mich an. Ich biss mir auf die Lippe.

"Okay", entschied ich mich. "Was habe ich schon zu verlieren?"

Er sprang auf, schlang seine Arme um mich und drehte mich im Kreis. Ich lachte laut und schlang meine Arme um seinen Hals.

Habe ich wirklich erwartet, ihm die kalte Schulter noch länger zeigen zu können? Was habe ich mir dabei gedacht?

"Also, erzähl Mal. Was ist so passiert während meiner Abwesenheit?", fragte er nachdem er mich wieder auf der Bank platziert hatte.

"Wie wäre es, wenn du erzählst wie es bei dir so war?" Ich möchte nicht jetzt schon über unschöne Dinge reden.

"Langweilig", seufzte er. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute in California so verschieden sind."

"Ehrlich?"

"Ich meine, es war ein Internat. Da waren so viele hochnäsige Schüler, ich hatte nur einen Freund unter denen und das war mein Zimmergenosse."

Er erzählte mir noch mehr Geschichten aus California, als es immer dunkler wurde.

"Ich muss jetzt gehen." Ich wollte aber noch nicht gehen.

"Soll ich dich bringen?", fragte er.

"Nein, passt schon." Ich lächelte leicht.

"Ich begleite dich ein Stückchen", beschloss er. "Ihr seid umgezogen", bemerkte er.

I've changed - Abgeschlossen Where stories live. Discover now