23 - Rose

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*Inner circle - Bad Boys*

Chase half mir beim Abräumen des Tisches. Wir brachten alles in die Küche und ich begann alles ein wenig auszuspülen, bevor ich es in die Spülmaschine tun würde.

Ich bekam es aber immer noch nicht aus meinem Kopf. Mein Dad hat einen Hirntumor. Ein Glück ist es noch behandelbar, sonst wäre ich vermutlich weinend zusammengebrochen. Mein Dad ist so ein wunderbarer Mensch, er verdient es noch weiterleben zu dürfen. Jeder Mensch verdient es auf irgendeine Weise noch ein wenig länger am Leben zu bleiben.

"Alles klar bei dir?", fragte Chase und reichte mir den nächsten Teller.

"Geht so", antwortete ich ehrlich. Wie soll es auch einem gehen, bei dessen Vater man einen Hirntumor festgestellt hat? Er wird zwar behandelt, trotzdem heißt es nicht, dass es gut enden muss. Ich hoffe es einfach nur.

"Ich bin für dich da, Kleine." Er lächelte mich aufmunternd an. Ich erwiderte es und machte mit dem Geschirr weiter.

Nachdem Dad den Tumor bekannt gegeben hat, brachte Mum in Tränen aus. Das ist eine der guten Sachen, die ich nicht von ihr habe. Mum kann heulen wie ein Wasserfall und so bin ich nun mal nicht. Natürlich weine ich auch, aber halt nicht so viel.

"So, das ist der letzte Teller", meinte Chase und überreichte ihn mir. Als ich die Spülmaschine angeschaltet hatte, verschwand ich mit Chase in meinem Zimmer. Wir saßen erst mal stumm da, bis mir etwas einfiel.

"Chase?"

"Hmm?" Er hatte sich auf meine Couch gelegt und schaute mich nun von der Seite an.

"Könntest du es den anderen in der Schule nicht sagen? Ich brauche jetzt wirklich kein Mitleid von denen." Ich hasse es bemitleidet zu werden. Ich verstehe diese Leute nicht, die sich bemitleiden lassen. Da fühlt man sich doch nicht besser, weil die Personen dir gegenüber keinen Ahnungen haben darüber wie du dich fühlst. Da helfen auch keine aufmunternden Worte.

"Werde ich schon nicht." Er zwinkerte mir von der Seite zu und starrte dann an die Decke. Über irgendwas denkt er doch nach. Bedrückt ihn das auch so sehr wie mich? Ich meine, er ist ja sein Onkel. Sein einziger Onkel.

"Ist bei dir eigentlich alles klar?", fragte ich ihn dasselbe wie er mich vorhin.

"Ich möchte niemanden bemitleiden, aber er tut mir leid. Er ist schließlich mein Onkel und natürlich nehme ich das auch nicht so leicht auf." Er schaute mich wieder von der Seite an. "Er verdient es einfach weiterzuleben."

Ich stand auf und legte mich neben Chase auf die Couch. Ich brauch jetzt jemanden zum kuscheln und damit meine ich keinen Teddybären. Ich brauche jemanden, der mich einigermaßen versteht.

Ich kuschelte mich an Chase's Seite und war still. Man hörte uns nur atmen. In solchen Momenten bin ich froh einen Cousin wie Chase zu haben. Er ist für mich mehr wie ein Bruder und deshalb liebe ich ihn so sehr. Was habe ich nur in Miami ohne ihn gemacht? Ich hatte dort zwar Alex, aber das ist nichts im Vergleich zu Chase.

Ich bin froh Menschen wie Chase in meinem Leben zu haben.

***

Müde rappelte ich mich am nächsten Morgen auf. Huh? Wieso liege ich auf der Couch? Nachdenken, nachdenken, erinnern! Ich bin vermutlich neben Chase eingeschlafen. Süß, es wollte mich niemand wecken... oder es hatte niemand Lust gehabt mich in mein Bett zu tragen.

Ich machte mich kurz fertig und packte dann meine Sporttasche. Heute habe ich ja mal wieder Training und bald das erste Spiel. Ich freue mich einfach nur darauf anderen Leuten in den Arsch zu treten und zu beweisen, was ein Mädchen alles draufhat.

I've changed - Abgeschlossen Where stories live. Discover now