15 Somewhere beyond the sea

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Stiles erwachte mit klappernden Zähnen und in beinahe vollkommener Dunkelheit, abgesehen von zwei winzigen Lämpchen, die von der Stereoanlage herüber glommen, wie die Augen eines dämonischen Raubtiers und der beinahe verloschenen Glut im Kamin.

Er konnte nicht einmal die Umrisse, des Raumes erkennen, in welchem er sich befand und brauchte einen kleinen Moment, um sich darüber klar zu werden, wo er überhaupt war.

Erst nach und nach fiel der Groschen: Derek, das Meer und das Strandhaus!

Im Dunkeln fischte er blind nach der Wolldecke und dem Sweatshirt, von welchen er sich zuvor befreit hatte, weil es ihm vor dem Kamin zu warm geworden war.

Als er beides endlich gefunden hatte, schlüpfte er dankbar in den Pulli und wickelte sich ein, bis zur Stupsnase, auch wenn es nicht wirklich viel half, denn der riesige Raum war gründlich ausgekühlt.

Und außerdem irgendwie unheimlich!

In dieser Finsternis sah Stiles keine Chance, heil in eines der Schlafzimmer zu finden und er hatte sich leider auch nicht gemerkt, wo die Lichtschalter saßen.

'Wieso hatte Derek ihn denn nicht geweckt, sondern einfach hier liegen lassen?', dachte er ärgerlich?

Unschlüssig lauschte Stiles in die furchteinflößende Finsternis hinein. Und da hörte er es plötzlich; das leise Atmen an seiner Seite.

Das konnte nun entweder Derek sein, oder irgendetwas, was in unmittelbarer Nähe auf ihn lauerte, um ihm die Kehle durchzubeißen.

Sein schlaftrunkenes Nachtbewusstsein war sich zunächst nicht ganz darüber im Klaren, welche Variante wohl zutraf und sein gesunder Menschenverstand brauchte einen kleinen Moment, um sich dazuzuschalten und darauf hinzuweisen, dass es Monster, Werwölfe  und Vampire nicht gab. Erst da traute er sich, sich seinem Nachbarn ein wenig nähern:

„Derek!" flüsterte er: „Derek, wach auf! Wir sind eingeschlafen! Wir sollten ins Bett gehen!"

Ein wohlvertrautes Knurren ertönte und so versuchte Stiles es erneut:

„Lass' uns zu Bett gehen Derek! Es ist so kalt hier!"

Es antwortete ihm lediglich ein schnarchender Laut, also begann Stiles nun vorsichtig damit, an Dereks Schulter zu rütteln:

„DUNERVSTMANNLASSMICHSCHLAFENVERFLUCHT!" bellte es nun verschlafen aus der Dunkelheit.

Doch dann hob Derek kurzerhand seine Decke und zog Stiles zu sich heran.

Der Junge dachte kurz über Protest nach, aber andererseits konnte er an seinem Atem hören, dass Derek ohnehin schon wieder fest eingeschlafen war. Und außerdem war es so wunderbar warm in der Umarmung des Älteren, dass er gar nicht anders konnte, als auch selbst zufrieden die Augen zu schließen.

Er hätte nicht gedacht, dass Derek und er sich schon so bald wieder körperlich so nah kommen würden.

Eigentlich hatte er sogar den festen Vorsatz gehabt, dass es NIE WIEDER dazu kommen würde.

So viel dazu!

Stiles rückte sich noch ein kleines bisschen bequemer in Dereks Armen zurecht und schlief darauf auch selbst sehr rasch wieder ein.

Als Derek am nächsten Morgen erwachte, stellte er fest, dass Stiles und er komplett ineinander verschlungen waren. Der Kopf des Jungen war in seine Halsbeuge gekuschelt, sie hatten die Arme umeinander geschlungen, Dereks Oberschenkel befand sich zwischen Stiles Beinen und darum spürte er auch ganz genau, wie dieser ihm in seiner schlafenden Sorglosigkeit seine Morgenlatte entgegen presste.

Der Junge im BusWhere stories live. Discover now