8 Cajun Chicken

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Stiles hatte eine weitere Nacht voller Sehnsucht auf Dereks Sofa verbracht und stand nun unter der Dusche, um sich den Geruch der Verzweiflung abzuwaschen.

Dann machte er seinen zum Sterben schönen und unerreichbaren Gastgeber Kaffee und Frühstück und brachte ihm beides ans Bett:

„Guten Morgen, Sonnenschein!" rief Stiles munterer und heiterer, als er sich in Wahrheit fühlte und zog die Vorhänge im Schlafzimmer auf. Er wollte von Derek wissen: „Und? Wie gefällt dir mein Outfit?"

Stiles trug eine seiner neuen Jeans und das 'Slut'-Shirt und drehte sich nun ein bisschen, damit Derek ihn von allen Seiten angemessen bewundern konnte.

Dieser bedeckte seine Augen gegen die Sonne und knurrte unzufrieden:

„So gut, dass ich spontan Lust bekomme, dir Dollarnoten in den Bund deiner Hose zu schieben!"

„Prima!" sagte Stiles: „Dann habe ich ja alles richtig gemacht!"

Er setzte er sich auf Dereks Bettkante und verkündete:

„Ich habe Croissants besorgt."

Er hielt dem Älteren eines direkt unter die Nase und dieser schnappte grinsend zu.

Stiles lächelte auf ihn hinab und erlaubte sich einen flüchtigen, leichtsinnigen Moment lang darüber nachzudenken, wie schön es doch sein könnte.

Aber gleich im nächsten Moment fühlte es sich dann auch schon wieder so an, als würde jemand mit einer Gabel in seinem Herzen herumstochern, weil Stiles da nämlich die Aussichtslosigkeiten seiner Situation bewusst wurde.

Denn 'Morgende danach', mit gemeinsamem Ausschlafen, einem kleinen Quickie, um sich an die Freuden der vergangene Nacht zu erinnern, Croissants und dann kuscheln bis zum frühen Nachmittag; das alles würde es für ihn mit Derek niemals geben, denn dieser mochte schöne Frauen mit schokoladenbrauner Haut in seinem eigenen Alter und keine blassen, nervösen, hyperaktiven, achtzehnjährigen Spinner, die sich dreist bei ihm zuhause einnisteten und ihm auf den Wecker gingen.

Und wer konnte es ihm verdenken?

Stiles jedenfalls nicht!

Er reichte Derek seinen Kaffee; stark und schwarz, und sagte dann schnell:

„Ich muss bald los zur Arbeit. Was willst du heute Abend essen? Ich werde auf dem Heimweg etwas einkaufen gehen."

„Hühnchen vielleicht?" fragte Derek, reckte sich und biss ein weiteres Mal von seinem Croissant ab.

Stiles lächelte:

„Abgemacht! Ich werde mein Cajun-Huhn für dich machen. Du wirst es lieben, das tut nämlich jeder!"

„Ich bin gespannt." erwiderte Derek und wollte dann wissen: „Kannst du vielleicht gleich etwas mehr machen, falls Peter oder Braeden mitessen wollen?"

Stiles schluckte kurz.

Braeden!

Natürlich, da war ja noch etwas.

Wie nett von Derek, ihn daran zu erinnern.

„Klar!" sagte er leichthin und dann machte er sich rasch, beinahe schon fluchtartig auf den Weg.

Im Bus weinte Stiles ein bisschen.

Es war nicht die Dankbarkeit, weil Derek ihm das Leben gerettet hatte.

Es war auch nicht deswegen, weil Derek so wahnsinnig schön war.

Nein es war vielmehr so, dass etwas in Stiles Innerem genau wusste, dass Derek und er füreinander bestimmt waren.

Der Junge im BusWhere stories live. Discover now